Allerlei Tröstliches
Bochum verliert zum Auftakt der 62. Bundesligasaison denkbar knapp mit 1-0 in Leipzig. Peter Zeidler ließ in der alten Messestadt bei seinem BL-Debüt in der 4-4-2 Raute beginnen und bekam damit recht. Bochum startete nahezu gleichwertig auf dem Rasen und hatte 30 Minuten genauso viel vom Spiel wie seine Roten Bullen als Gastgeber. Natürlich sah man die feine Technik eines Sesko oder das Können eines Openda aufblitzen. Das 1-0 durch Seikokopfball zählte nicht wegen Abseits. Die RBLs haben eine tolle Technik, aber Bochums Defensive hielt sie in Schach, kassierte dabei die eine oder andere Gelbe Karte. Da kann man natürlich auch drüber diskutieren, ich fand aber, dieses Spiel wurde vom Schiri gut geleitet.
Bochums Daschner und Broschinski hatten ihre Chancen, der Bro machte ein gutes Spiel, ließ aber in der entscheidenden Situation im 1-1 gegen Gulasci die 100% Chance verstreichen. Ein 0-1 wäre wichtig gewesen und nicht unverdient, aber auch die Leipziger hatten ihre Chancen. Immer wenn die schnellen und starken Stürmer agierten, warf sich ein Blauer in den Schuss, der VfL verteidigte stets sehr leidenschaftlich.
Nach den guten 60 Minuten in Regensburg und dem Einbruch nach dem 1-0, zeigte man nun 80 Minuten, dass man auch auswärts bei starken Teams mithalten kann.
Am Ende der ersten Halbzeit nahm der Druck der Hausherren zu, Bochum stand hinten drin und wurde nach einer starken ersten halben Stunde eingeschnürt.
Hier hätte das 1-0 fallen können für Leipzig, aber Drewes und seine Vorderleute hielten das 0-0 zum Pausentee. Damit war man als Bochumer eigentlich zufrieden.
Die 44.600 Zuschauer (bis auf 1000 Bochumer) erwarteten nun einen Leipziger Sturmlauf, aber Roses Team zeigte nur teilweise, dass es ein CL-Spitzenteam ist oder ist einfach noch nicht so weit. Dazu fehlte der gewechselte Olmo dem RBL, aber das Konstrukt hat natürlich viele gute Spieler..
Dann nach einer Stunde kamen die ersten Wechsel und bei Leipzig kam später das Supertalent Nusa, der mit seinem 2. Ballkontakt für eine Führung sorgen sollte. Erst ein Schuss, den Drewes pariert, dann kriegt Nusa den Ball und legt ihn um, zieht ab und der neue Bochumer Stammkeeper muss zum ersten und einzigen Mal hinter sich greifen. Bitter, denn 2-3 Chancen hatte Bochum auch, aber die Chancenverwertung war wie in Regensburg trotz Leistungssteigerung die Achillesferse. Auf der anderen Seite fiel die Führung nicht aus dem Nichts, die weißen Spieler waren natürlich in der Summe einen Tick besser, aber dennoch musste das Spiel nicht so laufen, das Bochum erneut 1-0 verlor. Ein 1-1 wäre drin gewesen, andererseits kann man sich für das Lob nichts kaufen.
Bochum schwamm nun fünf Minuten nach der RB-Frührung, aber fing sich wieder und hielt dann wieder erneut nach Einwechselungen. Das ist der Unterschied zu Regensburg, der VfL hatte eine tolle Moral, aber es fehlte das Matchglück.
Bochum kam mit Boadu, Balde’ und Pannewig und hatte noch ein Riesending, aber das 1-1 fiel nicht mehr. Bochum kassierte das zweite 1-0 in Serie und muss nun gegen Borussia Mönchengladbach versuchen, kein Triple daraus werden zu lassen.
Die Fans in Bochum werten diese knappe Niederlage vielleicht als Achtungserfolg, aber sind zwei Pflichtspielniederlagen wirklich ein Erfolg? Verloren ist verloren, könnte ein Pessimist entgegnen, der Optimist hofft auf de Wit, Kwarteng, Boadu, Balde’ und Co, um dann BMG und Kiel zu Hause zu besiegen, im Wohnzimmer, das wo der Castroper Straßen Fußball lebt.
Es war gestern Bochums bestes Spiel in der Bundesliga in Leipzig, aber einen Gummipunkt gab es eben auch nicht.
Tom, CB’93
P.S.: Herzlichen Glückwunsch nachträglich zum 50., Anneke!