Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Dass die Woche, nach dem Auftritt des VfL Sonntagnachmittag in der Allianz-Arena, Montag das rheinische Hassderby Köln-Gladbach, dann Schalke in Barcelona, wieder Bayern-Getafe, Freitag Zweiteliga, etwas schwer zu toppen sein würde, war klar. Vor allem weil die reiseunfreudigen Berliner weder Fans noch Presse nach Bochum bringen, schien das Duell des unteren Mittelfeldes nur für 20.500 Fans interessant zu sein, auch den VfL-Fans fehlte der Kick (nach unten, nach oben).

So schienen sich vor allem die Bochumer Spieler in einem Konzentrationsloch zu befinden, 10 Minuten waren trotz des Fehlens von Dabro und Zdebel ok, dann dominierten die Herthaner, wo unser Ex-Keeper Drobny sinnigerweise GRAU trug. Es war still im Stadion, kein Derbyhass, kein Kuntzdemos, nur Schweigen und Achselzucken. Nach dem verdienten 0-1 durch einen Tschechen, der von Berlin aus der First Division ausgeliehen wurde, per direktem Freistoß (aber Latu hätte schon halten dürfen), war das Desinteresse am Spiel noch größer. Der Komfortvorsprung schien in der nicht-vorhandenen Sonne zu schmelzen. Die VfL-Fehler im Aufbauspiel schienen epidemisch, Schröder, Fuchs und Azouagh mühten sich, Auer stand dumm rum und so weilten schon viele Fans beim Pausenpils, als Yahia, Bochums Bester der letzten Wochen, das 1-1 markierten, aus heiterem Himmel.

Dass in der 2. Halbzeit Minero nur per Kopf fast das 1-2 gemacht hätte, rockte ebensowenig wie die gesamte 2. Halbzeit. Ein Elfer an einem Bochumer wurde zu Unrecht nicht gegeben, das 2-1 wäre aber des guten zuviel gewesen. Die Ostkurve wußte nicht, ob sie pfeiffen oder Klatschen sollte.

Nun es sind 8-9 Punkte zum Abstiegsplatz bis Di, in Wob droht ne Pleite und dann ist auch beim VfL Bochum wieder Spannung drin, dann hat man drei direkte Duelle gegen Duisburg, Bielefeld und Rostock, um den Nichtabstieg klarzumachen.

Das ist dann zwar nicht mehr der Brüller, aber ein schöner Erfolg allemal, ein respektabler allemal, wenn da nicht die Personalie des Sportdirektors gewesen wäre, der nun in die dritte Liga wechselt. Auch grau dort.

Tom, CB’93

 

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