Punktesammler

Bochum holt gestern im „Deutsche Bank Park“ einen eventuell enorm wichtigen Punkt im Abstiegskampf und der VfL bleibt mit 26 Punkten nach 26 Spieltagen gut im Rennen um den Klassenerhalt. Das 1-1 von Frankfurt sollte am Ende ein glücklicher Punkt sein, denn natürlich sollte die Eintracht mehr vom Spiel haben und am Ende auch gewonnen haben, wenn es nach Pässen (522), Ballbesitz (73%), Ecken (15-2) gegangen wäre. Dem gestutzten Adler gelang kein Feldtor, wie Köln und Leipzig, Bochum verteidigt seit neustem auch auswärts effektiv. Das Schalkespiel sollte ein Weckruf ans Team sein.

Bochum hatte 4000 Fans an den Main mitgebracht, das Stadion war ausverkauft, die Stimmung prächtig und nur der Regen vermieste ein wenig die “Freitagnacht bin Frankfurt”-Stimmung. Bochums Abwehr, die ganze Mannschaft hatte alle Hände voll zu tun gegen Borge’, Muani, Götze, Rode und die Flanken von Philipp Max waren stets gefährlich. Die Hessen nagelten Bochum hinten fest und verteidigten eigentlich auch so, dass Bochum kaum nach vorne kam. Dann war Antwi clever, rückte beim Einwurf nach vorne und das 0-1 für den VfL fiel aus heiterem, nein regnerischen Sachsenhausener Nachthimmel.Bochum führte plötzlich und im Lärm der Frankfurter Kurve jubelte endlich der “kleine” VfL.

Doch natürlich hatte Glasner seinem Team mitgegeben, “verlieren verboten” und weiß nagelte blau fest. Die Umklammerung der Krallen sollte selten gelöst werden, Ordets und Stafy hatten ihre Mühe, dafür spielte Manu ein perfektes Spiel, erneut im dritten Spiel in Serie bester Bochumer.

Natürlich hatte Bochum seine liebe Mühe und Frankfurter Angreifer ihre Hochkaräter. Als Kolo Manie sich durchsetzte konnte Ivan Ordets ihn nur unfair stoppen, der Elfer war leider total berechtig. Kolo M. machte das hochverdiente 1-1 und man bekam nun Angst, dass das 2-1 und 3-1 fallen. Da waren die 4000 mitgereisten nicht unzufrieden mit dem Remis, man hätte aber nicht gedacht, dass das 1-1 bis zum Ende halten würde: Bochum rettete sich in die Pause und Letsch ließ sein Team in der 2. Halbzeit mutiger agieren. Aber da lief sich Bochum immer wieder fest in der weißen Wand, vor allem an der 2 biss sich Asano die Zähne aus, hatte fast eine Riesenchance. Stöger traf die Latte und Trapp hätte keine Chance gehabt, mehr vom Spiel hatte Eintracht Frankfurt, die sich stärker präsentierten als Leipzig zwei Wochen zuvor.

Bochum hatte 15 Ecken gegen sich, Ordets musste einmal auf der Linie retten und dann runter, weil er gelb-rot hätte sehen müssen und ein Elfer wegen Handspiels wäre auch drin gewesen. Aber man hatte erneut wie in den zwei Spielen zuvor mit Leidenschaft das Matchglück erzwungen.

Der VfL Bochum im dritten Spiel unbesiegt, erneut auswärts gepunktet, drei Spiele ohne Feldgegentore, die Defensive wurde vom Trainer stabilisiert. Der Trainerwechsel vor einem halben Jahr, zahlt sich immer mehr aus.

Bochum empfängt Mitbewerber Stuttgart und muss nun nicht mehr seine Eier suchen, das Team wäre selbstbewusst genug gegen Labbadias Schwaben zu punkten.

14., 26 Punkte und 5 Heimspiele und 3 Auswärtsspiele vor Schluss scheint der Klassenerhalt möglich. Drei Siege und VfL kann sogar die von mir prognostizierte Relegation vermeiden.

Dazu muss man scharf bleiben und zuhause auch mal ein Unentschieden (gegen den BVB oder den VfB?) anstreben und dann gucken, was rauskommt.

Bochum ist jedenfalls nicht mehr so tot wie zum Start der Hinrunde und kann jeden schlagen, wenn man alles, wirklich alles in die Waagschale wirft.

Dieses Gefühl hatten auch 4000 Awaysupporter, die freudig feierten, allerdings etwas weniger euphorisch als noch vor Wochen. Egal, Hauptsache wir feiern am 27.5.2023.

Und Stuttgart ist jetzt kein Do-or-die-Spiel mehr für uns und falls uns die freundliche Verkäuferin fragt, ja, wir sammeln wieder Punkte!

Tom;CB`93

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