Tom, the silver gun and General Lee

Man hatte als Bochum-Fan nicht unbedingt den besten und filigransten Fußball erwartet, aber man bekam beim 4-2 des VfL über den FCM das, was man erwarten konnte: Spannung, Emotionen und viele Tore - aufgrund suboptimaler Abwehrarbeit - und einen Heimsieg über einen designierten Absteiger, der mal ein Aufsteiger war. Tja, 3000 Magdeburger wären eine tolle Kulisse gewesen, aber der Sonderzug wurde am Bochumer Hbf. gestoppt. Eigentlich gabs wohl brennende Fackeln im Zug und wurden geworfen, aber ich war nicht dabei und längst im Stadion. Der Entlastungszug sollte durchsucht werden und das wollten die Sachsen-Anhaltiner nicht, so gab es ein Patt am Hauptbahnhof und die Magedeburgkurve im Ruhrstadion sollte sich erst in der 65. Minute füllen. Da war aber das Spiel schon praktisch gelaufen und Bochum auf der Siegerstraße.
Das war ganz am Anfang anders. Bochum unter Druck, weil der FCM drückte und die Westfalen wackelten 2-3 Male bedenklich, wie ein Pudding, den man festgenagelt hatte. Hoogland musste zuschauen, wie an der Castroper die Anfangsphase und damit die erste halbe Stunde an den FCM ging, was optische Ãœberlegenheit betraf. Dabei waren die Neulinge in Liga 2. verschwenderisch und harmlos vor dem Tor. Da muss Oenning mit dem Team noch üben, wenn er gegen Union und Köln das Wunder von zwei Siegen schaffen will. Ich persönlich glaub nicht dran, denn nur Duisburg war ähnlich schwach im Ruhrstadion wie Magdeburg, wo offensichtlich nur die Fans “was umstoßen. Man kann bedauern, dass Ingolstadt, Sandhausen sich retten und nun Magdeburg runter muss oder ein einfach sagen “benehmen sie oft danaben”, “müssen se halt runter”. Oder war das “Polizeiwillkür” oder überziehen der Regeln? Das liegt wohl im Auge des Betrachters, unterhaltsam war der gestrige Nachmittag allemal.

Während also Magedburg versuchte ein Tor zu erzielen, war Silvere Ganvoula - the silver gun - eiskalt und machte in der 42. Minute das 1-0: psychologisch günstiger Zeitpunkt. Die Magdeburger werden mitbekommen haben, das ING in Hamburg führte und sie überholt hatte. Das erhöhte den Druck auf die Mitteldeutschen und prompt kippte das Spiel eindeutig zugunsten des VfL Bochum. Die Chancen wurden im Minutentakt erspielt und dann war Pause. Zeit für alle durchzuamten und das Tempo sollte zunehmen.

In der zweiten Halbzeit sollte es ein vogelwildes Spiel werden, Baumgartner, oft mit Licht und Schatten, machte in der 50. Minute das 2-0 und sorgte für eine Vorentscheidung an der Castroper Straßen. Bochum hatte nun eine Vielzahl von Chancen und nutzte die Lücken, die die Abwehr des FCM bot.

Tom Weilandt machte das 3-0 und damit war der Drops gelutscht, man hätte zur Ritterburg gehen können und Fiege zischen. Doch Magdeburg fehlten zwar die offensiven Mittel, um ein 3-3 zu ermöglichen, aber ein 3-1 fiel dann doch, obwohl 3 Bochumer auf der Linie standen. Riemann wie immer ein Torwart, der fast alles kann, aber dann bei Basics scheitert.

Nun kamen die Sonderzugfahrer aus Magdeburg an und die aus Solidarität draußen gebliebenen Blau-Weißen gingen nun auch raus. Zeitglich hatten die UBs ein Transparent hochgehalten, wo irgendwas mit Solidarität mit dem U-Block stand: Eine Aktion, die chronologisch passte.

Tom Weilandt machte danach sein Doppelpack zum 4-1 und somit waren die Weichen auf Entspannung gestellt. Die Riesenlücken in der Abwehr der Mitteldeutschen, da muss sich Oenning Gedanken machen für die restlichen zwei Spiele. Irgendwie ein Typ wie Uwe Fellensieck, dieser Ex-Bochumer Oenning, er hat damals Gündogan nach Nürnberg gelotst, dem VfL entging damals viel Geld und Potenzial.

Das 4-2 war dann Ergebniskosmetik und ein 5-2 fiel nicht mehr, weil Ganvoula, Weilandt und Lee merkten, da kann man noch mehr Tore machen, aber das Spiel ist eh gelaufen. Hinterseer war da schon draußen, er spielte eine unauffällige Partie und Bandowski deutete an, was möglich gewesen wäre.

So war dann gute Laune auf Bochumer Seite angesagt, Magdeburg machte auch ne Schalparade und im Prinzip konnte man zufrieden sein in einer Saison, die mehr als enttäuschend verlief, wurde gestern der Klassenerhalt gefeiert.

Nun steht Bochum ein Umbruch von 7 Spielern und mehr bevor, Sesi und Robin müssten viel Arbeit verrichten und ein gutes Händchen haben. Der neue, mögliche Investor wird ein Konfliktpotenzial bieten, dazu droht Abstiegskampf, wenn man eben auch die guten Leuten von Gyamerah über Hinterseer bis Sam verlöre.

Magdeburg wird das egal sein, Bochum spielte nicht für sie mit einem 3-2 in Aue und eben mit dem recht überzeugenden 4-2. Die Stadt, die im Dreißigjährigen Krieg so zerstört wurde, wurde diesmal nicht von den Schweden, sondern von der eigenen Abwehr im Stich gelassen.

Tom, CB`93

P.S.: Grüße an den “Ãœberschriftenflüsterer”, der war wohl gestern jut drupp

Kommentarfunktion ist deaktiviert