Das ist Wahnsinn

Der VfL Bochum spielte im spontanen Gewitterregen zum Heimauftakt ein furioses 3-3 gegen Erzrivalen Arminia Bielefeld - an einem sonst sehr wechselhaften Freitagabend. Dabei hatte es nach einem kampfbetonten, aber zeitweise rumpeligen Beginn “nur” 0-0 zur Pause gestanden. Doch dann erlebten Zuschauer aus Bielefeld und Bochum, was Fußball im Ruhrstadion sein kann- rasant
In der ersten Hälfte hatte Bochum - auch dank Dutts Rückkehr “zum gewohnten Spieler auf gewohnten Spielpositionen” - mit vier Neuen viel richtig gemacht: Zoller und Weilandt durften erst mal auf der Bank Platz nehmen nach deren Arbeitsverweigerung von Regensburg. Im 4-2-3-1 wurde dem VfL - von der von Neuhaus eingespielter Arminia - oft klar gemacht, wie man, was Wille, engen Räumen und Geschlossenheit so mit sich bringt. Aber Bochum hatte auch gute Phasen, wo man zu überzeugen wusste, die Chancen lagen vor dem Seitenwechsel eher bei den Ostwestfalen, aber Klos und Vogelsammer zündeten noch nicht. Dafür konnte man Wille und Kampf bei den Bochumer erkennen und so war es ein gerechtes Pausenremis beim Westderby.

Der VfL traf nach dem Pausentee mit Lee und Ganvoula doppelt das Alu bei Ortega und hatte hier einfach kein Glück. Dann zwei Aktionen der Gäste und eine hundertprozentige Chancenauswertung bei Bielfeld und es stand 0-2. Ein Schock für die Fans und die Moral des Teams. Was ist Sesi, Dutt und Butscher wohl durch den Kopf gegangen in den Minuten 52.-76. als Bochum schon verloren schien und der 0 Punkte-Fehlstart perfekt war. Da konnte man sehen einerseits wie dünn das Nervenkostüm ist und andererseits was die Mannschaft doch kann. Ganvoula versuchte mal einen Fallrückzieher und dann kamen Zoller und Weilandt dazu, um Blum und Silvere zu helfen und das sollte gelingen. Das 2-1 per Elfer musste nicht unbedingt fallen, aber man konnte den Foulelfer an Tom geben. Das 2-1 richtete die Fans wieder auf und Silvere Ganvoula machte nun mit dem 2-2 sein erstes Feldtor diese Saison, es war ja auch seine Saisonpremiere. Nach dem 0-2 hatte kaum einer einen Pfifferling auf die Westfalen gegeben und nur die 2000 Gästefans gefeiert. Nun kippte das Derby komplett und das war höchst unterhaltsam für die zahlenden Zuschauer. Ganvoula legte Zoller auf, der staubte zum 3-2 ab, nein es war kein Abseits. Im zweiten Spiel hintereinander der VfL mit einem guten Schiri, auch das gibt es 2019 noch.

Das 3-2 wäre natürlich eine tolle Wiederauferstehung gewesen und hätte viel Mühlsteine abfallen lassen können. Es fiel kein 4-2 und vorher fiel ja auch nicht das 0-3 aus einem Konter. Kurz und gut, als alles selig schien wurde ein langer Ball schlecht verteidigt in der 91. Minute und Lossila, selbst mit Silvere Ganvoula bester Bochumer, verlängerte einen Pass vorbei an Riemann ins Bochumer Tor: 3-3.

Aber wie sollte der Hardcore-Fan das einordnen: gerecht ja, Spektakel ja, aber dumm und aus Bochumer Sicht, am Ende mit einem Dämpfer. Aber wie fahren die Spieler denn nun nach Baunatal (bei Kassel) und später - in zwei Wochen - zum HSV?

Nun, das weiß ich nicht, ich feiere den ersten Punkt und die Aufholjagd mit einem Mythos und das war heute erst mal toll bis auf die Decarliverletzung.

Ker kann dat geil sein, warum brauchen wir nur immer soviel Vorlauf?

Tom,CB’93

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