Stark

Der VfL Bochum und Bayer Leverkusen trennten sich in einem taktisch hochklassigen, umkämpften und intensiven Spiel - annähernd leistungsgerecht 0-0. wobei es für den VfL ein weiterer Meilenstein in Richtung Klassenerhalt 20222 war, für Bayer eher ein Rückschritt im Kampf um den Championsleagueplatz 3.

Zunächst mal fiel ich selbst coronoabedingt aus und konnte mir die ganze Chose bei DAZN anschauen, was mir besser gefiel als mich mit der Skygo-App rumzuplagen, die ich auf meinem lahmen Laptop hassen gelernt habe, aber das nur am Rande. Ansonsten hing der Himmel an diesem Sonntag voller blau-weißer Geigen, nicht nur für den VfL-Jesus.

Das Wetter war toll und beide Ultragruppen, von Leverkusen und Bochum, sorgten für noch mehr Stimmung in der ohnehin schon sehr stimmungsvollen Bude „Ruhrstadion“, die mit 25.000 Fans prall gefüllt war. Also, Sonntag, Bratwurst, Sonne und gutklassiger Bundesligafussball, wat willste mehr, komm nach Bochum (#annecastroper).

Bochum wollte natürlich gewinnen und achtete sehr darauf, dem Hochkarätern wie Diaby, Demirbay, Schick, später Bellarabi und Alari nicht einen Inch Platz zu viel zu lassen: Die Denfensive der Bochumer hat Reis zu einem echten Prunkstück und Bollwerk entwickelt, bei Bayer stand man dem aber nichts nach. Dass das Spiel leistungsgerecht 0-0 endet, hätte ich nie erwartet, bei Kicktipp stand bei mir ein 2-2, eigentlich war ich sogar noch Pessimisten, so 1-3 oder so hatte ich bei FIFA vorgespielt. Aber beide Trainer fanden später auf der PK, verdientes Remis.

Erst mal hatte Bayer Leverkusen einen richtig guten Block, das Banner „Sieg oder Becherwurf“ kann man schon als Augenzwinkerer bezeichnen und dann kam die tolle Choreo der nun auch im Heimspiel als Gruppe zurückgekehrten Ultras Bochum. Das war schon wunderschön und alle machten irgendwie Lärm. Wie man die Pyroshow der Ultras Leverkusen bewertet, da gibt es vermutlich unterschiedliche Standpunkte, aber für das Auge wurde einiges geboten in der geliebten Immoblie VONOVIA-Ruhrstadion.

Doch hatte sich der Rauch der Pyros im Gästeblock gelegt, so sah man guten Fußball, aber ohne allzuviel Hochkaräter bei den Chancen als Output; beide Teams hatten ihre Defensive stabilisiert, weiterentwickelt und ließen den Blauen und Weißen wenig Raum in der Offfensive. Das war kein Tag für Stürmer.

Soares hätte fast das 1-0 gemacht traf aber die Latte - und Schick hatte Manu mal leicht getest, sonst bekamen noch Polter, Asano und Co wenige Chancen Hradecky zu überwinden, Riemann wurde in der 1. Halbzeit kaum geprüft; und es ging mit 0-0 verdient zum Pausentee, dennoch hatte man eine gute Partie zwischen dem 12. und dem 3. gesehen, im Westderby, Westfalen vs Rheinland. Es stand lange Remis, aber Bochum hatte mehr versucht nach vorne. Als Tah raus musste, kam in weiß Bakker, der sich auch gut einfügten, das allerdings schon vor der Halbzeit. Damit wurde die Defensive von Bayer aber auch nicht wackliger, Seoane hatte Bochum schon ernst genommen und musste auch auf ein paar Ausfälle verzichten.

Bochum versuchte immer fokussiert zu bleiben - in Umschaltmomenten der Rheinländer - und suchte gleichzeitig den Weg nach vorne, um die gute Stimmung vollends eskalieren zu lassen. Aber irgendwie kam man am Ende nicht durch, das Glück fehlte da.

Aber die Riesenchancen kamen auch weiterhin nicht zu Stande, beide Teams spielten z.B. kaum Ecken heraus.

Dennoch spielte man engagiert, intensiv und scheute keinen Zweikampf. Das hat Thomas gut hingekriegt.

Also Asano hatte die erste in der 2. Halbzeit, schoß aber in den blauen Himmel über der Castroper Straße. Und man dachte sich nun, irgendwann würde Seoane doch seine Ausrichtung etwas offensiver gestalten, doch Losilla, Stafylidis und die Viererkette vor Manu ließen es heute kaum oder sehr selten zu. In der 65.Minute wertete Zwayer ein Einsteigen von Löwen als Foul - und Diaby trat an und traf. ABER der Bayerstriker hatte sich beim Elfer selbst angeschossen und damit das PECH des Kölner Kainz beim Elferschießen im Pokal gegen den HSV wiederholt. Der Elfer galt somit - per VAR - als verschossen, Pech für Bayer zu diesem Zeitpunkt. Damit stieg die Stimmung wieder an und Bochum machte erneut Druck nach vorne.

Und dann kamen Holtmann, Blum und endlich auch Zoller, aber das 1-0 machten weder Blum (eine Chance) noch Zolli (eine letzte Chance), aber eben auch nicht Leverkusen, die zwar am Ende den Druck noch mal erhöhen konnten, aber das wars dann auch, denn auch Bochum stand weiterhin stabil. Der Moment der Zollereinwechselung war natürlich pure Emotion wie das gesamte Match.

Dieses umkämpfte 0-0 war eins der besseren Art, Bochum hat nun 36 Punkte. Der VfL hat fünf Spiele, die er im Prinzip alle, zumindest aber drei oder vier verlieren könnte.

Aber warum sollte man, wenn man zu Hause stabil bleibt, gegen Dortmund ,Bayern und Bayer, gegen Arminia und Augsburg beides verlieren, das klingt unwahrscheinlich heute nach dem Spiel.

Dazu kommen noch drei Auswärtsspiele in Freiburg, Dortmund und Berlin…..härte Brocken, aber man kann dank Reis Taktik und Mannschaftsführung seit zwei Jahren gegen jeden mithalten.

Die Stimmung nach dem Schlußpfiff war mega, die graue Maus ist zum goldenen Schwan mutiert, die einst „oberkritischen Fans“ sind der „Rückhalt ihres Teams“, Hexenkessel statt Motzbude, sonst hätte man nicht BVB, Bayer remis gespielt und Bayern, Wolfburg, Freiburg und Frankfurt zu Hause besiegt.

Das Ruhrstadion ist DIE Festung geworden,auf die der Klassenerhalt 2022 aufbaut und das ist seit heute jedem klar, wir sagen DANKE VfL, für den Wandel von weak zu woke, vom Aufstieg zum Klassenerhalt, zur Fussi-Partyhochburg, zum echten Fußballmärchen an der Castroper Straße 145.

Wenn‘s ein Traum war, weckt mich bitte nicht.

Und lebt diesen Traum zugleich weiter.

Tom,CB‘Covid 19-2

P.S.: Gruß an Frau Asano

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