A long way down
Gekämpft haben die himmelblauen Bochumer am Freitagabend über 104 Minuten. Es ging ruppig zu auf der Ostalb, am Schlossberg, Hofmann musste nach 10 Minuten runter und es kam Myron Boadu, der man-of-the-match werden können. Er hatte drei Riesenchancen und einmal traf er den Pfosten, einmal aus vollem Lauf drüber und am Ende machte er einen auf Bro und semmelte vorbei, leider war das in der Nachspielzeit und wäre der so notwendige Sieg gewesen.
Erst einmal muss ich hier Genesungswünsche an Kevin Müller UND Philipp Hofmann aussprechen, Hofmann erwischt es an der Rippe und die drückte auf die Lunge. Und Kevin Müller wurde von Sissoko getroffen und seine Schulter nackt ihn aus, er fiel zu Boden. Aber den jungen, unerfahrenen Keeper vermochten die Bochumer nicht zu knacken, auch da fehlte die Cleverness vom VfL-Team.
Bochums erste dreißig Minuten sicherten zu Null Status, aber der VfL kam zu Chancen, obwohl Passlack wieder flankte, als wäre das was Neues für ihn.
Die Fans des VfL waren leidenschaftlich und fair, vertraten Bochum großartig. Aber das bringt auch keine Tore, der VfL stets bemüht und auch die bessere Mannschaft, aber was heißt das schon. Heidenheim kommt auch immer ab der 75. Minute und hatte nun 2-3 gute Chancen und hätte wie im Hinspiel gegen Bochum verloren, wenn in der 93. Minute freistehend vor dem jungen Ersatzkeeper nicht neben das Tor gelupft hätte.
Als am Ende Rauch aufstieg, war das Abstiegsgespenst so real nach einer gespenstischen Saison. Sicher hätte man gegen Union und Heidenheim gewinnen können, aber die fünf Niederlagen in Folge brachen Bochum das Genick und Hecking bleibt, obwohl er am Ende nicht besser punktet als Letsch oder Zeidler.
Am Ende fehlt der Sieg und ein Remis ist auch nicht wirklich unverdient, aber klar ein glasklarer Handelfmeter wurde verweigert und Baodu macht einen seiner drei dicken Chancen nicht.Fortune hatte man zuletzt gegen Fortuna und das ist ein Jahr her.
Am Samstag wird gegen Mainz 05 die Messe gelesen sein und so steigt man hochverdient wie 2010 zum 7. mal ab. Die dicke Chance Relegationswunder wurde vertan, weil Villis, Lettau und Zeidler einen Kader zusammenstellten, über den man bei Schalke hämisch lachen würde.
Bochum versenkt sich selbst und Dieter hats am Ende nicht geschafft, das sinkende Schiff zu retten.
Ach ja, einige Leute gaben den Ultras ernsthaft die Schuld am NICHT 0-1 im VfL4u-Forum, “die Sicht im Strafraum vernebelt zu haben”. Ich kann da nur sagen, “Gott sei dank!”, es war nie schön und wenn überhaupt dann gegen BVB und FCB, daher der Mantel des Rauches über diese Sturmstümper. Das Schlimme ist, “alles zu geben und dennoch klar zu scheitern”, das zeugt von absoluter Nichtqualität. Aber so steigt man halt ab: hochverdient.
Bitter.
Extrem bitter.
Aber es ist, wie es ist.
Tom, CB’93