Denial and delusion

Die Analyse von Dr. Todd Grande - US-Psychologe auf Youtube -, der u.a. das Verhalten von Donald Trump nach seiner Wahlniederlage beschreibt, besagt, dass es grob gesagt, drei Möglichkeiten gibt, die das Verhalten des Urpfälzers erklären: 1.) die Wahl wurde wirklich manipuliert und Donald Trump wäre Sieger 2.) Donald leidet an “denial” (nicht akzeptieren der Wahlniederlage), dass heißt, er bestreitet eine Zeit seine ungerechte Wahlniederlage, bis seine Psyche in der Lage ist, die Niederlage zu akzeptieren, nach x Gerichtsurteilen, um dann endlich, nach einer Zeit den “Dolchstoß der Fakenews” zu akzeptieren 3. ) “delusion” bedeutet eine Wahnvorstellung, dass er - bzw. sein ungerechte Wahlniederlage - Teil “einer großen Verschwörung der Demokraten sei”, die sogar Tote in Swingstates haben wählen lassen, also durch Fakeposters. Grandiose Leute wie er können nicht verlieren. Und daher kann er entweder lügen oder er muss sich einbilden, er habe gewonnen. Klingt verrückt, isset vermutlich auch.

Machen wir nicht den gleichen Fehler und bilden uns ein, wir hätten gestern nicht 3-1 in Kielverloren, was ja eigentlich auch nicht möglich war nach so einer insgesamt ordentlichen Leistung. Nach den zwei sehr überzeugenden Siegen gegen den HSV und Düsseldorf, haben die Bochumer in Schleswig Holstein einen schweren Gang erwartet.

In der Anfangsphase sah man einen sehr dynamischen Start beider Teams, der dennoch von Taktik und Respekt voreinander geprägt war. Tesche und Losilla mit ungewohnten Fehlpässen. Kiel, in wirklich hässlichen Trikots, versuchte Bochum in ungewohntem Rot extrem zu pressen und das Mittelfeld dicht zu machen. Aber Bochum hatte damit nur 10-15 Minuten Mühe - und fand dann den Schlüssel zurück ins Spiel (mit eigenem Pressing) und dann eine schöne Kombi auf Zoller, der das 0-1 nur knapp verfehlte. Die Bochumer schienen besser und hatten das Spiel bis zur Halbzeit richtig gut im Griff. Einmal in der 20. Minute lief Holtmann wieder allen weg, frei vor Gelios, der dann den Pass in die Mitte abfängt. Das hätte ebenfalls das 0-1 sein müssen (!) und genau das Liegenlassen solcher Großchancen ist das Manko des VfL. Kiel machte das auf der Gegenseite an diesem Freitagabend besser. Ein Konter in die Bochumer Dominanz, Bella Kotchap zieht den Arm zum Körper, dennoch berührt er ihn leicht, was dem VAR nicht entgeht. Niemand fordert Elfer, aber der Schiri kriegt das Signal und entscheidet auf Handelfer. Kiels Mühling macht das 1-0 und das Spiel ist etwas auf den Kopf gestellt. Bochum antwortet wie gegen den HSV start und Simon Zoller löst sich erneut top und markiert das 1-1. Der Simon ist zZ top drauf und seine Entwicklung macht Mut, aber wie einst Terrodde, macht er halt nur jeden 2 oder 3. rein. Aber der Ausgleich zum 1-1 stellte das Spiel wieder auf Null und die Westfalen hatten das Holzbein erneut gut im Griff. Der Sky-Mod kritisierte Kiels Offensive und der VfL war “immer großartig”, wenn Donald folgt. Aber im Ernst, Bochum spielte kurz vor und nach dem Seitenwechsel recht souverän, aber wieder ohne den lucky punch nach vorne in solchen Spielen. Dann hatte Gerrit H. wieder eine Chance zur Führung, wieder nix mit der psychologisch wichtigen Führung. Reese war ziemlich abgemeldet und Lee hing bei den Holsteinern in der Luft, die Bochumer hatten aber nicht das Matchglück, in Führung zu gehen. Dann kam Meese und Lee (mit ihm) blühte plötzlich auf. Diese Einwechselung brachte für Holstein Kiel die spielentscheidende Wende und Bochum verlor nun 10 Minuten ziemlich die Ordnung. Das war bei diesem Spitzenspiel leider entscheidend. Vertreter der Bochumer Narzissten könnten nun behaupten, das war Betrug und eigentlich nicht möglich.. Aber dann fiel das 2-1 durch Bartels nach einem schlechten Riemannabstoß. Der Ball kommt schnell zurück, zwei Rote grätschen zu spät, erneuter Rückstand.
Diesmal reagierte der VfL nicht richtig, blieb konfus und kassierte das 3-1 durch “bruce” Lee. Der Doppelschlag in 63. und 64. Minute war gegen eine starke Kieler Mannschaft nicht aufzuholen. Reis reagierte, brachte Ganvoula, Eisfeld und Bockhorn, aber das 4-1 wäre fast gefallen, als Pfosten und Latte touchiert wurden. Bochum war geschlagen und fand in der 75. Minute zurück zu alter Stärke und versuchte sich 15 Minuten am 2-3. Das wäre Bockhorn fast geglückt und wäre sicher hochverdient gewesen. Fehlten jetzt die Körner nach dem Montagsspiel am Freitag?. Letztendlich verlor Bochum wegen zehn schwacher Minuten, einem dummen Abschlag und mangelnder Effizienz der Stürmer (ein paar zu vieler Fehlpässe der 6er) und das kann man nicht abstreiten, damit den Sprung an die Spitze.
An der Leistung und der Aufstellung und Einstellung des VfL von gestern ist nicht auszusetzen und der Gastgeber war in der 2. Halbzeit schon stark, aber dennoch war diese Niederlage unnötig - hier befinde mich in der Phase des “denial”, nicht unbedingt verdient. Ich fühle mich da wie Trump, der seine Niederlage nicht akzeptieren will. Aber wir müssen es so hinnehmen, Kiel ist echter Erster und wir nehmen gegen Paderborn am Freitagabend einen neuen Anlauf. Das wird großartig, wetten?

Tom,CB`93

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