Ihr seid Pupsies
Ich weiß, die meisten von euch sind keine Swifties, oder?……Ihr glaubt auch nicht ans Golem, Paw Patrol oder den Palast….ihr kommt zT vielleicht aus den Swinging Sixties oder zumindest aus Langendreer, aus Harpen, Linden, Höntrop, Gerthe oder Querenburg. Aber könnt ihr euch an einen so torlosen Start erinnern?
Gestern durfte man als VfL’ler ins beschauliche, meist sonnige, aber stets schöne Freiburg fahren, um am kalten Herbst zu schnuppern. Eigentliche eine für Auswärtsfans verlockende Wochenendtour, verlöre man dort nicht seit 2015 regelmässig. So blieb der eine oder andere vor dem TV: Man hat Samstag bei der 2-1 Niederlage des VfL Bochum in Freiburg vor 34.000 das erste Bochumer Tor gesehen. Bochum hat kurz vor der Pause überraschend geführt und am Ende leider verdient verloren; das 3-1 zählte nicht wegen abseits. Bochum hat sein drittes Bundesligaspiel hintereinander verloren und den dritten Start in Serie verpatzt.
So also schmeckt der Bochumer Herbst, die vierte Pflichtspielniederlage in Serie fühlt sich madig an. Der VfL kommt auswärts nicht in die Gänge im vierten Jahr in der Bundesliga: Bochum hat nun erneut die volle Krise, ist 17. oder 18. und muss gegen Holstein Kiel im “Kellerderby” gewinnen, da man nicht davon ausgehen kann, dass man in Dortmund siegt und sechs Niederlagen zum Start wären happig. Es wäre der befürchtete totale Fehlstart. 6 oder 7 Niederlagen sind seit gestern nicht undenkbar, leider möglich.
Bochum hatte mit Broschinki und Boadu begonnen, dahinter Miyoshi, auch de Wit, Sissoko und natürlich Bero, dafür saßen zunächst Losilla; Kwarteng und Hofmann auf der Bank. Klar, das 4-4-2 war gestern ein 4-3-3, habe ich gelesen. Das Spiel in der ersten Halbzeit war fast ausgeglichen, irgendwann setzte sich Freiburgs individuelle Klasse durch.
Das funktionierte in der 1. Halbzeit ganz gut mit dem hohen pressen, aber auch nur weil Drewes einen echten Sahnetag hatte. Die Dreifachchance, die er fast alleine abwehrte, das war schon etwas stark, da vergisst man MANU.
Da hat der VfL scheinbar einen guten, neuen Stammtorwart und ein paar gute Spieler im neuen Kader, aber passt das und reicht das? Wird der Verein von 1848 den Abstieg verhindern können, was nicht erst seit gestern, das ultimative Ziel sein wird?
Die “mutige Spielweise” von Zeidler zeigte kurz vor dem Pausentee Erfolg, als Boadu das 0-1 machte. Aber hinterher muss man konstatieren “mutig sein”, kann für diesen VfL gegen viele Gegner die falsche Taktik sein?
Vorher hatte der VfL Bochum hinten recht stabil gezeigt, aber nach vorne eben stets zu harmlos, obwohl Miyoshi nach vorne einige Zuckerpässe spielte. Boadu war bis zum Premieren-Tor schlecht, Bro arbeitete gut nach hinten, that’s it. Natürlich passen die Automatismen nicht, der VfL muss erst ein Team werden und ja wir brauchen Geduld, aber wie lange hält man eine sieglos Serie aus? Bis in den November?
Miyoshi hatte ein Riesending zum 2-0 auf dem Fuß (Lupfer!), dann wäre es echt spannend geworden, was die Elf von Julian Schuster gemacht hätte. Aber mit dem 0-1 waren die Breisgauer nicht zufrieden und Rot kam auf dem gewässerten Rasen besser ins Spiel nach dem Wechsel.
Dann kamen die drei Minuten des Amadou und das 1-1 war ein recht schöner Treffer, sowas kann man fressen. Aber dann muss man sich schneller fangen und das 1-1 stabilisieren kann und Ruhe reinbringen.
Das 2-1 als Doppelpack viel zu viel und Bochum brauchte dann 3 Auswechselungen und 5 Minuten, um sich zu fangen. Dass Balde, Kwarteng oder Daschner nicht die Gamechanger sein werden, sah man ab der 65. Minute. Abwehr ganz ok zumeist, nach vorne im zweiten oder dritten Jahr auswärts ohne Punch. Da liegt der Hund begraben.
Bochum kriegte noch das 3-1, aber es zählte nicht. Wenn man nun Samstag Sprüche in der PR-Abteilung “Störche federn!” brächte, sollte man den Realitätscheck machen. Fohlen wurden auch frech.
Bochum ist nach 7-8 Spieltagen Letzter und die Hoffnung, 3-4 hinter sich zu bringen, könnte der Angst vor dem Abstieg weichen.
Der Bochumer Block im Stehplatzbereich war gut voll und auch die Leute darin waren voll, aber der Spielverlauf hat die Kurve sediert. Den Check der Auswärtsdauerkarte hat so mancher wie ich am Samstag auch nicht geschafft. So ist das Leben, ihr Pupsies.
Tom,CB’93
P.S.: Gruß an die Tina K. und die Frau, die auch in Bielefeld war!