Die Raute rund gemacht

Der VfL Bochum nutzt den Totensonntag, um dem HSV die erste Niederlage (außer im Pokal gegen Dresden – bis dato ungeschlagen!) der Saison zuzufügen. Das hat zwar keine Toten aufgeweckt, für Hamburg rückt keine Zombieapokalypse in den Vordergrund, aber es war ein wichtiger Auswärtssieg für den VfL
Bochum hat den HSV 1-3 besiegt und ist nun verdient Vierter (oder Fünfter), während die Elbstädter Tabellenführer bleiben, dicht gefolgt von Fürth, der Mannschaft der Stunde. Aber das Spiel war eine Mahnung an den Hamburger SV, nicht wieder gut zu starten und stark nachzulassen. Für Bochum gewann das Mittelfeld das Spiel
Bochums Trainer hatte umgestellt, Bella Kotchap, Zulj, Holtmann und Blum ins Startteam gestellt und die Trainer-Idee, die hochstehenden Hanseaten aus zu kontern, sie funktionierte vor allem in der 2. Halbzeit.
Der Schlüssel des Spiels gegen die Ex-Bochumer Gyamerah, Terodde, Wintzheimer, Hinterseer und Heuer-Fernandez sollten Taktik, Einstellung und Spielidee gleichermaßen sein - und ein überragendes Bochumer Mittelfeld.
Der VfL wirkte hinten zum Start hinten etwas nervös, Armel musste für Lampro erst mal reinkommen in den Flow und der HSV hatte eine kurze Anfangsphase für sich, ein Strohfeuer. Aber Bochum war eigentlich früh wach und wollte nach dem „spielerischen Desaster“ gegen Fürth nicht nach unten abrutschen und krempelte einerseits die Ärmel hoch, aber hatte auch den Ball (Passgenauigkeit) und konterte fidel. Der Ballbesitz war also statistisch leicht auf unserer Seite (45-55 1. Hz), das Testspiel in Köln schien den Seelen gut getan zu haben. Hamburg hatte zwar sher beeindruckende Offensivpower (auf dem Rasen und der Bank), doch tat man sich gegen diese Bochumer Mannschaft schwer. Man schaffte nur ein Abseitstor zum 1-0.
Die Rothosen kriegten nicht nur von Soares (gelb!) auf die Socken, sie verloren auch oft den Ball gegen die pressenden VfLer. Da kamen Zulj und auch Zoller auffem Pin zu zwei dicken Chancen, aber es blieb beim 0-0. An genau dieser Chancenauswertung muss man arbeiten. Der VfL passte dem HSV so zwar nicht, aber ich hatte in dieser Phase die Befürchtung, dass das brotlose Kunst bleiben würde. Denn wenn der VfL schon viel Ballbesitz hat, müssen daraus etwas mehr Torchancen generiert werden. Und dann muss man mehr draus machen. Aber gut, dass sollte später was werden. Meine Befürchtungen und die vieler Fans blieben ohne Folgen. Hamburg half in Form seines Torwarts, der einen Bochumer unglücklich in die Beine griff, Das war ungeschickt von Ulreich.
Den fälligen Elfer verwandelte Zulj locker und Bochum führte erstmals beim Topfavoriten von der Alster. Also, weder Lotto King Karl, Kühne oder Thioune konnten diese VfL-Führung verhindern, weil Bochum auf Zack war, nicht nachließ und zuschlug. Das war es heute, eine energisch-energetische Gesamtleistung.
Dann wurde Bochum gegen Ende der 1. HZ noch stärker, ohne den HSV zu Hause zu überrennen. Aber nun untermaute Bochum, dass diese 1-0-Führung kein Zufall war, während die Torscorer in Rot-Weiß nicht genug in Schussposition kamen - und wenn - ,blockte dies ein Bochumer Bein. Es ging mit 0-1 in die Pause und es war verdient
Man dacht sich als Bochumer, ok, das wird nun anders, viel gefährlicher in Halbzeit Zwei. Und es sollte tatsächlich anders werden, Zwar kamen die Hamburger immer wieder in die Bochumer Hälfte, aber eben nicht weiter und sonst hatte Riemann den Ball. Bochum ließ weiterhin nicht zu, dass sich Terrodde, Jatta, Wintzheimer, Leibold, Onana und Hunt sich entfalten konnten.
Bochum konnte sich wie in der Anfangsphase gut befreien und Zoller und Co hatte 2-3 Riesendinger, die man eigentlich nicht vergeben kann, ohne dass es sich das rächt. Simon traf den linken Pfosten, der Ball trudelte angedreht ins Aus nach dem rechten Pfosten. Unfassbares Pech.
Und dann etwas aus dem Nichts, foult Leitsch eine Rothose und der Schiri zeigt wieder auf den Punkt. Terrodde lässt sich das 1-1 nicht nehmen und schießt unten links ein.
„Ach du Kacke“, denkst du dir vor dem TV und jetzt lügt der HSV noch einen rein. So hat man es ja oft erlebt. Übrigens kommentierte der MOD gut bei SKY.
Aber es sollte diesmal total anders kommen. Ganz anders. Bochum drehte auf, obwohl die Hamburger nicht aufgaben. Hamburg war schwach, weil Bochum stark war. Der VfL konnte sich immer wieder befreien. Der VfL hatte nun seine stärkste Phase und antwortete mit schnellen Gegenstößen. Simon hatte da sein Riesendingen.
Ein Ball wird über den kurzen Weg nach Rechts gespielt und auf Danny Blum, der „mit seinem Tor des Monats“ den Sven Ulreich überlupfte und uns Bochumer frenetisch jubeln ließ. Was eine Hütte, was eine Antwort auf den kopflosen HSV!
Aber dabei hatte Thioune VIER Neue gebracht und wollte selbst das 2-1 erzielen nach zwei 1-1 gegen Pauli und Kiel, Pustekuchen. Bochum spielte und die Hamburger staunten.
Blau war am Drücker und Raman Chibsah machte das erlösende 1-3 für die Westfalen und das war auch ein nettes Tor, Fallrückzieher, naja. Und es war der ersehnte Sieg in diesem Sonntagsspiel, dass so anders ausging als man vielleicht erwartet hätte. Und dann verstrichen vier Minuten und ganz Blau-Weiß konnte jubeln.
Für die Fans des VfL sollte dies mehr sein als nur ein Sieg, vielleicht ein Signal nach oben, dem nun Konstanz folgen könnte.
Schade nur, wie gegen Fortuna, die Spieler konnten nur alleine Jubeln.

Tom;CB‘93

P.S.: Gruß an die VfL-Fans, die in Hamburg wohnen, Tina, Martin und so

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