Jeck op Auswärtsniederlagen

Der VfL Bochum verliert in Köln mit 2-1 - und zahlt in Müngersdorf- wie in Wolfsburg - Lehrgeld “Marke Bundesliga”. Niederlagen sind nie schön, vor allem wenn man 82 Minuten ein Remis hält und die 1400 Bochumer in Nordtribüne auch nach dem Spiel dem VfL applaudierten. Es war Beifall für das Bemühen, das nicht von Erfolg gekrönt war.
Nun sind die Ergebnisse auswärts für sich betrachtet normal und nichts Dramatisches. Aber es gab Phasen in dem Spiel in Wuppertal, in Wolfsburg und in Köln, die werfen schon die Frage auf, ob alle VfL-Spieler in dieser ersten Liga mithalten können. Vor allem die Bochumer Bockhorn und Pantovic hatten einen rabenschwarzen Tag erwischt in Köln.
Die ersten dreißig Minuten stand Bochum tief hinten drin und Modeste traf schnell den Pfosten und obwohl Uth sowie Thielmann fehlten hatte Bochum den Rückwärtsgang eingelegt. Und wenn man dann mal auf Holtmann spielte, waren 2-3 Effzeh Spieler zur Stelle. Eine solche erste Halbzeit mit 0-0 zu überleben und das ohne Leitsch und Tesche ist auch schon eine Qualität. Da auch in Köln keine Ultras als Gruppe im Stadion waren, sollten die 1400 Bochumer die 25.000 Kölner Fans manchmal übertönen.

Der VAR halt Kölns 1-0 zu verhindern, Riemann und Bella Kotchap warfen sich in die Bälle, aber die wenigen Konter wurden leider nicht konsequent zu Ende gespielt, was Riemann bemängeln sollte. Und mir gefiel im Stadion das Zweikampfverhalten nicht gut, da war gegen Mainz vor einer Woche eine andere Attitude unterwegs. Reviersport sprach “vom Männersport, der nicht angenommen wurde”.

Bochum überstand die erste Halbzeit mit Glück, Alu, VAR, machte aber erneut viel zu tief stehend die Wege nach vorne nicht.

Köln hingegen hatte unter Baumgart, den ich nach ein paar Bier Pagelsdorf nannte, einen anderen Spielstil. Man muss auch sagen, dass Baumgart alles an Stürmern aufgeboten hatte, was der Kader hergab. Und dann wirkte Köln etwas ratlos, als das 1-0 auch nach der Halbzeit nicht fiel. Hier hätte Bochum nun kontern müssen und sich nicht nur mit dem leicht fehlerbehafteten Verteidigen begnügen müssen. Die Konter kamen ja, aber auch immer wieder Fehlpässe, die ja viel Energie kosteten in der Vorwärtsbewegung. Man sieht, dass Antwi-Adjei oft etwas überhastet abschloss- genau wie Pantovic - und insgesamt die Cleverness bei den Kontern fehlte.

Aber nun als Bochum die Chance gehabt hätte, Nadelstiche zu setzen wurde immer das letzte Duell verloren und damit stand es 0-0 bis zu der Minute, als Bockhorn den Ball verlor und das zum 1-0 führte. Nach zweimal Alu, ein paar gefährlichen Fernschüssen, dem VAR und Riemanns Paraden deutete sich das leider an.

Und nun kam Bochum auf und versuchte etwas, was viel früher hätte kommen müssen. Aber auch da fehlte die letzte Durchschlagskraft und Köln machte dann noch das 2-0, womit der Sack in der Nachspielzeit zugewiesen wäre, hätte nicht Zoller das 2-1 gemacht, aber das war noch noch Ergebniskosmetik.

Gut, so konnte man noch im Block jubeln und noch ein labbriges Bier trinken, aber das wars dann und Bochum hatte das zweite Auswärtsspiel verloren und geht geerdet in die Länderspielpause, wo hoffentlich einige Verletzte wiederkommen. wie Blum oder Leitsch.
Man muss analysieren, woran die Niederlage festzumachen ist, an der Raute dem Gegner, der höheren Laufleistung der Kölner oder am geschickteren Zweikampfverhalten oder oder oder.
Die große Euphorie und der Medien-Hype um Bochum sind, so schön sie waren, erst mal wieder vorbei. Und leider kann man nicht sagen, so klappt das ganz sicher mit dem Klassenerhalt, das war aber auch nicht zu erwarten.

Man kann aber sagen, der Medienwirbel, der nach dem Auftaktsieg in der Bundesliga losbrach, die Fokussierung auf den Gegner Köln nicht gefördert zu haben scheint. Das ist nicht dramatisch, wenn man diesen Fauxpas gegen Hertha wieder mit einem Heimsieg beantwortet. Ansonsten hat der Abstiegskampf schneller begonnen, als uns lieb sein dürfte.

Gruß an die Emmericher - Olli und Jan - sowie den Rest der Bande.

Tom, CB`93

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