Wo sind die Pünktli hin?

Der VfL Bochum verlor vor 26.000 Zuschauern verdient bei Traumwetter gegen den VfB Stuttgart. Dabei wäre bei einem Sieg für Bochum der blau-weiße Himmel voller Geigen gewesen.

Aber es fing nicht gut an, der Brustring hatte Ball und Spielkontrolle, Bochum konnte aber Anfangs den VfB vom eigenen Tor weghalten. Dann kam die Situation, dass ein Ball halbherzig in die Mitte abgewehrt wurde und Ito einen Sonntagsschuß machte und das 0-1 4000 Schwaben jubeln ließ. Dass die Gäste führen, lies 22.000 Bochumers nichts Gutes ahnen: 23 Spiele hatte Stuttgart in der Fremde nicht gewonnen und nun das. Es war klar, jetzt wird es schwer für den VfL gegen den bis dato letzten.

Der VfB machte in der Mitte nun weiter zu und Bochums Spieler Osterhage, Stöger, aber auch Losilla erwischten eine derbe schwachen Tag und dieses Ideenlosigkeit in der Mitte waren der wahre Grund für diese bittere Heimniederlage. Dazu kamen,Antwi und Asano versuchten es auch über diese verdichtete Mitte, dem VfL fiel wenig ein und das machte die Bochum Fans erstaunlich leise.

Der VfL tut sich nach Rückstand gegen tief stehende Gegner schwer und die 7 Punkte aus drei Spielen schienen wie Weggeblasen nach einem Rückstand.

Dann hohe Bälle auf Hofmann, da kann jeder Bundesligist uns leicht lesen, vor allem wenn Körpersprache und Aggressivität unserer Spieler dann nicht 110 % Willen suggerieren.

Aber ist dann das Publikum dann im Modus der „self-fullfilling-prophecy“ oder fehlt dem Team, dann nicht nur Mentalität sondern vor allem Qualität im Kader, um das Blatt zu wenden? Ist dann schlicht nix da,um einige Möglichkeiten rauszuspielen und die Fans mitzunehmen?

Stuttgarts junge Truppe hat den dreifachen Wert vom VfL und das hat man gestern auch gesehen, aber musste es dennoch so kommen, das 2-3?

Nun man ging mit dem 0-1 verdient in die Pause und Förster kam für Osterhage, er hätte auch für Stöger kommen können.

Es änderte sich zunächst wenig. Guirassy blieb Provokateur und hatte gelb kassiert, hier hätte der VfL reagieren müssen, vielleicht.

Stuttgarts 0-2 verhinderte Riemann, der beim 0-1 noch etwas viel in die Sonne geguckt hatte und sicher die Schwabenführung hätte verhindern können, er brachte seine Leistung dann wieder.

Dass Bochum zum Ausgeich nach einer Stunde kam, hatte sich nicht angedeutet. So einen Elfer kann man geben, aber ein Muss sieht anders aus: Stöger verlädt Bredlow und die Fans dürfen über das 1-1 Jubeln.

Die Bochumfans sind erstaunlich leise, vor allem als die zweite Flanke auf Guirassy kommt und er mit dem Fuß das 1-2 macht und Ordets/Masovic pennen.

Der VfL kann dieses 1-1 nicht halten und kriegt auch noch per Doppelschlag das 1-3. Diesmal ein Torwartfauxpas, Riemann unterläuft eine Flanke und Vangomann überspringt Soares, der Doppelfehler von Keeper und AV führt zum 1-3 und das war gefühlt die Entscheidung.

Immer wieder versuchen Fangruppen Stimmung zu machen, es bleibt bei Einzelaktionen. Es kommen noch Holtmann und Broschinski, der Gerrit macht noch einen Schuß in die Ecke, den der Gästetorwart abwehren kann.

Das 2-3 in der 85. Minute ist ein Tor von Striker Hofmann, seine erste gute Aktion im Spiel. Gut ist im Bochumer Dress keiner, die Stuttgarter nun mit spanischem Zeitspielmodus, eine schauspielerische Farce.

Nun ist das Publikum da, zur Pause gab es schon vereinzelte Pfiffe gegen die eigene Mannschaft, ein No-go in so einem Spiel.

Natürlich hat man als Fan das Gefühl, die Spieler geben nichtadliges, vermutlich weil der Druck auf ihnen lastet wie ein Mühlstein. Aber muss man nicht 90 Minuten hinter dem Team stehen? Darüber wurde im Block A schon in der Pause diskutiert!

Die Schlussoffensive des VfL wurde verzögert, von vier Minuten Nachspielzeit wurden gefühlt drei nicht gespielt: Der Brustringspieler machte da Schwabentheaterle.

Dann war es vorbei, Bochum holt gegen den VfB 0 Punkte aus zwei Spielenund weckt erneut - wie gegen Schalke - Tote aus der Gruft wieder auf, weil man mental und qualitativ überfordert scheint. Es fehlt dann vor allem auf der Platz ein Leader, der das Zepter übernimmt. Dazu sind 60 Gegentore zuviel.

Irgendwelche „Fans“ auf der Haupt wünschen dann Riemanns Kind nach dem gemischten Tag was Unaussprechliches und es kommt zum Handgemenge: so geht es garnicht. Nur gemeinsam werden Fans, Spieler und Verein es schaffen, wenn alle, wirklich alle 110 % geben.

Man kann Manu sicher diese Saison auch eine Mitschuld geben, aber solche Aktionen,genau wie die Pfiffe zur Halbzeit, sind einfach auch nicht tauglich, etwas zu verbessern.

Stuttgart feiert nach 0-1 in Nürnberg auch in Bochum einen Auswärtssiegund ist einfach den Tick cleverer und vor allem besser im Mittelfeld.

Der VfL muss schnell wieder aufstehen und in Union Berlin gegen einen weniger tief stehenden Gegner wieder auf schnelle Konter lauern sowie hinter kompakt stehen.

Genau das fehlte gegen den VfB und deshalb sind die Punkte weg.

Wir Fans sollten die letzten 7 Spielen uns an die eigene Nase fassen und nach dem 27. Mai kann man dann meckern.

Ich bin immer noch dankbar für die letzten drei Jahre und ich denke das kann man der Mannschaft spiegeln ohne unkritischer Jubelperser zu sein.

Tom;CB‘93

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