Vorhofflimmern

Das letzte Mal hab ich was Mitte Mai geschrieben. Irgendwie war die Luft rau, bei mir, beim VfL spätestens nach dem 2-2 gegen Union Berlin und diese Saison als 11. endete eigentlich schon vorher, gefühlt schon nach den vier Niederlagen im Februar und März. Als ich dann was für die Elf Freunde schreiben musste fühlte ich mich mental eingerostet. Aber es ist hauptsächlich die Einkaufspolitik des VfL und das Gefühl 10 Jahre Zweite Liga, die mich orientierungslos in die Saison dröppeln lässt. Gut, drei Spiele gegen Kreisligisten (sorry Concordia Wiemelhausen, ich hab damals mit dem SV Steinkuhl 1-4 gegen euch verloren, Rache!) sind ein Ding, Tests gegen Zürich und St. Gallen, Barnsley oder Hertha werden mehr aussagen.

Aber wurde wer verpflichtet, der uns umhaut? Also als Fan, wo ich sage: WOW! Nun auf Ganvoula freue ich mich persönlich, aber er muss sich taktisch, technisch und disziplinarisch weiterentwickeln und Zoller, der im Winter kam, muss mir noch zeigen, dass er weiß, wo das Tor steht. In Köln zweifeln mit mir viele daran. Damit wäre die Offensive unser Hauptproblem, hätten wir nicht Tom Weilandt. Aber es ist kein Sturmmessias in Sicht und mehr als Hinterseer und Terodde hatten wir nie einen, der unser neuer Uwe Wegmann werden sollte und uns in die Bundesliga schießt.

Hinten haben wir den Soares, den zZ mit trainierenden Hoogland, dazu den Ex-Verletzten Leitsch, Bella-Kotchap, Decarli, aber eben kein Celozzi oder Perthel mehr. Losilla steht noch, dazu Lorentz, Blum, Osei-Tutu, Maier, Eisfeld (die beiden Dauerverletzten!), Weiland, Lee und vorne Zoller, Ganvoula. Im Tor steht Riemann, aber auch da sind keine Quentensprünge zu erwarten. Ich persönlich hole mir schon Dauerkarte, Trikot und allerlei Zeug, wenn der Wind bläst. Aber andere brauchen Stimulanz, Neuverpflichtungen, Ziele und man muss, das betrifft jeden, wissen, wohin die Reise ungefähr führen soll. Ich persönlich wusste schon letztes Jahr mit dem Ziel nichts anzufangen, Platz 25 in Deutschland, wir wurden aber 29. Wäre dann Aufstieg das Ziel, würde das bei Stuttgart,HSV, Nürnberg, Hannover und St Pauli wenig bringen. Und wofür steht der VfL nun? Ausbildungsverein? Auch nicht mehr so ganz, auch wenn Sesi das gerne betont. Überhaupt, er steht auf dem Prüfstand, die vorsichtige Transferpolitik wird schnell zum Bumerang, wenn es fix nach unten geht statt nach oben.

Ich meine, vielleicht seh ich das Volkommen falsch und meine Orientierungslosigkeit als Fan ist der typische Bochumpessimismus, aber für mich steht knallharter Abstiegskampf in Regensburg, gegen Bielefeld und in Stuttgart auf dem neuen Spielplan.

Aber mal ehrlich, wir sind schwächer besetzt als letztes Jahr von den reinen Namen her, Hinterseer, Gyamerah und Sam wurden nicht so ersetzt, dass man sagen kann, das wird ganz sicher laufen. Was also wird aus Dutts Team werden. Wir sind schon sowas wie die graue Maus der Zweiten Liga geworden, aber ein Abstieg 2020 wäre eine echte Katastrophe.

Ich will also wissen, ob ich mit meiner subjektiven Saisonprognose falsch liege, ich will hören, wohin die Reise für den Verein geht. Dazu kommt die Frage, was passiert nun mit der durch die Ausgleiderung möglichen Verkäufe von Vereinsanteilen und wie wird das mit den unterschiedlichen Fan Gruppen moderiert.

Den Vorstand um Villis, den Sportmanager und dem Trainer erwartet eine Heidenarbeit, um in Heidenheim, Kiel, Sandhausen und Fürth zu bestehen bis Weihnachten und uns Fans, die Hoffnung auf Siege zu geben.

Ach und eins noch, das Blaue Trikot hole ich mir auch noch, oder?

Tom;CB’93

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