Wenn der FußballGOTT da ist

Es muss am frühen Morgen des heiligen Abend gewesen sein, als VfL-Fans das letztendlich siegreiche Team am Ruhrstadion singend empfingen. Was für ein Moment der Freude an der Castroper Straße! Der VfL Bochum hat ein sportlich ungemein erfolgreiches 2020 zu Ende gebracht, indem sich das Team furios ins Achtelfinale kämpfte. Reis hat dieses Team innerhalb eines Jahres zu Mentalitätsmonstern gemacht, im Januar beginnend mit zwei Niederlagen gegen Bielefeld und Stuttgart bis zu dem wunderbaren Achtelfinaleinzug gestern. Heute merkt der VfL ganz besonders, es ist Weihnachten und es gibt ihn manchmal doch den Fußballgott. Bochum besiegte Mainz in Mainz zum ersten mal seit 1999 und nach 10 Jahren erste Liga Mainz und zweite Liga Bochum, wurde dieser Unterschied in dem DFB-Pokalspiel nivelliert, obschon der Schiri Petersen eine Pfeife war.
Das Spiel begann Mainz aus dem Mittelfeld (4-4-2) druckvoll und Bochum wieder mit laufstarkem Ballbesitz. Es ist aber meist so, dass der VfL optisch überlegen ist, aber zu wenig Druck nach vorne entwickelt und Chancen generiert. Es scheint 2020 in Bochumspielen immer wichtiger zu werden, wie der VfL die Startphase angeht. Die ladungsgehemmten Mainzer (in der Bundesliga ein Stürmchen!) versuchten ihr verschüttetes Potenzial zu zeigen und drängten auf die frühe Führung für die Gastgeber. Und weil Bochum, zwar nicht schlecht spielte, aber sich erst an die schnellen Konter gewöhnen musste, wurde das Mittelfeld um Losilla und Tesche anfangs (später nicht mehr) bei schnellen Kontern überlaufen. Soares sah früh gelb, aber zeigte, was er für ein Fußballbiest ist - vergleichbar mit dem Tier der Muppetshow. Doch einen schnellen Konter des FSV Mainz 05 von Quaison rechts auf Boetius führten die Hausherren 1-0. Bochum war zu weit aufgerückt, das Mittelfeld mit einem Steckpass überspielt und Leitsch wurde auf außen überlaufen, Bella Kotchap kann nicht klären, Riemann konnte den strammen Schuss ins Knick trotz Torwartecke nicht halten. Mainz Noch Trainer Jan Moritz Lichte freute sich beim 1-0 wohl nach innen, was zeigt, was in Mainz zZ los ist nach der Schröder Demission. Aber Bochum dennoch gleichwertig auf dem nassen Rasen, was jedoch nicht so effektiv war, weil die Bälle immer wieder schlecht aus dem Mittelfeld in die Spitze gespielt wurden. Dadurch hatte Mainz mehr Chancen, während der VfL hintenrum top spielte, ackerte und lief, aber eben nach vorne nicht so schnell agierte wie die Rheinland-Pfälzer in der 1. Hz.
Bochum in Blau bemüht um Struktur und Ordnung, bei Zweikämpfen gabs nur Karten für blau von Petersen. Mainz in Rot hat ja mit Quaison, Mateta (später), Latza, Stöger (später) Qualität nach vorne, das hatte schon in gewissen Phasen bundesliganiveau und Bochum hielt gut mit, während 05 vier dicke Chancen hatte, wir null bis zum letzten Pausentee des Jahres.
Dann gab Bochum nach dem Wechsel noch mehr Gas und Mainz zog sich zu hause gegen den Zweitligisten zurück. Bochum nun stark und überlegen. Aber dann fehlt es oft in der Präzision, in die Spitze zu passen.

Das 2-0 war ein (der letzte!) Bilderbuchangriff des Tabellensiebzehnten: Bochum vorne, aber verliert den Ball, erneut Konter, ein Steckpass auf Quaison, der per Hacke (von drei Bochumern umgeben) auf den freien Latza, zack 2-0 und damit schien das Spiel trotz aller Gleichheit gelaufen. 2-0 führte der Bundesligist aus Mainz gegen den Zweitligisten aus Bochum. Ganz gerecht war das schon da nicht, aber es war halt so.

Der Schiri gab übrigens bis zum Ende der 120 Minuten keinen der drei Handelfmeter…nur mal so als Fußnote.

Doch bei einem Angriff gelang Holtmann in der 66. Minute der Anschluss. Nach einer Ecke passte Blum auf Holtmann, der per Weitschuss traf. Bochum wurde nun noch stärker und von Rot kam nichts mehr außer der Angst, dass man wieder ein Spiel verliert. Hatte man bis dahin gut verteidigt, so hatte man nun Angst. Bochum brachte Ganvoula nach Pantovic und hatte ein paat Chancen zum Ausgleich. Aber so kam es, wie es kommen musste, die 94. Minute lief und wir sahen über einen In-Stream in Teams schneller als bei Sky direkt das 2-2 von Tesche mit dem Kopf mit dem allerletzten Angriff überhaupt. Es sollten also noch mal 30 Minuten Verlängerung dazukommen.
Wieder war Bochum in der Vorwärtsbewegung und der Ball sprang einem Mainzer an die Hand, vorher hatte Rot sogar noch gefoult, Doppelelfer, Petersen gab nix. Den Konter auf einen Mainzer lief Riemann entgegen, doch er foulte den 05er, allerdings war ein Bochumer dahinter. Glatt rot, der Heimschiri wollte wohl ein Mainzer werden. Dabei war weniger diese Entscheidung der Skandal als die Kartenverteilung insgesamt und die drei nicht gegebenen Elfer. Nun kam Drewes und ein weitere Feldspieler, aber man konnte nur noch versuchen, den Ball in den eigenen Reihen zu halten. Denn nun kam die Mainzer wieder und erspielten sich ob dieses Fouls an der Fairness durch Prinz P einen optischen Vorteil. Jetzt hatten sie in der Verlängerung auch 2-3 dicke Dinger, aber nun sah man warum sie in der Bundesliga so eine Ladehemmung haben. Bochum rettete sich irgendwie mit unglaublichem Willen in das Elfmeterschießen, wo Mainz Pech hatte und am Ende vollends Nerven zeigte.

Den ersten Elfer an den linken Inpfosten, den zweiten durch Stöger an die Latte, während Bochum dreimal verwandelte. Dann kam Mateta mit einem Schüßchen, der damit Drews zum Held des Abends machte. Aber das war das Ganze VfL-Team und nun wurde gejubelt und geherzt. Nur der Reimann wollte aus der Jubeltraube noch was zum Schiri sagen, was wohl wenig weihnachtlich war.

Es gibt einen Fußballgott und der war gestern Bochumer.

Selten ist man als Bochum so glücklich ins Bett gegangen vor dem heiligen Abend. Der Stern leuchtet für mich heute Blau-Weiß.

Tom CB`93

P.S.: Gruß an alle Commandanten als Teilnehmer der virtuellen Weihnachtsfeier über Teams, Danke Matthes für die Orga

AN ALLE VfL Fans, Frohet Weihnachtsfest 2020 und guten Rutsch nach 2021, wir kämpfen gegen Darmstadt weiter!!!!!

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