Give me five

Dass das Spiel am Ende 0-2 gegen den SV Werder Bremen verloren wurde, ist schon kurios - genau wie die lachsfarbenen Trikots der Hanseaten. Dass Bochum nun fünf Spiele zum Start verloren hat, ist natürlich eine kleine Katastrophe für die Fans und den Verein von 1848. Vor 27.000 Zuschauern verbreitete dieser Tag Bundesligaatmo eben auch die Stimmung, die der Fußball braucht. Bremen mit grün-weißer Gästekurve (warum nicht auch grün-weißen Trikots?) und Bochums Fans trotz der Trainerirriationen fokussiert auf die Anfeuerung der Mannschaft, vorbildlich. Kurz mal dem Derbygegner von nächster Woche die Meinung gegeigt, dann ging’s los - und Bochum gehörte die erste Viertelstunde.

Asano prüfte den Werder Keeper nach zwei Minuten, der beste Bochumer trifft das Tor einfach zu selten. Aber der Japaner machte ein sehr engagiertes Spiel, keine Frage. Zoller forderte seine Mitspieler zum Angriffspressing auf und das funktionierte zum Start.

Reis hatte Förster, Lampro und Osei-Tutu reinrotiert, nur letzterer funktionierte auf seiner Position und Masovic wird auch besser. Bochum hat das Problem, dass der Stoiker fehlt, gestern vermisste man einen Drecksack wie Polter.

Bremen konnte sich erst nach 15-20 Minuten aus dem ineffektiven Druck befreien und dann alter Lachs, gab es lange Bälle auf Ducksch und Füllkrug, auch weil Bittencourt fehlte, war das Werderspiel einfallslos. Aber dennoch kamen die Bremer einfach zu oft durch und wenn man den Angriff durch einen Blauen abgewehrt hatte, dann war der 2. und dritte Ball beim Gegner, das hatte man schon gegen Freiburg und Bayern sehen können.

Und wenn Bochum dann vor dem Pausentee noch eine ganz große Chance hatte zum 1-0, dann parierte der Torhüter der Gäste. Und keine Frage, dem VfL fehlt es zZ an Fortune. Und es fehlen in der zentrale Defensive die Spieler Leitsch, ABK und Elvis, was Förster da neben dem überforderten Losilla macht, bleibt den VfL-Fans ein Rätsel, dennoch war es ein spannendes und interessantes Match der Bochumer und Bremer bis zur Halbzeit, ein 0-0 der besseren Art ohne spielerische Glanzlichter.

Bochum begann nun auch nach der Pause nicht so schlecht, aber was letztes Jahr noch gelang, klappt dieses Jahr bis dato noch nicht. Bremen hatte gefühlt etas mehr dicke Chancen als Bochum und der VfL hatte einmal Glück, als der Ball ans ALU klatsche.

Es blieb sehr lange 0-0, als Bochums Trainer Antwi-A. und Hofmann brachte, was für neuen Schwung sorgte und Bremen noch ein wenig mehr unter Druck sorgte. Dennoch hatte Werder zu viele gefährliche Chancen ohne spielerisch zu glänzen, es war eben schon Abstiegskampf.

Dann kam ein Ball von einem Bremer in der 82. Minute an den angelegten Arm von Hofmann und Bochums Fans jubelten über das 1-0. Bremens Spieler beschwerten sich, Bochums liefen nach vorne und das 1-0 wurde von VAR zurückgenommen. Regelkonform, aber hart für die Psyche. Bremens Konter lief, Füllkrug klammerte Lampro und daraus fiel das 0-1, diesmal war der VAR-Entscheider im Kölner Keller erneut auf Bremer Seite, sah den Regelverstoß nicht so tragisch und Werder führte plötzlich. Bochum gab nicht auf, aber wurde ausgekontert und Lampro machte seinen zweiten Fehler nach einer zuvor soliden Leistung und den fälligen Elfer verwandelte Füllkrug zum 0-2. Dabei hätte der VfL mit Glück 1-0 führen können. Wie gut die Stimmung da gewesen wäre.

Masovic machte dann noch das 1-2, aber der VAR schaltete sich ein und es zählte nicht wegen abseits, härter einseitig konnte der VAR nicht sein.

Das Resultat ist nun 18. Platz, kein Punkt nach 5 Spielen und Bochum fährt zum “Topspiel” nächsten Samstag nach Gelsenkirchen, das könnte echter Hammerwurf werden.

Dazu kommt, so toll die Fans den VfL begleiteten bis dato, die Stimmung wird nach einer möglichen 6. Niederlage nicht nur für den Trainer der Bochumer eng werden. Es gab gegen Werder einen aufmunternden Applaus.

Es ist davon auszugehen, dass Blöd zur Wochenmitte noch Material verschießt (”Wir haben einen unterschriftsreifen Vertrag vorliegen!”) und die Stimmung sich eintrübt, keine leichte Aufgabe für den Aufsichrat. Bochums traumhaften letzte zwei Jahre werden zur Zeit etwas bis stark eingerissen.

Und rein sportlich ist halt klar, die Abwehrspieler und das defensive Mittelfeld wurden zu spät geholt, haben nicht die Qualität des Vorjahres und die Brandherde im Kader, die immer da sind, werden im Misserfolg nicht geringer. Die Autorität des Trainers ist nun diese Woche gefordert und Fabian hat keine Zeit zum entspannten einarbeiten.

Das Ruder muss rumgerissen werden, mir fehlt nur etwas die Fantasie wie.

Ach ja, Derbysieger, stimmt, das ginge.

Tom;CB’93

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