Das ist zum Mäuse melken

Das 2-2 in Fürth war wirklich besonders bitter: In fünf Tagen führte der VfL 3-1 und 0-2, zweimal ein Zweitorevorsprung - und kassierte das 3-3 gegen REG und das 2-2 in der Nachspielzeit am Rohnhof. Das braucht man irgendwie verwirrt und sauer zurück. In Kiel kassierte man ebenfalls das 2-2 in der unmittelbaren Schlussphase, Serra traf damals. Blöder Zufall kann das nun nicht mehr nur sein und im VfL-Frack hängt das nun irgendwie fest. War Dutt Montag vermutlich noch über den Schiri sauer, so dürfte er heute abend und in der Nacht an Timo Perthel denken, aber anders als Ramona Perthel. Bochum bleibt 7., Fürth ist kurz Dritter.

Der blau-weiße Frust ist groß, dass das Potential, das da ist, punktemäßig nicht abergerufen wird. Und wenn man Dresden dazunimmt, hätte man erster sein können, wenn einige Dinge etwas anders gelaufen wären.

Bochums 1. Halbzeit war fast perfekt, man führte 0-2. Dabei hatte Hinterseer erst zwei dicke Chancen liegengelassen, ehe Tesche eine Leeflanke (Assistbeast) am linken Pfosten versenkte. Das war perfekte Fußball gegen Kleeblätter, die eine Chance in 44. Minute hatten. Bochum hatte den Ball, spielte sicher und drückte die Grün-Weißen nach hinten. Dominanz nennt man das, ganz großer Sport, auch ohne Meier, Eisfeld, Bandowski, Pantovic, Leitsch und Celozzi. Aber es war auch das totale Verpennen der 1. Hz, was man der Spielvereinigung ankreiden muss. Bochum nutzte es souverän, hätte vielleicht früher das 0-2 machen müssen. Das fiel aber dann in der 44. Minute durch Lukas, wie gegen Regensburg traf der VfL zum günstigen Zeitpunkt, was Labertasche Uli F. auch so sah.

Schlüsselerereignis für die, die nicht in der Kabine waren, ist die Verletzung von Soares gewesen. Dafür kam Perthel und später noch Fabian für den glänzenden Debütanten Baack. Der Fehler ist schon vorher direkt zu Beginn der zweiten Halbzeit gewesen, den fränkischen Druck nicht durch gezielte Konter zu unterbrechen. Man stellte die Offensive fast ein. Warum?

Man (in Blau) pölte hoch und weit, selten noch kamen Pässe an, die in der 1. Halbzeit perfekt funktionierten.

Die Gastgeber spielten nun das Spiel, was man von einer Heimmanschaft erwarten konnte, die zum erweiterten Aufsteigerkreis gehört. Bochum wackelte, das kannte man noch von Montag und der Anschlußtreffer beruhte diesmal auf Perthels ungeschicktem Zweikampfverhalten. Freistoß und am Pfosten wartet ein Ungedeckter und nickt ein. 1-2 und es war noch eine halbe Stunde zu spielen. Die Bochumfans ahnten, was kommen würde.
Aber diesmal konnten die Blauen das Spiel besser beruhigen. Es machen sich drei Effekte bemerkbar: 1.) Im Kopf wird der Schalter ungelegt, die Zeit runterspielen, die Zeit scheint sich endlos zu dehnen 2.) Die vielen Verletzungen führen zu Einwechselungen, die dem kämpfenden Team nicht helfen, es eher schwächen 3.) Es fehlt am Ende die Luft eng zu verteidigen oder zeitraubend zu kontern. Am Ende fehlt dann das Glück und Bochum kassiert den Ausgleich.
Wieder Punkte verschenkt, Träume platzen lassen und Dutt war bedient vom 2-2 gegen seinen ehemaligen Assistenten. Keita-Ruel hat mit seinem Treffer in der 91. Minute uns von Platz 3 geschossen und ein Trauma eröffnet.

Dass Perthel das 3-2 als Supergau verhindert, war seine erste sinnvolle Aktion. Da wird Robin von träumen, wenn es doof kommt. Wären die Verletzten fit, wäre ich für Darmstadt optimistischer. Aber auf der anderen Seite, wir bleiben im verfolgenden Mittelfeld und fragen uns, was wir verbrochen haben.

In die Nacht gucken, nach der Antwort suchen. Hätte ich einen Hund, ich würde mit ihm Gassi gehen.

Tom,CB’93

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