Hallo Bärchen

Sonntag am 17.15 Uhr endet diese Saison. Manche werden sagen, „endlich ist es vorbei“, andere werden sagen, „war doch ganz ok, zumindest nie gegen Abstieg gespielt“, zu Hause war man ja recht kontant. Man hat ja die letzten 10 Jahre nichts Konstantes gespielt, zuletzt 2009 konstant schlecht – so what?
Aber so leicht ist es nun mal nicht, Villis, Sesi, Dutt und Butscher werden sicher auch nicht mit dem Saisonverlauf zufrieden sein und viele Fans sind es auch nicht, haben sich teilweise im Februar „vom Team über dem Zenit“ entfernt und genervt umgedreht.
Hinterseer, Gyamerah und ein A-Jugendspieler vom VfL wechseln zu dem HSV, der seinen Etat auf „nur“ 25 Millionen Euro“ reduzieren muss. Herzlich willkommen in der Realität, der HSV zahlt vermutlich auch immer noch 3-4 mal soviel wie der Arbeitgeber an der Castroper Straße 145 und der Hohn und Spott über die Raute ist den Spielern egal.
Nun kommt am Wochenende Union Berlin und versucht sich erstmals in die Bundesliga zu hieven. Zu gönnen wäre es den Köpenickern, die sich manchmal abheben von Herthas „Hauptstadtcharme“. Union Berlin aus der Wuhlheide, der Hauptmann, die Schlosserjungs und Nina Hagens Hymne, dezent aus dem Osten ohne mit „Ost-Ost-Ostdeutschland“-Rufen zu nerven, einfach die pfiffige Alternative in der Stadt, ohne es wie St Pauli und HSV zu politisch werden zu lassen? So kann man es sehen. Aber auch in Köpenick wachsen die Ansprüche langsam, der Verein nimmt Anlauf – seit 2-3 Jahren. Irgendwann war man total pleite und hat sich langsam auf eine Schiene des Wachstums begeben mit allen Begleiterscheinungen. Klar, man hat dieses „Gänsehaut“-Weihnachtssingen, die Unioner haben tolle Auswärtskurven ohne alles „kaputt“ zu hauen wie Dresden, BFC oder die Lokisten, aber dennoch steigt auch dort der Anspruch. Man ist nun Dritter, der Aufstieg kann Samstag in Bochum gelingen. Da werden sicher mehr als die 5000 offiziellen Berliner kommen, ich rechne mit mehr als 10.000. Wer will es ihnen verübeln, einen historischen Moment zu haben, wenn es für uns um die Goldene Ananas geht oder um die Ehre. Und ob alle Spieler so eine tolle Berufsauffassung haben, wir werden es sehen. Einen Holtby haben viele Teams und auch der VfL.
Sonntag werden uns weder Lee, noch Baumgartner, noch Zoller helfen können, unsere Heimbilanz und Platz 10 zu verteidigen. Aber wir müssen was zeigen - gegen den Dritten - und haben die Lockerheit des Nicht-Gewinnen-Müssens. Soweit die Theorie, wir sind zu Hause relativ konstant ohne zu glänzen, für U. Berlin ist die historische Chance auf ein Berliner Derby in Liga 1.
Bei uns können sich verabschieden: Kruse, Gyamerah, Hinterseer, Sam und mindestens vier andere, Union kann DEN Tag ihrer Vereinsgeschichte begehen, wir nur ganz leichte Schadensbegrenzung.
Manche Probleme schieben sich wie eine Monstranz vor einem her: Die Kaderbaustellen, die Zielsetzung für die nächsten Jahren und die Ausgliederung, die für viel Unfrieden sorgte. Nun, wenn Investoren da wären, müsste dies dementsprechend moderiert werden, um den aktuellen Frieden zu wahren.
Sesi hat JETZT seine Feuertaufe und muss mit Routinier Dutt ein neues, verjüngtes, hungriges Team formen, das eben nächstes Jahr mit HSV; Pauli, Hannover, Nürnberg und vielleicht Union Berlin mithalten sollte.
Diese Teams könnten wir auf dem Rasen des Ruhrstadions sehen:

VfL: Riemann - Kokovas, Hoogland (Fabian), Bella Kotchap, Celozzi, (Fabian) — Tesche - Eisfeld, Saglam, Losilla, Pantovic – Hinterseer (Ganvoula)

Union Berlin mit den Noten gegen Regensburg:
Gikiewicz (2,5) -Trimmel (3,5) , Friedrich (4) , F. Hübner (3,5) , Reichel (3,5) - Schmiedebach (4,5) - Prömel (3,5) - F. Kroos (4) - Abdullahi (3,5) , Hartel (4,5) - Andersson (3)

Es wird noch mal 90 Minuten aufregend, auch wenn Bochum als 10. nur Steigbügelhalter sein wird.
Mein Tip: 2-3 für Union

Tom, CB‘93

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