Elf

Für den VfL Bochum endete das Fußballjahr 2008 mit einer unglücklichen Niederlage, die aber die desolate Gesamtsituation des Jahres gut wiederspiegelt. Viele eigene Fans haben sich vom VfL Bochum abgewandt und sind nicht zum ersten Mal Samstagnachmittag zu hause geblieben, so dass 10.000 Kölner unter den 30.000 Zuschauern das Stadion anstelle von Bochum-Fans füllten. Oder besser gesagt, das Stadion wäre sonst ziemlich leer geblieben gegen Wolfsburg oder Karlsruhe. Tristesse pur.

Der Weihnachtsmarkt und die Autobahnen waren voller ROT, fast wie in Köln, wo ich ja wohne, sehe ich auch nicht mehr Kölner als gestern in Bochum. Bochumer verharren in Lethargie. Schuld ist insbesondere die Politik vom März des Jahres nach der Kuntzdemission, die Politik der ewiggleichen “ruhigen Hand”, die keine Alternative als Nichtstun und ernstes Reden kennt. Die Mannschaf verlernte das Siegen, die neuen Spieler bis auf Fuchs hatten Defizite und der Trainer hatte sich im Oktober längst überlebt. Altegoer hält immer zum Trainer, außer er wäre so dumm, ihn selbst zu kritisieren. Toppi, Neururer und nun Koller sind im vierten Jahr verbraucht. Dazu fehlen ein Striker, ein Innenverteidiger als Alternative und nen konstanter Torwart. Ein torgefährlicher Mittelfeldmann wäre auch gut, selbst redend auch für Köln, die Matip immer noch für nen Erstligaspieler halten.

Gegen Köln, dass sich aufs Verteidigen beschränkte, versuchten vor allem Freier und Epalle in der ersten halben Stunde was, aber wirklich gefährlich wurden nur der Flachschuß von Epalle, mehr ein Zufallsprodukt. Köln mit seinem Pezzoni-, Matic-, Ehret- und Vucicevic-Mittelfeld konnte natürlich nicht das Spiel machen, auch weil Radu neben Novakovic hölzern wirkte. Doch Bochum konnte nicht richtig und der FC verteidigte vielbeinig. Daum sprach später “von einem schlechten Spiel, mit mehr Fehlpässen und Stellungsfehlern als sonst bei Niederlagen”. Es reichte für ein 0-0 nach ner halben Stunde. Dann bei der allerersten Chance für die defensiven Kölner pennte Mieciel gegen den ins Team gerutschte McKenna beim Kopfball und es stand total überraschend 0-1. Die vielen Kölner jubelten und im Block A gab es Backpfeifen gegen jubelnde Menschen. Die Stimmung in der sonst lethargischen Anhängerschaft war gereizt. Auch die COMMANDANTEN vom Weihnachtsmarkt stellten sich geschockt dar, man konnte es nicht fassen, wie man gegen eine so destruktive und begrenzte Mannschaft zurückliegen konnte. Bochum kann es, genau wie in Karlsuhe verlieren oder gegen Gladbacher und Cotbusser nicht gewinnen. In Halbzeit Zwo schien Kollers Team wie schon in Frankfurt zur selben Zeit paralysiert. Doch gerade als Köln versuchte ein zweites Mal anzugreifen, das Kölner Mittelfeld war wirklich schwach, wollte aber wohl dem eigenen grossen Anhang was bieten, kam Bochum und Dabro machte das dann überraschende 1-1. So wie der VfL zur Zeit spielt, bliebe es dabei. Der VfL versuchte es, der Punkt war, dass die Anspiele entweder zu schlecht waren oder die Stürmer falsch standen. Insgesamt schienen beide Mannschaften nicht in der Lage, ein Bundesligaspiel kreativ aufzuziehen. Chancen blieben in der vielbeinigen Deckung hängen, jetzt hätte man neben Kanoglu noch Haschemian bringen können, doch der war ja von Koller suspendiert worden. Auf Kölner Seite wurde Antar weit weniger vermißt. Koller brachte auch noch Grote, aber das 2-1 wollte nicht fallen, weil man nicht zwingend war. Bochum hat eine schlechte Verwertungsquote.

