Geh mir doch nicht auf den Sack

Kennt ihr den Matthias? Der sagt sowas wie “Geht mir doch nicht auf den Sack!” oder “Halt die Fresse” manchmal iM Scherz und viele VfL-Fans dachten das heute nach 17.15 Uhr, nach dem schwachen 0-2 gegen Augsburg. Der VfL Bochum hatte ein weiteres Heimspiel nicht gewonnen und mit der Ausnahme von dem 2-1 gegen Fürths - drei bis vier Spiele zu Hause überhaupt kein eigenes Tor (!) gemacht. Drei Spiele in den Osterferien, 0-5 Tore, das ist nicht schön. Der theoretische Klassenerhalt muss wie nach dem Freiburgflop weiter auf sich warten, man hat 8 Punkte Vorsprung auf Stuttgart und 10 auf Bielefeld. Und nun fährt man ohne Selbstvertrauen zum Revierderby nach Dortmund.

Die Stimmung im Ruhrstadion war zunächst prächtig, die blau-weißen Fahnen wehten in den Blöcken, die Sonne strahlte, der Himmel hatte Blau-weiß geflaggt, doch nach dem Anpfiff 15.30 Uhr wirkte Bochums 10 Minuten geht-so-Offensive wie ein laues Strohfeuer. Die Stimmung war indes immer nochprächtig, aber Bochums Angriffe waren halt ohne Kraft, die Körperspannung der Spieler wirkte nicht so überzeugend wie in den letzten Heimspielen. Die Mitte war zu, kein Zugriff auf das Spiel in die Box, kaum zweite Bälle, wenig Drecksäcke im Bochumer Team, die ekelig waren, Stasi fehlte da mehr als Reis aa der Linie.. Dann machte Leitsch einen Kopfball zu Riemann, den bekam Andre Hahn und der verwandelte in der 15. Minute zum 0-1 Knockout. Bochum wirkte ratlos, auf dem Rasen und auf den Rängen, in dieser Phase, man wartete auf einen Ruck in blauen Trikots. Und der VfL hatte zu wenig Chancen, weiß kochte uns ab.

Klar, Elvis hätte in der 25. Minute den Ausgleich machen können, aber sonst? Aber ein Weißer klärte und Bochum wirkte falsch aufgestellt, ohne Trainer am Rand ohne Inspiration und Biss. Dass Augsburg eklig bis unfair spielte und die Schiris nun immer öfter gegen Bochum pfeifen, ist schon auch eine Erkenntnis an diesem sonnigen Sonntagnachmittag, die aber nichts ursächlich mit dem gestrigen 0-2 zu tun hat. Man kann den Elfer geben, der Tritt gegen die Wade durch Solares erfolgte wenn auf der Strafraumlinie. Damit macht nach Leitsch auch Soares ein Fehler (war aber sonst noch ok), der zum 0-2 durch Gregoritsch führte und ein Schock zum Pausentee war in den Gliedern der Bochumer Spieler zu sehen. Hier ahnte man nach der schwachen ersten Halbzeit und dem schwachen 0-3 in Freiburg, Bochum verliert heute erneut, die Klassenerhaltsparty fällt vielleicht wieder aus. Und sie fiel aus. Das Bochumer Ostern blieb eierlos.

Die Augsburger begannen nun früh mit dem Zeitspiel, waren “keine Puppenspieler” aber eher “Volksschauspieler”, dazu fehlte dem VfL der Zugriff im Mittelfeld. Bochum bekam keine zweiten Bälle und hatte bis zum Dreifachwechsel in der 57. Minute zu wenig Power nach vorne, kreative Ideen oder war ansatzweise gefährliche Chancen. So war man brav, ertrug diesen schlimmen Schiri und die Zeit lief runter gegen die Puppenkiste. 23.000 Fans wurden etwas leiser, die Ultras nahmen nun das Heft in die Hand und machten Stimmung mit einem neuen Ansatz. Und 500 Augsburger brannten ein wenig Pyro ab.

Aber erst in der 75. Minute wachte das VfL-Team irgendwie endlich auf und Lokadia, Blum und Polter bearbeiteten die Abwehr jetzt besser als zuvor Osterhage, Holtmann oder Zoller. Das Duo Gellhaus/Heinemann hätte vielleicht eher so wechseln sollen, aber hinterher ist man eh schlauer.

Die Startaufstellung hat schon um 14.30 Uhr viele VfL-Fans verwirrt - und ja- Rekonvalesent Zoller war ein Totalausfall - we Holtmann, der wohl seit Monaten mit dem Kopf woanders zu sein scheint. Und gleiches kann man sich bei Leitsch vorstellen, der mal mit Hoffenheim oder mit Gladbach in Verbindung gebracht wird. Wo er mit dem Kopf war, als er in der 15. Minute wie gegen Freiburg eine Rückgabe zu Riemann zur Vorlage für den gegnerischen Stürmer machte, weiß nur Maxim selbst. Hahn nahm die unfreiwillige Kopfballvorlage auf und machte an Riemann vorbei das 0-1 für Augsburg. Die 500 Mitgereisten jubelten und nach den 10. Minuten Strohfeuer lag die Führung des FCA nicht unbedingt in der Luft, war aber auch nicht so unverdient, weil Bochum keine echte Torgefahr entwickeln konnte. Und das blieb fast 70 Minuten so, dass der VfL nach vorne viel zu harmlos war. Man verlor gegen Leipzig 0-2, gegen Gladbach 0-2, man traf gegen Leverkusen das Tor nicht und auch gegen Augsburg war man nach vorne zu harmlos, man hatte erst ab der 75.-80. Minuten endlich einigermaßen den Punch. Aber nach wie vor hatte man nicht den Eindruck, dass Bochum, obschon im Vorwärtsgang, wirklich das 1-2 machen würde.

Und dann nervte dieser unsägliche Schiri ohne Gelbe Karten, die Augsburger und der VfL hätte heute 100 Minuten Spielen können, Lokadia, Polter und Blum kamen über Ansätze nicht hinaus.

Da Fürth, Bielefeld und Stuttgart auch verloren, sollte bei drei Spielen und 8 Punkte Abstand auf den Relegationsplatz sind, scheint Bochum gerettet, dennoch. Aber der Trend geht wieder nach unten und die theoretische Gefahr ist da.

Bochum wird also ganz in Blau nach Dortmund fahren und da sicher nicht viel reißen, zumindest nicht in der Form der letzten zwei Spiele. Da kann man auch mal 5-0 untergehen spielte man wirkungslos nach vorne wie heute - und erlaubt sich gleichzeitig Aussetzer nach hinten.

Und dann kommt das Spiel gegen Bielefeld. Aber mir geht das auf den Sack, dass man seit der Karwoche vom theoretischen Klassenerhalt spricht und die Spiele dann völlig verdient verliert.

Am Ende jubelte heute nur der FC Augsburg und die Bochumer Achterbahnfahrt im März und April 2022 geht weiter.

Blau nach Dortmund, wie passend. Ich werde blau sein.

Tom,CB`93

P.S.: Gruß an Lars Becker, Stephan D. und die Crew auf Lütgendortmund, die Samstag einen kurzen Weg nach Dortmund haben werden

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