Drei faule Eier im Nest

Es gibt so gebrauchte Tage. So einer war diesmal Karsamstag. Bochum spielte in Freiburg, zum ersten Mal im neuen Europaparkstadion und 35.000 Zuschauer konnten bei sonnigem Wetter live dabei sein. Es hätte toll werden können, hätten die Hertha und Bielefeld verloren, der VfL wäre mit einem Sieg auch rein theoretisch ein weiteres Jahr in der Bundesliga dabei gewesen, auch für Mathematiker. Doch statt Eierkraulen gab es im Breisgau einen Tritt in die Eier, durch Streichs Team. Bochum verlor nicht nur 3-0 und war damit noch gut bedient, der VfL verlor Stafylidis mit Rot, dann Trainer Reis, der dem Vierten Offiziellen den Scheibenwischer zeigte. Damit war die Busfahrt aus dem Schwarzwald ins heimische Westfalen weit weniger schön als geplant.

Ich hatte ein Ticket, war coronabedingt freigetestet und dann hatte meine Frau auch Corona und der Trip vom Weserbergland in den Schwarzwald entfiel. Dann hatte ich das Problem auf meinen superlahmen Laptop über die Skygo App (die ich mehr verabscheue als eins Inzagis Schwalben!) das Einzelspiel anzuwählen und guckte Konferenz in der 1- Halbzeit. Das dauerte nicht lange ehe die Spieler in den Mintgrünen Trikots (auf der linken Abwehrseite!) das Nachsehen hatte und der SCF 1-0 führte, das war nach 4 Minuten. Dann stellte sich heraus, Reis hatte sich mit der Startaufstellung verzockt und Streich hatte eine giftige Atmosphäre angerichtet, mit der die Bochumer Spieler nicht klarkamen und selbst Riemann war völlig von der Rolle an diesem Samstagnachmittag.

Freiburg machte nach 16 Minuten das 2-0 und Bochum wirkte wie ein taumelnder Boxer. Schwächer war der VfL nur beim 0-7 in München, beim 0-3 in Leipzig und bei der Niederlage in Bielefeld. Die Bochumer gönnten sich eine komplette Auszeit vom Gegenhalten und Angreifen des Tores von Flecken. Bochummfand nicht statt, das 2-0 zur Pause für die Reistruppe schmeichelhaft.

Der VfL wechselte dreimal, vor allem Löwen und Pantovic mit einer erneuten Nichtleistung, aber auch der Rest unter der Grasnarbe. Man konnte während der Konferenz 5 Dortmunder Tore gegen Wolfsburg in 17 Minuten sehen und sollte der VfL in zwei Wochen ebenso auftreten wie die Wolfsburger, dann gute Nacht, Marie.

Die Pause brachte nicht die erhoffte Wende, auswärts hat man ja schon mal hin und an enttäuscht, das sollte man nun 90 Minuten tun. Im Gegenteil, Freiburg machte das 3-0 und hätte kurz darauf das 4-0 machen müssen, als drei Schwarz-Rote den Ball Manu in die Hand schoben. Ja, Bochum schien auch mit Locadia nichts ändern zu können und dann Grätschte Stasi einen weg, dass er Rot sah. Den kann man geben und dann flog auch noch Trainer Reis auf die Tribüne, was den Scheißtag komplett machte und mein Sohn machte dann den Laptop mal aus, woraufhin das Spiel auch für mich zu Ende war.

Doch ich hatte wie die 2000 Bochumer genug gesehen, Freiburg war stark, willens und giftig und Bochum verpasste die Pokalrevanche. Der SCF ist teuer für den VfL und ein echtes Ärgernis geworden, wir bleiben 12., während der SCF 5. bleibt und ganz nach oben gelangte.

Der VfL hat heute nicht gezeigt von dem, was ihn diese Saison ausmacht, sondern mit dem ultraschwachen Auswärtsgesicht gegrinst und das Lachen blieb uns allen im Halse stecken wie ein Osterei mit Abführmittel.

Ein Satz mit x, das war nix.

Nur die Fans machten ne Party und ich hoffe, keiner hat sein kommen bereut, was in dieser Saison an der Gesamtgemengelage liegt, aber eben nicht an dieser Leistung iM Schwarzwald.

Sechs Stunden Rückfahrt und starren in die nacht, manchmal macht Corona sogar Sinn und die Skygo App.

Tom;CB`93

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