Mal ein bisschen in die Mukkibude gehen die Woche, Bruder

Das 3-0 in Bremen stellte für die 4500 Bochumer Fans das typische Auswärtserlebnis dar. Weit fahren, guter Dinge sein, mit dem Schal wedeln und dann nach dem 1-0 für den Gastgeber alle Segel streichen, 3 bis 4 weitere Gegentore schlucken, am Ende resignieren, Trotzsingen der Fans : 10 der letzten 11 Auswärtsspiele waren so - und gegen Werder vor 42.200 war es gestern genau so. Ohne allzu dolle Spielidee und allzu viel Selbstvertrauen kam Werder Bremen aus der Kabine und Bochum hatte 30 Minuten mehr vom Spiel. Die Verletzten und Erkrankten Soares, Gamboa, Zoller und Holtmann fehlten da nur bedingt, es fehlte der Plan B.
Letsch hatte mit Dreierkette begonnen, die auch ne Fünferkette wird, d.h. beim VfL 3-5 Gegentore, als Eselsbrücke.

Bochum hatte 2-3 kleinere Chancen, aber lang auf Hofmann, oder schnell auf Antwi wird auch Thomas Reis nicht total überrumpeln am Samstag.

Schlimmer waren die Leistungen von Asano und Stöger, die kriegen im Kicker sicher die Noten 5,5. Das war eben nicht das letzte zu geben. Asano machte sich für die WM nach einer Verletzung auf Schalke fit und hängt nun durch. Stöger drückte die mangelnde Durchschlagskraft der Offensive aus und Orsei-Tutu das entscheidende Verlieren eines Kopfballduells, der Ball auf Füllkrug, Lampro ist wie so oft zu langsam und Bremen führt aus dem Nichts 1-0.

Wenn man selbst drei Spiele in Serie verloren hat und Bochum 6 von 7 bei den letzten Pflichtspielen, dann ist der Führende klar im Vorteil, wenn es auch “nur im Kopf” ist.

Bremen war nun selbstbewusster, klar, Bochum hatte ein Rückstand auswärts, ich meine, in der Bundesliga in letzter Zeit nicht mehr gedreht. Man weißt dann, was kommt. Schlotterbeck lässt sich wegblocken und Werder führt kurz vor der Pause 2-0. Da konnten Arndt Zeigler und 38.000 Grün-Weiße feiern, am meisten die Qualität ihrer Stürmer Füllkrug und Schmidt.

Ohne allzu viel zu tun führte man 2-0 und hatte als Aufsteiger damit den zweiten Sieg gegen Bochum in der Tasche, praktisch.

Letsch wird eine Ansprache gehalten haben, dass das Team motiviert aus der Halbzeitpause kam, alleine es waren Fragmente, also Einzelaktionen, die den Torwart von Werder in Arbeit brachten: Antwi dribbelte für die Galerie und Hofmann legte frustriert ab. Der Capitano fehlte hier als Opinion-Leader.

Die Sonne schien weiter über dem “Wohninvest”-Weserstadion, der Schiri pfiff für Werder, aber der Grund für die Niederlage ist auch der fehlende Plan nach dem Rückstand. Bochum ist nun vier Spiele ohne Feldtor, ein effektiver Zoller fehlt, kommt Ganvoula, weiß der Fan, alles ist zu spät.

Die 4.500 feierten weiter, auch nach dem 3-0 durch Durch per Freistoß. Okay, das war ein schönes Tor, aber gegen Bochum zu Hause braucht auch keiner nervös zu bleiben, so werden die Augsburger sich fragen, wie sie gegen den VfL verlieren konnten.

Werder Bremen verwaltete das Spiel in der Hinsicht, das man Bochum nicht zu Torchancen kommen ließ, die hohen und langen Flanken verteidigte und die 2. Bälle holte.

Bochum verlor verdient und folgerichtig 3-0 an der Weser und durch den Schneesturm fuhren die 4.500 nach Hause, hörte im Radio, wie Schalke sich vor dem Abstiegsderby am Samstag Selbstvertrauen holen.

Klar, Bochum spielt Samstag zu Hause und der S04 hat 38. Auswärtsspiele nicht gewonnen. Aber nun ist dieses Spiel völlig offnen.

Und viele haben jetzt schon Angst vor einer möglichen Niederlage. Aber nun sind Fabian und Letsch gefragt, die Köpfe aufzurichten und ein dreckiges 2-1 zu holen gegen Gelsenkirchens Minimalisten.

Allein, mir fehlt der Glaube, dass der VfL gegen Schalke und Köln punktet. Verlöre man beides, kriegt man die Rote Laterne.

Muss ich wohlmal ein bisschen in die Musskibude gehen, bis Samstag.

Tom;CB’93

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