Frösche gegen Fische

Der Olec hat manchmal eine sehr prägnante Art, die Themen rund um den Fußball zusammenzufassen. Also die Relegation am Donnerstag der Hertha aus Berlin gegen den HSV fasste er in einem Craftbeerladen in Friedrichshain so zusammen: Frösche gegen Fische. Wobei die grün-weißen Fische aus Bremen den Schalkern in die erste Liga folgten. Es wird also eine richtig gute Bundesliga nächstes Jahr.

Aber Bochum verlor in Berlin Samstag am Ende verdient mit 3-2. Nach dem 2-2 war vielleicht 10 Minuten was drin, aber dann fiel nach einem Losillafehler, der diesmal IV spielte, das 3-2: drin, Awiony knipste. Käse.

Dabei hatten die megaeuphorischen 2500 Bochumer ihre Party auf den Spreedampfern und den Plätzen in Köpenick gefeiert als gäbe es keinen Morgen. Dann kam die Aufstellung und man staunte. Esser spielte statt Riemann, das war logisch, aber Leitsch, Masovic fehlten und auch Decarli spielte nicht, dafür Losilla und Bockhorn, den man gut mit Stafylisids verwechseln konnte.

Dampf und Rauch machten beide Fanlager, die Kulisse war gigantisch gut, also Olec hält ja nicht so viel von Union, aber ich fand’s erst mal Klasse. Hinter den Ultras lief Jesus rum, die City und die Treuen da, die Bistroboys, die Ostler, alle waren sie da, nur nicht Erich Honecker. Aber Dynamo Berlin spielte ja auch erst Sonntag.

Nein, auf dem Rasen brannte nur Union und machte nach 5 Minuten das 1-0 durch den scheidenden Prömmel. Die roten Berliner hatten 2-3 Chancen und dominierten im Heimspiel ganz klar, auch weil Bochum die ersten 45 Minuten nicht stattfand. Also klar, die Blauen warfen sich in die Bälle und wehrten sich, aber Bochum zeigte auch eine erste Hälfte wie einst in Wolfsburg, in Köln, in Bayern, in Leipzig, in Bielefeld und und und. So ist es zu wenig und so käme Bochum in der neuen Saison schnell unten rein. Dann hieße es Reis habe nur Glück gehabt und so. Aber das 2-0 war ein Handelfer ,wie er Dank VAR so oft gegen uns gegeben wird. 25. Minute, Tesche wirft sich in einen Ball, der Schuss geht an seine Hand und der VAR korrigiert Schiri Fritz und Awonyi macht das umjubelte 2-0 per Handelfmeter. Nun besteht natürlich die Gefahr sich zu Blamieren und - wie von einigen im Vorfeld befürchtet - abgeschossen zu werden. Bochum wehrt sich aber, Union Berlin greift an und hat Chancen für das 3-0, Zoll und Polter hängen in der Luft. Einige Bochumfans sind in der Pause schon gut voll, es kommt zuM Handgemenge am Bierstand zwischen zwei Fans, Testosteron und Bier halt.

Dann zeigt sich wieder mal wieder die Qualität von Trainer Reis: die Blauen zeigen gegen Rot-Weiß Zähne und nach einer weiteren Chance zum 3-0 beruhigt Bochum das Spiel und macht das 2-1 durch Zoller in der 55. Minute. So könnte es weitergehen, dachten sich die 2500 Partyboatpeople. Und es ging so weiter. Bochum kam nun endlich und dann hat das Team die Qualität zu treffen. Aber vorher musste Michael Esser noch das 3-1 verhindern. Das 2-2 durch Löwen war ein wunderschöner Lupfer und ließ die Bochumer erneut jubeln und man war kurz wieder Elfter in der Abschlusstabelle der Bundesliga. Aber in der 88. Minute machte der sonst so zuverlässige Anthony Lossilla eine doofe Kopfballverlängerung und Awonyi war zur Stelle zum 3-2. Da ließen die VfL’ler ihre Köpfe hängen, denn ohne das 3-2 hatte ich auf das gleiche Ergebnis umgekehrt: Mist, da hatte man den Weg freigemacht für die Europaleagueteilnahme von Union Berlin. Dann dachte man, ok, jetzt ist man an der alten Försterei glücklich und die Party geht los. Aber 50 gewaltbereite fit gespritzte rannten auf den Rasen und wollten die Bochumkurve stürmen, was Ordner und Polizei gerade noch verhindern konnten. Olec muss geschimpft haben.

Die Bochumer Party ging weiter, die Unionparty ging erst richtig los und wenn man den Verein zu seinen drei Jahren Bundesliga und der Europaleaguequalitfikation gratulieren möchte, vor allem Urs Fischer, so muss man sagen, dass der Hoolplatzsturm schon peinlich war und die Fassade des Gutdrauf-Clubs ein wenig wackeln lässt.

Der Rest des Abends und der Nacht waren Draftbeer, Asiate, Chips, Bier rund Nüsse sowie viele nette Kneipen. Aber es gab auch bei den vielen netten Leuten auch doof Unionen, was natürlich auch ein Stückweit bei jedem Verein so ist.

Die Bochumparty 2022 hält eh keiner auf.

Und nochmal Danke VfL. Dazu steht stabil, wenn die Berater und die dicke Kohle kommt Vaueffell!

Tom;CB’93

P.S.: Gruß an JBJ’96, Mike, Kevin, Tobias und Gotschi

Kommentarfunktion ist deaktiviert