Aloneunterhalter

Also ich versuche wieder kein Wortspiel mit Reis zu machen. Mal gucken wie lange ich das durchstehe. Das 2-2 des VfL gegen Dresden erinnerte einerseits an das 3-3 gegen Wehen oder Bielefeld,was die Moral angeht, oder die Comebackqualität, hatte aber denooch einige neue Aspekte. Die 17.000 Fans genossen die Sonne im Vonovia-Ruhrstadion und feierten mit Atta in den 70. Geburtstag, aber eine spielerische Fiesta war es dennoch nicht in der 1. Halbzeit.
Bochum begann mit Eisfeld auf links und Arbeitstier Ganvoula auf dem Pin. Und wenn Reis erst mal Zweikämpfe sehen wollte, sah er sie. Eine sagenhafte Zweikampfquote von 72 % sahen die Bochumer Fans, die Ata auf einem Plakat exztra gratulierten, das war ein toller Tag nicht nur für den VfL-Fan Club Attas Erben Hattingen.
Aber vor dem Erfolg haben die Götter den Schweiß gesetzt- So hatte Reis seine Debüt mit einer veränderten Elf, aber er hat halt fünf Zehner, die er irgendwo unterbringen muss. Sesi hat dem Thomas einen Kader überlassen, da kann man Motten kriegen. Aber diese Elf zeigte erneut, dass sie meist will, aber nicht immer kann und Fiels Truppe ist eben auch nicht von der Sambaschule in Rio, sondern er der rustikale Bautrupp aus Meißen.

Lorenz - und vor allem Decarli - hatten so ihre Probleme und der Schiri ließ die schwarz-gelbe Kloppertruppe gewähren, erkannte aber das Abseits 0-1 nicht an: Die Dribblings von Dynamo sahen anders aus als die von CR7 in der CL, aber für unsere Abwehr war das schon genug. Dieser Bochumer Einsatz gefiel den Fans, aber es ging einher mit dem Verlust an Spielkultur und so gab es Langholz nach vorne, nur Pantovic gab keine gescheiten Assists für Ganvoula.

Aber dass es 0-0 zur Pause stand lag auch daran, dass Ganvoula einmal vergab und sonst zu wenig nach vorne spielte. Silvere Ganvoula gibt nach und nach den Alleinunterhalter im Sturm, Zoller und Wintzigheimer kamen erst später.

Dann kann direkt nach der Pause in der 48. Minute der Schock, der neue Costa Ricaner auf rechts sah da nicht so gut aus und es stand 0-1. Für das Selbstvertrauen unter dem neuen Trainer des VfL war der Rückstand Gift und gab den Sachsen Auftrieb, die ihre Fahne über die Anzeigentafel hielten und hissten. Das Werk war sicher kein Chagall, eher so ein Motiv, wo man nicht mit auf die Kunsthochschule kommt (politischer Witz). Aber die Dynamos drehten sich, auch wenn und Eleganz sicher anders aussieht, sie führten. Bochum reagierte auf die Umstellungen bei Dresden, aber die Dresdener versuchten es, das Ergebnis auszubauen und Bochum hielt dagegen wie es konnte. Man mag sich gar nicht ausmalen, wie Bayern solche Schwächephasen im Pokal nutzen könnte. Aber Dresden nutze es auch und machte das 0-2. Da hatte man eigentlich kurz den Eindruck, da ist der Deckel drauf. “Villis raus” und “wir wollen Euch kämpfen sehen” kam genauso wie Anfeuerungen der Ost und von den Blöcken. Aber 1500 Dresdener zeigten sich freudig, Bochum antwortete mit “scheiß Dynamo”.

Aber das Team zeigte nun erneut Moral und nicht nur Kampfkraft und Langholz, sondern auch Kombinationen. Lossilla, Ganvoula und Co ackerten wie die Tiere und Blum erzielte den wichtigen Anschluss zum 1-2 per Willensschuss. Dann begann eine Aufholjagd, die wie die gegen Wehen am Ende nur knapp den Heimsieg verfehlte; hatte ich das Team verflucht und das Team ums Teams verwünscht, sah ich nun Willen, Einsatz und Leidenschaft. Die Anfeuerung, die Sesi sich für die Mannschaft wünschte, kam nun von den Fans und Bochum spielte. Ganvoula verpasste das 2-2, blieb aber dennoch bester Bochumer. Wenn der sich verletzt, geht bei uns das Licht aus.

Aber das 2-2 machte Losilla per Kopf, der Kapitän geht wie meist voran und sorgt damit für den dritten Punkt. Der erste Sieg (im 6. Spiel), das wurde nichts mehr, schade für Thomas Reis, schade für uns. Gegen Sandhausen und Darmstadt muss der erste Sieg her, wie Paderborn in Liga Eins und Wehen Wiesbaden in unserer Liga, bleibt der VFL Bochum auch unter dem neuen Trainer sieglos.

Sesi und Villis hoffen vermutlich auch, dass Thomas das Wunder schafft und den falsch zusammengestellten Kader irgendwie ins Ziel bringt, also mit dem Klassenerhalt. Die Hoffnung der Westfalen lebt und das Team ist nicht tot, aber schön war das heute wieder nicht. Das war vorher klar, aber so wird es eine echt anstrengende Saison.

Grüße an den Lüdi von der Bochumer Society….irgendwie kann ich mir heute wenig merken.

Nächste Woche auswärts, da geht das Hoffen und Bangen weiter.

Tom CB’93

Tom,CB`93

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