Hinter dem eisernen Vorhang

Der VfL Bochum 1848 beendete die Hinrunde 2018/2019 wie er sie begonnen hatte: mit einer vermeidbaren 0-2 Niederlage. Verlor man zum Start im August in glühender Hitze 0-2 gegen Köln noch recht unglücklich, verlor man heute - in klirrender Kälte gegen Union Berlin - unverdient 2-0. Beides Mal hatte man eine sehr formidable erste Halbzeit hingelegt, wo man mehr als ebenbürtig war. Dann kam die Ernüchterung in den zweiten 45 Minuten. Der DFB-Schiri ist in so Spitzenduellen meist gegen den grauen VfL und dann zahlt man den Preis für zu hohes Anfangstempo ohne Führungstore, gerät in den unvermeidlichen Rückstand. Neu ist nur, dass man gar nichts mehr auf der Bank hat, um offensiv nachzulegen, diesmal kein Kruse, Maier und Ganvoula, niemanden außer “Striker” Janelt.

Dutts Team begann neu mit Lee und Fabian, dazu mit viel Drive, Elan und viel Ballbesitz: der VfL hatte zunächst Pech bei zwei Pfostenschüssen und auch Hinterseer und Lee machten das 0-1 an der Wuhlheide nicht. Lee war sehr stark. Union hatte einen mickrigen Torschuss, das war es für die bis dato ungeschlagenen Schlosserjungs. Wirklich statt fand die Elf Fischers nur defensiv, Polter war quasi arbeitslos. Leider waren zu viele Bochumspiele “im Jogigedächtnisstil”, viel Ballbesitz, viel que, wenig Torgefahr, zu wenig Effizienz und Cleverness vor dem Tor und auch defensiv. Und am Ende fehlte einmal mehr der Sieg, Bochum hat nur 6 Siege erzielt, keinen davon gegen ein Team unter den den Top 5, Da wird man eher 9.-11. statt 3.-5 und man ist eben keine Spitzenmannschaft aktuell. Klar, Dutts Spielstil ist attraktiv, aber zZ zu ineffizient.

Bochum hatte in der 1. Halbzeit 60% den Ball und Union konnte nur mit Mühe hinten drin stehem. Aber wer den VfL zum Jahreswechsel 2018-2019 kennt, wusste auch, was in der 2. Halbzeit passieren würde. Der Gegner ist dann unzufrieden, der Trainer des Gegener stellt um, weil er unzufrieden ist. Bochum wird als Folge dessen hinten rein gedrängt und kassiert irgendwann zwischen Minute 50.-60. Spielminute ein Gegentor.

Diesmal kriegt Polter aus nicht aussichtsreicher Position den Ball, wird berührt und fällt und der Schiri gibt einen Elfer mit großer Ãœbrzeugung, den wir ungekehrt sicher nicht bekommen hätten. 1-0 - und schon läuft es beim Dritten aus Berlin. Die Stimmung der über 1500 Bochumer ist trotzig, aber wer glaubt wirklich noch an den Auswärtssieg? Vielleicht die Bochumer Botschaft: Nun, dazu kommt eine fast perfekte 1. Halbzeit brachte “nur das 0-0″ und nun kommen erneut Selbstzweifel der Spieler. Dazu spielt man auswärts und Berlin bringt Anderson neben Polter und hat weitere Trümpfe auf der Bank. Berlin drückt nun. Dutt kann nur Talent Saglam bringen, Lars Holtkamp oder Baack, d.h. er wechselt nicht, das gibt ja auch nur Sinn bei Offensivtalenten, die rar gesät sind in Deutschland zur Zeit. Was also tun als Trainer?

Dann werden wir bei den letzten Angriffen ausgekontert und wie gegen Pauli fällt in den Achtzigern das 1-3 bzw. heute das 2-0. Bochum verliert zum zweiten Mal in der englischen Woche und bleibt zum dritten Mal sieglos in Serie. Hatte man gegen Aue noch Hoffnungen, oben anzugreifen, droht nun in Köln das Niederlagentriple. Dann ist man vielleicht 11. Frohes Fest sieht anders aus. De Gedankenspulen werden wieder negativ.

Gut, nächste Woche kann man auf Kruse, Ganvoula und den Schiri hoffen, in Köln, hhhmmm…….irgendwas passt da nicht. Ich fürchte ein tolles Duttjahr geht scheiße zu Ende. Keine Ahnung wer schuld ist, aber das 0-2 von heute in Ostberlin - es tat mir nicht gut. Die Kälte der Nacht legte sich auf mein Gemüt und ich bin enttäuscht und sauer.

Wir sehen uns Freitag. Trotz.

Tom,CB’93

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