Ohne Arme keine Kekse

Freitag geht schon wieder weiter für den VfL Bochum, 24. Spieltag 22/23, im alten Bundesliga-Westderby in Köln. Auswärts, dort in Müngersdorf, zumeist einseitig für den FC. Gefühlt wirkt diese überflüssige, aber letztendlich verdiente Niederlage gegen Schalke noch nach wie ein Schlag in die Magengrube. Viele Fans haben das ganze Wochenende schlechte Laune, wobei „die goldene Himbeere im Cup der Hammerwerfer“ zu 80 % der Abstieg sein kann. Aber wir haben ja immer noch die 20% Restchance, 3. Wunder am 27. Mai?

Punktemäßig sieht es auch nach 4 Spielen und 0-10 Toren doch noch ganz gut aus, vier Mannschaften mit 19 Punkten, dazu eine mit 20, es wäre noch alles drin für unseren VfL, wenn man selbst irgendeine taugliche Tagesform hätte. Konkurrent Hertha zudem strauchelt wirtschaftlich, Schalke muss gegen den BVB ran, auch das nächste Wochenende bietet wieder Chancen und Möglichkeiten für Bochum.

Rein von außen gesehen am Samstag wirkte die VfL-Mannschaft in 1. Halbzeit schon willig, aber nach vorne halt ideenlos. Hinten ging das bis zur HZ, wobei ich in dem Spiel Stafy statt den taktisch limitierten Saidy Janko oder auch Osei-Tutu gebracht hätte, aber das war am Ende egal. Aber sonst gab die Aufstellung Sinn und bis zu Riemanns fatalem Slapstick-Eigentor in der 44. Minute lief auch alles so olala nach Plan. Letsch reagierte erst nach der 70. und nahm Asano und Stöger zu spät in die Pflicht. Riemanns 5-6 Patzer diese Saison, fatal.
Und wenn dann Ganvoula kommt, weißt du die Bank ist leer. Bronschinski wirkt wie ein talentierter Jugendspieler.
Silvere ist eher der Scherz am Ende.
Reis hat sicher bei seinem neuen Verein immer noch keinen Schlüssel zu schönem Fußball, nur die Nummer Zehn bot sowas an wie Spielwitz an. Aber es reichte ja, vor allem das erneut fehlende Aufbäumen bei Rückstand selbst gegen limitierte Gegner fällt auf. Und dann führt ein „Freistosstrick“ zum Erfolg, da kannste gegen Vorwärts Kornharpen glänzen, aber der darf nicht in der Bundesliga klappen: Kurze Ecke und BÜLTER zum 0-2. Und dann passiert eben nix mehr, kein Aufbäumen, keine Gegenwehr, Asano bleibt einfach stehen. Das ist natürlich der Grund wenn Fans murren. Und Peter Neururer jubelte im Gästeblock.

Aber die miese VfL-Auswärtsbilanz, trainerübergreifend, seit 2 Jahren in der BL ist natürlich eine Frage der Qualität. Köln hat 5 Spiele kein Tor mehr geschossen oder so und am Freitagabend kommt der FC ins RheinEnergie-Stadion. Was soll da passieren? 4-1?

Nun Letsch ist Gegensatz zum Baumgart gezwungen zu handeln. Losilla kommt ins Team und Ordets auch, dazu könnte Esser für Riemann eine Alternative sein und Asano braucht wie Stöger eine Denkpause, nur ganz ehrlich beide kann man auf keinen Fall rausnehmen, wobei beide eine Denkpause verdient hätten, ganz sicher auch der zumeist überpacende Manu. Dazu Janko raustun? Zu viel Aktionismus?

Weiterhin für Köln fallen der dort wohnende Simon Zoller aus, dazu Holtmann und Gamboa wohl noch länger, was den bedeutet, es gibt keine Alternative zu Janko, den ich für den schwächsten Spieler in der Startaufstellung halte.

Aber es geht natürlich um die Gruppe und Antwi bringt seine Leistung, aber er ist so sehr Solist. Hofmann leidet unter der monomethodig der Anspiele, lang von Riemann, Weitergabe nach links oder rechts, das war es zumeist.
Oder ungenaue Pässe auf die Flügel.
Auch da ist der Trainer gefragt. Er hatte jetzt ein halbes Zeit, aber auch Kunde und Schlotterbeck spielen noch nicht die Rolle, die sie sollten. Was ist da los?

Wie geht also der VfL, beginnend in Köln, den Rest der Saison an? Letsch wirkte auf der PK schon etwas ratlos?

Im Hinspiel erreichte Butcher ein 1-1 im Ruhrstadion und dann kam Letsch und eine Phase der Aufholjagd, zumindest zu Hause. Aber was ist jetzt Phase?

Und nun ist man letzter und fährt zu den sieglosen Kölner, die sich sicher denken, wenn wir da Freitag nicht mal 2-3 Tore schießen, wann denn dann??? Logischer Tip wäre 4-1 oder 3-1, je nachdem wann man das Gegentor fängt:
Ich tippe 3-1, wie vor Jahren,, da traf so ein Serbenstriker!

Was muss also anders werden: Man muss mal ernsthaft auf 0-0 spielen können, so wie Köln in Union, man muss auch nach dem Rückstand die Köpfe nicht hängen lassen und Auswärtsspiele dürfen nicht vor der Pause schon entschieden sein.

Die 4500 Fans werden wieder alles geben, Pfiffe bringen in der Lage nichts, da ja Kopf und Selbstbewusstsein unten sind.

Schalke zeigte mental wie es geht, zweimal gegen Bochum gewonnen, schon ist man „die neue Nummer Eins im Pott“. Etwas weniger aufgeblasene Selbstwahrnehmung wie S04, aber etwas mehr Selbstbewusstsein als der VfL, so kann man auch im Rheinenergiestadion was holen.

Sogar theoretisch mehr als ein Remis, so ein 2-3 wie 2018 mit Sidney Sam wäre cool.

Aber dazu muss man vieles besser machen als gegen Aufsteiger Bremen und Schalke, eigentlich fast alles.

Bei Fifa 23 habe ich mal vorgespielt nach langer Pause und 0-1 durch ein Ganvoula Tor in der 85. Minute gewonnen. Gut, realistisch ist das nicht. Aber wir dürfen so lange nicht aufhören zu hoffen, bis es vorbei ist, dann kann der Frust ruhig raus.

Aber gegen Schalke in der Halbzeit war halt einen Tick zu früh, wenn auch menschlich verständlich.

Lasst uns Fans Freitag nochmal alles geben und auch gegen RBL nicht vorher aufgeben.

Unsere Riesenchance auf dieses zZ unwahrscheinliche Wunder sollte uns über die Schmerzgrenze des guten Geschmacks gehen lassen, das zeigen uns Schalke und Köln schon das ganze Leben.

VfL: Esser (Riemann) - Danilo, Ordets, Masovic (Schlotterbeck); Janko - Förster (Kunde), Stöger, Losilla - Antwi-Adjei, Hofmann, Asano

FC: Schwäbe — Hector — Chabot - Hübers — Schmitz —-Skhiri - Martel —- Kainz -Maina - Ljubicic —- Tigges

Let’s go Bochum, let’s go und Letsch go

Tom;CB‘93

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