Sturm im Wasserglas

Der VfL Bochum spielte gestern Abend 2-2 gegen den 1. FC Köln und behält damit vorerst den 11. Platz, während Köln 7. bleibt. Vor nur 750 Zuschauern anstatt 27.500 Fans blieb der alte Westvergleich unterhaltsam ohne die ganz größte Kunst zu sein. Bochum spielte zum 3 mal in dieser Saison zu Hause remis, bot aber seine beste Offensivleistung. Man war dann irgendwie auf beiden Seiten zufrieden, Bochum hatte gepunktet und Köln hatte bei den heimstarken Bochumern nicht verloren, so war keiner am Ende der ganz Dumme.

Der VfL begann mit Power und stark, spielte sich Chancen heraus in Person von Pantovic und Rexhbecaj. Doch auch die nach hinten gedrückten Kölner haben eine Chance durch Modeste, wo er aber abgedrängt werden kann; Leitsch und Bella sind sehr aufmerksam beim Franzosen in der 8. Minute.

Doch Bochum entwickelt mehr Druck und Holtmann ist zu schnell für Schaub, worauf ich fordere im Block I, „nimm
Den Schaub raus, der ist langsamer als meine Oma!“ darauf Baumgart gekonnt interaktiv „halt die Fresse!“, also man hatte seinen Spaß bei nur 750 Livezeugen.

Der VfL machte Druck und Schwäbe hält zunächst souverän gegen Holtmann. Locadia ist sehr agil auf dem Rasen und belebt das Angriffsspiel.

Auch der Kölner Franzose hat eine Riesenchance in der 23. Minute, wo er den Ball in die grauschwarze Nacht ballert.

Bochums 1-0 resultierte aus einem Fehler bei einem Kölner Einwurf, ein schneller Konter folgte darauf und am Ende tunnelt Holti den Kölner Keeper und Bochum führte verdient, weil man in dieser Phase des Spiels mehr Spielanteile und Druck erzeugte.

Und so ging es weiter. Bochum spielte Powerfußball und war in dieser 1. Halbzeit viel besser als gegen Wolfsburg, Freiburg oder Hoffenheim, die man vom Kader her als spielstärker als den Effzeh bezeichnen könnte. Bochum war also gut und hätte das 2-0 machen müssen.

Locadia hätte sein erstes VfL-Tor machen können, aber Schwäbe zeigt, warum er Horn aus dem Kölner Tor verdrängt hat. Der Kölner Keeper saß hinter uns mit Wehrle und Freundin auf der Ehrentribüne.

Bochum macht das 2-0 nicht, es steht nur ein Chancenplus auf der Habenseite und plötzlich macht der Geißbock nach einer Ecke das 1-1, irgendwie stochert Hübers die Kugel über die Linie im Fünfmeterraum.

Dann kommt Bochum wieder über Locadia, der Niederländer ist stark und leitet Angriffe des VfL ein, die jedoch weiterhin ungenutzt bleiben.

Dann ist fast Pause, als Pantovic statt nach vorne zu spielen einen Rückpass macht, der sofort auf Modeste gespielt wird. Der Anthony macht dann einen Heber und Riemann und Bella sind in der Situation machtlos: 1-2.

Das Spiel ist nicht nur gedreht, es ist etwas auf den Kopf gestellt und Bochums Bilanz gegen Köln wird so nicht besser.

Dennoch singen die wenigen Fans etwas zur Aufmunterung.

In der 2. Halbzeit wirkt Köln nun ballsicherer und kann zunächst die Führung verteidigen. Bochum hat gefühlt 3-4 mal so viele Chancen wie beim Unentschieden gegen Dortmund, aber nun haben auch Modeste und Duda ihre Chancen, Bochum lässt da zuviel zu. Ein 1-3 wäre die Entscheidung gewesen. Sie fiel nicht, zum Glück.

Leider muss in der 56. Minute Locadia raus, Polter kommt, man merkt das Bochumer Angriffsspiel ändert sich.

Und der Schiri hat oft die Gelbe Karte in der Tasche gelassen. Aber trotz der Kölner Ballbesitzphase, steckt der VfL nie auf und versucht es immer wieder, bald mit Gamboa und Asano.

In der 70 Minute ist es soweit: Die Kölner kriegen den Ball nicht raus, Polter auf Asano und der macht das 2-2. Jubel im Ruhrstadion, das war bitter verdient und nötig.

Das Spiel war nun wieder offen und es ging hin und her, nach wie vor waren für beide Seiten Chancen drin, das Spiel am Ende 3-2 oder 2-3 zu gewinnen.

Auch Antwi-Adjei versuchte es noch und hatte ein Riesending , schoß aber drüber in der Nachspielzeit. Baumgart konnte seine Mütze aufbehalten und Reis im aktuellen Sportstudio auch ein wenig lächeln.

Das 2-2 war ganze am Ende dann auch verdient, auch wenn aus Bochumer Sicht ein Sieg wichtig gewesen wäre, um Bielefeld zu distanzieren.

Aber alles in allem war um 20.30 Uhr im Vonovia-Ruhrstadion niemand richtig unzufrieden, vielleicht Timo Horn auf der Tribünen, aber auch das weiß ich nicht wirklich.

Das Spiel des VfL war insgesamt gut und viel besser als im Hinspiel, als Bochum mit der Bundesliga fremdelte.

Tom;CB‘93

P.S.: Gruß an Bernd und Olli, meinen Nachbarn Filippo und so

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