Hund mit Hörnern

Kurz vor Weihnachten kommt es für den Aufsteiger Köln zu einem wichtigen Spiel in Bochum, von dem Daum sagt, es sei “reiner Existenzkampf” und heute gegenüber BILD-Köln anmerkt, seine Spieler seien “zu selbstzufrieden vor diesem brisanten Duell”. Dazu nervt den Kölner Trainer das Gerede über Poldi, was auch für Michael Meier, den Dortmund-Ruinierer, überhand nimmt. Die Kölner Repräsentanten um Präsident Overrath, intern wird er alles andere als gemocht wird, riefen die Geister des POLDI-Transfers und werden sie nun nicht mehr los. Selbst Schuld so ‘ne Kömidie wie um POLDI ist selbst dem sturmerprobten Hoeneß zu viel, ultrakitschig. Da wird ULLI wieder Umbra im Gesicht.

Während auf Bochumer Seite Azaouagh, Concha, Imhoff und der laut REVIERSPORT suspendierte Hashemian fehlen, vermissen die Kölner ihren Shootingstar Petit und vielleicht auch den Kameruner Wome’. Matip, der in Bochum beim 4-0 von WOB 2002 ein Bundesligaspiel delettierte, kommt zurück an die Castroper nach drei Jahren Colonia mit Licht und Schatten. Von ihm dürfen wir uns in Bochum ebenso Fehler erhoffen wie von Mondragon, der genau wie Fernandes zwar ein Manchmal-Leader ist, jedoch immer wieder Patzer drin hat, die entscheidend sind. Vor Renno und eventuell Bönig graut mir mehr als vor Gelbe-Karten-und-dann-Hinfallen-Freier. Seine Vorrunde war schlimm, warum der noch im Team ist, wissen nur Trainer und Co.

Das Bochumer Mittelfeld ist vom Papier her stärker, auch gerade weil Libanon-Antar, Mozart-Broich und Prinzessin Vucicevic nicht immer bundesligareif sind. Ein Gutes-Wetter-Mittelfeld, was vor einer mit Petit und Geromel gehärteten und kompakten (auch überharten) Abwehr steht, die bei Standards anfällig ist, die wir allerdings nicht schießen können.

Aza wird uns offensiv fehlen, die Konstanz vom defensiven Imhoff, aber eigentlich sind wir da, in der Raute, stärker. Ganz im Gegensatz zum Sturm, wo Novakovic trifft, wie er will. Gekas und Sestak haben damit uns zwei Jahre ebenso oben gehalten, mit Treffereffizienz - und weil die uns heuer fehlt, stehen wir zurecht unten. So steigen wir ab und der Alte hält wie immer still bis nichts mehr geht. Rien ne va plus würde es Fabrice Ehret wohl nennen, der Ebenso zur Kölner Startelf gehören könnte wie Mc Kenna.

Nur Marcel Koller sieht “wahnsinniges” Potential, was er und Funny sowie Torwarttrainer Greiber irgendwie nicht abrufen konnten bis dato. Pech? Wer ist also Schuld? Niemand?

Ausgerechnet Samstag, vor dem Brennen der dritten Kerze, wollen und müssen die Bochumer siegen und das gelang in 28 Spielen zueltzt nur dreimal. Gegen den ersten Fußballclub Köln wird es Pflicht.

Positiv gesehen muss es ja mal passieren, negativ gesehen geht es eh 1-1 oder 2-2 aus. Die vielen, die Koller weg haben wollen, weil er sich einfach verbraucht hat, hoffen auf eine Niederlage, nur nicht gerade gegen Köln, die im Ruhrgebiet sowieso nicht so beliebt sind wie z.B. deren Erzfeind Gladbach.

Diese Blinden stehen noch unter uns, kommt es doof, haben wir bis zum 1.2.2009 die rote Laterne und das dann auch mit Recht.

Koller werden Probleme mit Zdebel nachgesagt, Aza warf das Trikot wütend weg nach der Auswechselung in Frankfurt und nun soll Hasch suspendiert sein. Ja, der Mißerfolg schafft wahrlich Unruhe, nur unser Aufsichtsratsvorsitzender sagt schon aus reinem Trotz alles sei “super an des Trainers Arbeit”. Hinterher wird er auch mal verbreiten lassen wie es wirklich war, so im Jahre 2010.

Schwenken udn Ernst müssen dann Interviews zu diesem gleichlautenden Thema geben und jeder, wirklich jeder Fan in Bochum ist angekotzt. Die Explosion droht Samstag, vor allem wenn Köln siegt, und seine 10.000 Fans nach vier Niederlagen in Serie jubeln ließe. In Bergheim und Frechen könnte man dann beruhigt Weihnachten feiern und in Bochum und Witten wäre “Polen offen”. Apropos, Mieciel ist genauso schlecht wie der vermeintliche zweite Stürmer für Nova, der Rumäne Radu, Billigspieler aus Osteuropa, riecht nach Cottbus. Deshalb umwerben beide Vereine Gekas, obwohl der in der Winterpause erst mal unters Messer muß. Wir nicht mehr, wir ham ja alles was man braucht.

Wie also wird es am Smastag? Voll, aggressiv, spannend und am Ende auf jeden Fall grausam, außer man ist Schweizer und sieht das alles ganz neutral. Dann wird es kalt, etwas laut auf dem Weihnachtsmarkt und dann treffen um 15.30 zwei Teams aufeinander, die wollen, aber einfach nicht mehr können. Trotz den wahnsinnigen Potentialen, die man so gut sehen kann wie des Kaisers neue Kleider.

Parole? Gar keine….

Tom, CB’93

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