Leverkusener Brücke

Ist gibt einen Ort, wovon jeder Auswärtsfan, der nach Müngersdorf reist, Angst hat. So wie früher im alten Parkstadion von 1974, wenn man aus der Straßenbahn stieg und nach der Brücke zur Gästekruve kam, eben ein unfreundlicher Ort für Auswärtfans. Diesmal ist der Ort auch eine Brücke, aber es ist der Verkehr und die totale Entschleunigung, die einem das Gefühl gibt, nie irgendwo anzukommen.
Wenn man im Ruhrgebiet losfährt - und nicht über Essen/D‘dorf anreist – dann ist man über die 43 irgendwann man raus aus dem Großstadtmoloch im Bergischen Land. Vorher Sprockhövel, ein Parkplatz, den die RAF angeblich einst besuchte, dann gehts hart Richtung Wuppertal. Da hat man mal 3-0 verloren, es war heiß und gab kein Bier mehr, irgendwie ungut dieser Zwischenstopp. Dann kommt die Remscheider Gegend, da wo erste Kölnfans wohnen und wo einst Maurice Banach sich totfuhr, auch vor einem Spiel Köln-Bochum.
Dann wird’s hinter dem Rasthof Remscheid etwas ruhiger und man nähert sich Burscheid, Clubs der alten Zweiten Liga wie den WSV, den FC Remscheid oder Union Solingen hat man hinter sich und nähert sich der Domstadt, Direkt hinter dem Leverkusener Kreuz.
Hier hat man schon Fake- oder echte Baustellen aufgebaut, erste Blitzer, aber die Brücke kommt noch. Da muss man rüber, wenn man nicht zu BayArena will oder auf die A3 nach Düsseldorf fahren möchte. Man will weiter in den Westen und da kommt diese Brücke, vorher wird man auf 40 kmh „entschleunigt“, dann auf der Brücke auf 60 kmh. Da kommen Gedanken auf, komm ich pünktlich an? Und will ich da wirklich hin?
Wollen die 4500 Bochum am Freitag da wirklich hin, wo man nur einmal 2004 siegte? Die Statistik spricht nicht unbedingt für Bochum. Köln siegte fünfmal in Serie und Bochum konnte dreimal nicht gewinnen. Köln schoss 45 Tore und Bochum 25.
Angeblich will Bochum gar Zoller holen, der nun gar nichts zu 45 Toren beitragen durfte. Der muss dann die Strecke von seiner Laura nach Bochum umgekehrt zum Training kriechen. Wahrscheinlich hat Köln vor nach einem 4-1 Sieg gegen uns den auszuleihen, weil der ja nun nicht mehr viel gegen den Vorsprung des FC machen könnte. Irgendwie hab ich kein gutes Gefühl bei der Sache, aber ich kann mich irren und der ersetzt Sam/Kruse bombig. Bei Lee hatte Sesi ja auch ne gute Hand.
Also, was wird Dutt tut gegen Anfangssturmmaschine, die 3-8 Tore in den letzten 5 Spielen machte, auch ohne Modeste, der wohl für die erste Liga gedacht ist.
Terrodde ist schon zum zweiten Mal in Köln, hatte einst gegen Novakovic und Helmes keine Chance. Er ging zu Union und wurde bei uns zuverlässiger Torjäger. Dann ging er zum VfB und später iM Abstiegsjahr zum FC. Dort traf er 21, fast soviel wie alle Bochumer Stürmer zusammen: Hinterseer, Kruse, Sam, Weilandt, vielleicht Ganvoula, werden ihre Chancen effizient nutzen müssen, wenn Bochum in Köln tatsächlich was holen will, wie Fabian meinte. Dann muss hinten kompromisslos verteidigt werden und der Schiri darf nicht kippen. Davor hab ich nach der Leverkusener Brücke am meisten Angst, dem Schiri, der die Kölner Euphorie befeuert, wenn es gut liefe für Bochum-

Es wird hart genug, wenn 11 Bochumer versuchen nach zwei unglücklichen Niederlagen gegen Pauli und Union Berlin ausgerechnet gegen Köln, zu verhindern dass die Tormaschine ins Rollen kommt wie gewohnt.
Ein 0-0 zum Fest wäre aus Bochumer Sicht echt ok, dazu kein Verkehrschaos bei der Anreise, man darf ja wünschen können.
Ich will ehrlich sein, eigentlich soll man ja positiv sein und darauf hoffen, dass Dutts Team sein Potenzial zeigen kann. Der VfL war selten unterlegen.
Ich tippe Köln geht durch Cordoba in Führung, Weiland macht das 1-1. Dann geht es hin und her und der Schiri gibt vor der Pause einen Elfer für Köln, Terrodde trifft und Bochum lässt in der 2. Halbzeit nach. Terrodde trifft doppelt zum 3-1 und Stolpervogel Guirassy kommt rein und macht das 4-1. Das war dann 2018 für uns. Wir können Elfter werden.
Bitte liebes VfL-Team lasst es nicht so eintreffen. Ich muss zwar Montag nicht zur Arbeit und mir den üblichen Mist nach so Events anhören, aber nach der Niederlage gegen Union war mir echt über zumute.
Wie eine Wiederholung des Spiels gegen St Pauli, ganz gut bis ins letzte Drittel, dann zu harmlos vor dem Tor und hinten immer für einen Fehler gut, zu Not hilft ne Schwalbe (Polter) und der Schiri.

Ach ja, ich würde gerne was Versönliches schreiben, ist bald Weihnachten und das macht ja meist auch alte Hardliner irgendwie gütig - außer man ist der mürrische Knieper aus der Weihnachtsgeschichte von Charles Dickens. Womit man den lieben Lesern das Herz erwärmt und so. Aber trotz Stau und Auswärtsniederlage bleibt mein Herz kalt beim Crowdfunding für die klamme SGW 09. Auch Kinder machen milder und ich denke nach, habe Hilfeadressen von angagierten Menschen gelesen. Aber ganz ehrlich, ich finde den Club immer nicht sympathisch und warum soll ich jetzt so tun als ob? Ich kann deren gute (sane) Jugendarbeit anerkennen und sagen, dass es schade ist für Wattenscheid und die Stadt Bochum.

Aber ich mag die immer noch nicht.

Dem Rest (auch Ruppi und Carlos) frohes Fest 2018

Tom;CB‘93

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