Der VfL Bochum spielt Samstag 15.30 Uhr im Breisgau, das wäre doch eine tolle Spätsommergeschichte, mit einem famosen 1-2 Auswärtssieg in Freiburg. Wenn man das so ankündigt, denkt man an FIFA und die PlayStation, auf der auch Holland Fußballweltmeister werden könnte.
Nein, die ca. 1500 Bochumer, die da am Wochenende hinfahren werden, denken da sicher etwas anders. Sie haben sicher etwas Angst vor der rabenschwarzen VfL-Auswärtsserie insgesamt und der in Freiburg im Speziellen, vor einem 3-0 für den Sportclub- auch ohne Streich, “der den Schiri belabert”. So war das im Vorjahr, Bochum verlor beide Spiele.

Die neuen (alten) Spieler Badu, Balde’ und Kwarteng sollen vorne Druck machen, hinten sollen bald Ordets und Bernardo ins Training wieder einsteigen, doch morgen hilft letzteres vermutlich noch nicht. Was hilft überhaupt diesem zur Zeit zahnlosen VfL-Tiger? Kann man sich Glück erarbeiten, wird Hofmann oder Broschinski noch zur Tormaus?

Im Trainerdeutsch wird Zeidler vermutlich sagen, er habe an der Abstimmung gearbeitet, Automatismen trainieren lassen und das 4-4-2 vertieft, das aggressive Pressing wird auswärts eh moduliert. Man wird sich eher an der Leipzigtaktik orientieren, wo man eigentlich das beste Spiel machte. Aber reicht das im Badener Land? Kann Bochum da wirklich in echt siegen? Oder spielt man Remis, was cool wäre für die Mitgereisten !

Peter Zeidler ist wirklich ein sympathischer und kommunikativer Typ. Die Interviews haben sie auch St. Gallen geliebt, bei Radio Bochum eh. Natürlich wird überall betont, dass er wie Letsch ein Lehrer war, das suggeriert, er kenne sich mit “hoffnungslosen Fällen” und “großen Talenten” aus. Oder ist da schon erste Kritik drin, “er erreiche seine Klasse”, sein Team nicht? Nach drei Spielen, drei Niederlagen und null erzielten Toren, geht es nun ins wunderschöne Breisgau.

Aber wir machen keine Rentnertour zum Tittisee (Neustadt), sondern es geht in der neuartigen B.-Arena um wichtige Punkte. Bochum braucht zumindest 1 Punkt, also müssten sie gemäß der Logik auf 0-0 spielen, da man wieder stets bemüht vor dem Tor des Gegners ist?

Natürlich ist der Sportclub zu Hause Favorit, man zerlegt Stuttgart und verlor dann auswärts. Nun wollen die Freiburger wieder mit Atubolu gegen die Westfalen siegen, zuletzt konnte Bochum 2015 unter Verbeek die Freiburger besiegen.

Der Herbst ist da, die Blätter fallen, die Gegentore drohen, der VfL wird sich aufraffen müssen, damit Lettau und Zeidler nicht dauernd Fragen zum “Fortschritt im Transformationsprozess” und “Geduld in der Übergangsphase” gefragt werden wollen.

Hoffen wir mal drauf, andernfalls, man kennt in Bochum den “deutschen Herbst”.

Voraussichtliche Aufstellung SC Freiburg:
Atubolu - Kübler, Ginter, Lienhart, Günter - M. Eggestein, Osterhage - Doan, Röhl, Grifo - Adamu :Trainer Schuster

Drewes — Wittek - (Oermann) -– Medic - Masovic (Oermann) —- Passlack (Gamboa) -—- Sissoko - Losilla (C) - De Wit -Bero (Daschner/Kwarteng/Balde) — Boadu (Broschinski) - Hofmann : Trainer Zeidler