Am Ende des Anfangs des ein Punkt

Der VfL Bochum erkämpfte sich an einem verregneten Sonntagabend ein verdientes 1-1 gegen den 1. FC Köln. Dass man 80 Minuten 1-0 führte, war neu in dieser Saison 22/23. Butscher hatte umgestellt, Tim Oermann für Masovic gebracht und Ordets für Lamrpo - und außen waren Soares und Gamboa die gewohnten Rückhalte vor Riemann, der gut war. Man sah von vornherein zwei Dinge, Köln ist zZ die bessere Mannschaft, war aber mental müder zum Start, als Bochum seine Anfangsoffensive begann. Aber der FC hatte Ballbesitz, Bochum ein paar Chancen, die erste führte zum 1-0 per Eigentor, Assist Holtmann. Da war die Stimmung prächtig im kleinen Schmuckkästchen. Vorher gab es ein Protestbanner gegen den Verbot einer Choreo durch die Bochumer Feuerwehr, die wohl monatelang geplant war und der Feuerwehrmann diese nicht abnahm, wegen der Brennbarkeitsklassifizierung des Materials (B1-B2?). Die Antwort der OST waren Fackeln und ein Banner, danach aber auch gute Stimmung und leidenschaftlicher Support.
Bochums Holtmann traf mit einem Mordshammer fast das 2-0, doch Alu und nicht Schwäbe verhinderten das 2-0. Wobei Köln schon wie immer eine enorme Laufleistung bot, was am Ende des Spiels Bochums Kondi in die Knie zwingen sollte. Dazu spielten die Kölner so, dass Rot ständig den Eindruck erweckte “Blau zu umzingeln”, man erkennt hier die Handschrift eines Trainers, der auf seine extravaganten Outfits eher verzichten sollte als auf seinen durchaus respektablen Coaching-Erfolg. Etwas drüber der Mann, aber wahnsinnig erfolgreich in Weisen/Junkersdorf.

Bochum führte, aber Köln wachte nach dem „Fast 2-0“ auf und kam bis zur Halbzeit zu Chancen, lag aber da noch verdient zurück. Aber Bochums Defensive musste wirklich alles geben - gab alles -und Butscher wurde für sein “blaues” Beton zunächst belohnt. Holtmann musste raus, zwei Superaktionen, aber sonst wenig Zug zum Tor, der Neunationalspieler.

Die 25.800 Fans hatten trotz des Shitwetters gute Laune und die Roten kamen nun in der 2. Halbzeit zu mehr und mehr Chancen. Es war klar, Bochum muss ein zweites Tor machen - oder Köln kommt vermutlich zum Ausgleich. Es regnete und regnete, Bochum kämpfte vierbeinig und Köln versucht immer wieder im Ballbesitz nach vorne zu kommen und der Schiri bewertete Bochums Zweikämpfe irgendwie anders als andere.
Aber entscheidender als der schwache Schiri waren die fehlende Entlastung der Bochumer, Hofmann zwar verbessert, er traf aber erneut nicht, seine Körpersprache war aber besser als zuvor, er war wie Zoller irgendwann einfach platt.

Köln schnürte Bochum noch mehr ein, es dauerte bis zur 88. Minute als Köln die Bochumer, die stehend k.o. Waren, das 1-1 einzuschenken. Es war natürlich verdient, aber man hätte aus Bochumer Sicht nur 5-7 Minuten durchhalten müssen, dann hätte man den ersten Saisonsieg in der Tasche gehabt. Aber das 1-1 fiel und nun hatte der FC noch 2 dicke Dinger, die Bochum ins Tal der Träner geschickt hätten, Riemann hielt oder ein Abwehrbein klärte.

So gewann niemand und niemand verlor und das hatten sich beide Teams auf unterschiedliche Art und Weise verdient. Am Ende, hätte das Spiel noch länger gedauert, hätte Köln noch das 1-2 gemacht, der VfL platt. Soldo hatte für Rot noch eine Riesenchance.

Nur während Köln nach dem Europapokalheimsieg vom Donnerstag mit dem Auswärtspunkt sicher zufrieden war, ist ein Punkt einfach zu wenig vor der Länderspielpause für den VfL. Da kommt der neue Trainer und man fährt zu Roses Leipzigern und dann geht der Kampf weiter. Aber wird es reichen?

So nett der Punkt heute war, er kann nur der Anfang gewesen sein. Und manch einem schwant, die Stimmung im Stadion wird gut bleiben, aber ob es Mai 2023 zum Klassenerhalt reicht, weiß ganz allein der Wind.

Die Defensive war zum ersten mal stabil, nach vorne bleiben Hoffmann, Zoller und Holtmann zu torungefährlich. Gut, da kommt noch Mousset, aber kann man Ganvoula überhaupt noch von der Bank bringen, wenn Asanos Assists fehlen?

Tom,CB‘93

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