Ein ganzes halbes Jahr

Der zeitweise deutliche 3-1 Sieg des VfL Bochum über den abgestiegenen 1. FC Nürnberg war eine solche Erleichterung. Erstmals nach Mai 2019 und seit sechs Heimspielen siegte unser VfL und wir Fans konnten eine furiose 1. Halbzeit der Bochumer Spieler nach 45 Minuten bejubeln. Wie schon vor 6 Tagen gegen den FC Bayern zeigten sich viele Bochumer Spieler als sei das 2-1 in Kiel ein weit entfernter Ausrutscher. Während man gegen Bayern “nur” 1-0 in die Pause ginDabeg und gegen Kiel mit einem 1-1, ging man gestern mit einem 3-0 zum Pausentee.

Immerhin hatten 16.000 Fans Montags (im Regen) ins Stadion gefunden, es war dennoch fast mild und Bochum legte in Weiß los, als wollten sie nochmals die Bayern besiegen. Die kleinen Zwangsbayern hatten in der ersten Hälfte dem Bochumer Pressing und Verschieben wenig entgegen zu setzen. Da hatte man den Bundesligaabsteiger, der unter Boris Schommers runtergegangen war, stärker erwartet trotz der Verkäufe von Leibold und Co. Zuvor hatte der Glubb zwar 2 Chancen, aber das 1-0 machte Soares und damit der VfL, was wichtig werden sollte. Denn nun bestimmte Bochum das Spiel und die Fans ließen sich mitreißen. Blum war stark und Lee, dazu Bela Kotchap und das verlieh Lorenz Stärke. Er war es auch, der das 2-0 für die Heimmannschaft machte und damit die Unerfahrenheit des Nürnberger A-Jugend Keepers ausnutzte. Nun waren die Westfalen oben auf und Schwarz-Rot in der Defensive. Das 3-0 war ein Beini von Wintzheimer, “hasse Scheiße am Schuh, hasse Scheiße am Schuh” galt für den FCN: Dabei hatte Blum sogar noch die Latte getroffen und die Clubberrer waren noch einigermaßen gut bedient. Bochum spielte nicht wie zwischen Wiesbaden und Dresden tabellarisch eingeklemmt, ob es in der Kabine Reis gab, darf nun spekuliert werden. Aber die Halbzeit war eine der besten Saisonleistungen des VfL 2019. Nicht so optimal waren die Schmähgesänge gegen den jungen Keeper, Manuel Riemann leistete Aufbauarbeit, fair geht vor, top.

Nun muss der Coach des Walznerweiherclubs verbal Druck gemacht haben in der Pause und Bochum attackierte nicht mehr so weit vorne und ließ die Nürnberger kommen. Das ging gut bis zum einem Freistoß in der 63. Minute, den Sörensen zum 3-1 nutzte: Dann machte Bochum zu wenig für die Entlastung und reagierte nun ehe in der 72. Minute das 3-2 per Kopf viel und per VAR aberkannt wurde. Bochum hatte Glück, denn dem 3-2 wäre sicher ein 3-3 gefolgt. So brachte unsere Elf das Spiel über die Zeit und den FCN Coach, der Schommers folgte um seinen Job.

Bochum wurde zum 2. Mal zum Coachkiller bei einem Verein aus dem Bundesland Bayern und hat sich auf Platz 16 vorgeschoben und hat vor dem Sankt Martins Zug 2 Punkte Rückstand auf Sankt Pauli. Dort spielt man am Freitag nicht nur gegen die eigene schlechte Serie und um Anschluß ans Mittelfeld, dort will man den neuen Spirit unter Reis zeigen.

Seit gestern denke ich wieder, es ist möglich.

Das Villis raus-Banner und die durchwachsene Leistung von Zoller waren die wenigen Schwächepunkte eines durchweg gelungenen Abends.

Tom;CB*93

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