In der 82. Minute flog Geromel vom Platz vor dem Block A und man fasste noch mal Hoffnung, dass eine Schlußoffensive wenigstens gegen die im Pott nicht so beliebten Kölner den Sieg bringen könnte. Die Mannschaft rückte auf und drückte, letztendlich wieder spielerisch einfallslos, dann gab es einen Querschläger von Schröder, den Ehret aufnahm, verfolgt von Maltritz. Der reklamierte Hand, weil Ehret den Ball an die Hand kriegte, überholte den Mann locker, hatte den Ball und wollte auf Heerwagen zurücklegen. Der Pass war noch schlimmer als vor einer Woche und Ehret erlief ihn und passte auf Ischiaku und der schob ein zum 1-2. Das war Kölns zweite echte Chance, echt ein Hammer. Nun kam aus vielen Kehlen “Koller raus” und die Kölner fuhren ein Konter zum 1-3 und Novakovic fiel etwas zu theatralisch. Der Schiri zeigte das zweite Gelb-Rot und Köln mußte die letzten drei-fünf Minuten mit 9 Mann verteidigen. Selbstredend machte Bochum nicht das 2-2, was verdient gewesen wäre, aber das war auch egal. Es ist einfach erbärmlich wie Bochum seit Wochen spielt.

Denn nun war der Zorn da, der so lange fehlte. Das lag nicht daran, wie Pohl ernsthaft schrieb in seinem Käseblättchen, dass ein Vater und Sohn vor dem Spiel Flugblätter verteilt hatten, sondern an 14 sieglosen Spielen, an elf Punkten in der Hinserie, an einem Sieg in einer Halbserie, an schlimmen Fußball und an diversen Ausreden sowie an der immergliechen Bewältigungsstrategie. Während die Rheinländer vorrgezogenes Weihnachten feierten - und ein Geschenk war dieser Sieg wirklich - tobten 200 Leute hinter dem Stadioncenter gegen Koller und Altegoer. Ernst - und vor allem Schwenken - rückten in Laufe des Sonntags vom Trainer ab und ALtegoer ist mal wieder Alleinegoer, der einsame Mühlenbekämpfer. Er hält zu Koller und wenn dieser Starsinn nicht aufhört, fliegt im März die Kuh und es wird auch um die Positon des Aufsichtsratsvorsitzenden gehen oder eine Stadt verfällt in Agonie. Eine echte Zwickmühle für den Bochumboß, der den Plausch mit Wosz suchte.

Am Samstag war es Wut, Zorn und Enttäuschung über eine Hinserie, die so grausam war, dass man sie Häftlingen in Guantanmo zeigen könnte und sie anschließend zum Christentum konvertieren, wenn man nur aufhört, ihnen vorzuspielen, wie ein Team glücklos und ohne Konzep durch die Saison stolpert. Koller wirkt ratlos und ausgebrannt wie Armin Veh, aber schon aus Vertragsgründen wird er nicht selbst gehen. Es wird noch kälter als Samstag um die Castroper Strasse werden - und die Knaller der Südstadtboys werden schöner sein als der Unmut der Fans, wenn sich bis März nichts tut und alles beim alten bleibt.

Die WAZ vermutet, dass Kollers Tage gezählt sind, dass einige Spieler gehen und andere kommen und das tut bitter Not.

Für mich ist vor allem das Verhalten von Maltritz eine Katastrophe, der diesen unfassbaren Fehler zum 1-2 machte und seit Jahren einen auf dicke Hose macht, als wäre er ein toller, echter Bochumer. Das glaubt auch nur Günna nach 5 Wodka-O im Taufenbach. Maltriz, du bist einfach nur ein peinlicher pseudofannaher Stümperfußballer.

Schlimm sind auch Spieler wie Ono, Freier und Haschemian, die einfach nur überschätzte Namen darstellen. was ist mit Fuchs, Grote??? Trainer, wenn das alles Pech ist, was ist dann ihr Job?

Wir sind mit Gladbach fast abgestiegen, uns kann nur noch ein Neuanfang und die Relegation retten. Oder beten…aber vermutlich will Altegoer keine Hilfe von Gott, weil der nicht im Aufsichtsrat des VfL Bochum sitzt.

Schlimmer ist nur in Kalk wohnen…

Tom,CB’93

 

Kommentarfunktion ist deaktiviert