Es war da - das Sekundenglück

Es gab vor dem Anpfiff Gerüchte: er würde nicht kommen können, er hätte den Flieger von London verpasst und und und - Gerüchteküche deluxe. Die Sonne überstrahlte dennoch die Kälte, er kam in Ruhrstadion, gutes, erdiges Intro und sang unsere Hymne- der VfL siegte schlussendlich mit 3-2 gegen Fürth. Lukas Hinterseer traf dreimal (Treffer 15.-17.) und 17.500 Fans hatten ihren perfekten Sonntag. Das VfL-Herz wurde versöhnt, der Abstiegskampf beendet bevor er begann und wir alle hatten unser kurzes, blau-weißes Glück.
Dabei startete alles für die Unken “Wenn Herbert kommt, verlieren wir !”. Greuther Fürth auf Zack, schnell vor unserem Tor, 0-1. Dann heißt es ja Fürth führt, wir haben unsere ungute Serie, Herbert war da und wir lieben es auch manchmal, die Katastrophe herbeizuatmen. Doch obschon die Mittelfranken reifer und schneller wirkten, antwortete Bochum entschlossen. Es gab Chancen für Blau, aber Grün-weiß konterte geschickt. Das 1-1 durch Lukas war verdient und nun hatten die Bochumer endlich ihr unverkrampftes Heimspielfeeling……Aber nicht die aktiven Saglam, Pantovic und Hinterseer waren die besten Bochumer, sondern Riemann wurde zum Man of the Match neben Hinterseer. 3-4 Superreaktionen von Manuel retteten am Ende den Sieg für die Castroper Straßen Jünger. Es war ein enorm wichtiger Sieg vor den Auswärtspartien in Darmstadt und Aue. Vor allem hätte man mit 1-2 verloren, wie es am Ende der 1. Halbzeit stand, dann hätte man den Glauben an sich vollends zu den Akten legen müssen.

Das 1-2 fiel (war der Ball hinter der Linie?), weil Fürth zunächst das reifere Team darstellete, obschon Eisfeld, Lee und Pantovic für blaue Spielkultur sorgten. Aber der 17er und der 20er vom Kleeblatt wirbelten unsere Defensive durcheinander, sie war unsere Archillesferse. Beide Abwehrreihen machten das Spiel zumindest zu einem spannenden Spiel (Linksverteidiger), obwohl es der 11. gegen den 10. war. Danach war es ja 10. gegen 11. ;-)

Leitls Ansprache in der Pause wird wohl so gewesen sein: “Spielt weiter schnell nach vorne, ab der 70. Minute haben wir Platz zum kontern und auf 1-3 und 1-4 zu gehen”. Die Elf vom Rohnhof wirkte immer noch galliger, gewann gefühlt jedes Kopfballduell und der Schiri aus Hameln pfiff ordentlich Mist. Aber dann kam Lukas und machte das 2-2 (Abseits?). Das stellte meinen Tip dar, aber plötzlich war das Remis nicht mehr genug. Bochums Psyche war stabiler und Herbert hatte uns endlich das Matchglück zurückgebracht. Bochum machte Druck und der Rest war Krake Riemann. Einmal holte er einen raus, den hatte ich schon in die rechte Ecke fliegen sehen.

Nun war die Stimmung top und man sah, wie Bochum nun nach vorne wollte und die Fans den ersehnten Sieg herbeibrüllen. Das Spiel wog hin und her, dazwischen ein konfuser Schiri, dann kam Lukas und traf zum dritten Mal. Leitl verlor zum zweiten Mal im Ruhrstadion und wir konnten unseren Bochum Song mit Schals und guter Laune auch nach dem Spiel singen. Ich war ja etwas indiffernet gegenüber Herberts Wettschuld, aber nun hatte es mich auch gepackt und Herbert ist sicher froh, mal den Sieg anmoderiert zu haben (und auf Amazon kommentiert). Es war ein schöner Sonntag in einem schlimmen Fußballjahr 2019 - bis dato zum Weglaufen. Aber weggelaufen ist heute niemand. Bochum siegte 3-2 gegen Greuther Fürth und genauso wie Sandhausen ein negativer Turningpoint war im Februar, so toll war dieser Tag.

Erleichterung ist so ein Wort für ein last-minute-Sieg Gefühl, so wie im November gegen Aue. Ich hätte das gerne nochmal.

Tom;CB’93

P.S: Gruß an Sabine B. und ihre Freundin

Kommentarfunktion ist deaktiviert