Boogiebahn nach Buer

Das Spiel gegen den VfB Stuttgart ging nicht erst um 17.17 verloren, es waren wohl 20 Minuten vorher, als dem VfL (mal wieder!) die Luft ausging. Die Siebzigste Minute ist die Zeit, wo Koller meist zum ersten Mal wechselt, diesmal brachte er zunächst Sestak (für Grote) und es ist die Minute, wo Bochum auffäliig oft die Konzentration sowie Kraft fehlt. Unser Präses pflegt dann oft zu sagen, bei der Playstation bei FIFA 09 sind 5-6 Bochumer auf dem “roten Balken”. Es stand da 1-1 und das wäre ok gewesen, aber das 1-2 deutete sich an, weil Stuttgarts Chancen zunahmen, die individuelle Klasse zu groß war. Doch auch der Doppelwechsel von Freier und Kanoglu schwächten das taumelden VfL-Team. Hilbert machte das 1-2 nicht, was eine kleine Kunst war. Ebenso wie Lehmanns Patzer zum 0-1 (BAMS: “Lachnummer Lehmann!”, FAZ am Sonntag “Lehmann hält alles - auch hinter der Linie!”. Doch dann, als Koller den Punkt - laut eigener Aussage - fast im Sack zu haben glaubte, vollstreckte Tasci zum 1-2 in der 89. Minute. Alles war vergebens, was man vorher müsam erarbeitet hatte. Alle Laufarbeit umsonst - so kann man sagen. Gustl versuchte die Verlierer nachher zu trösten.

Dabei spielte der VfL 15 Minuten mit den Stuttgartern Katz und Maus, doch nachdem Lehmann das 1-0 ermöglicht hatte, fiel das 2-0 einfach nicht, auch weil der Ex-Nationalcoach dann zweimal top parierte. Klimo hätte mal wieder der Torheld werden können, doch sein Volleyknaller wurde vom Ex-Schalker und Ex-Dortmunder entschärft.

Epalles Treffer nach 48 Minuten war auch für die Schwaben ein Weckruf, gegen die in der Abwehr geschwächten Bochumer vorzugehen. Maltriz auf rechts hatte als Kapitän eine ungewohnte Aufgabe, Bönig auf rechts kämpfte - und poste (laiendarstellermäßig) - wie immer, doch war taktisch oft falsch stehend und nach 60 Minuten körperlich am Ende. Der Trainer ignorierte das und brachte den Amateur von der Bank nicht. Ein Fehler, der sich in der Behandlungspause von Phil rächte..

Als dann der Druck des Meisters von 2007 zunahm, mußte Bochum viel Kraft investieren, konnte das 1-1 durch Cacao leider nicht verhindern. Stuttgart kam weiter und wollte in der Tabelle weiter nach oben und kann unter Babbel 2009 sogar Meister werden - ist mit Wolfsburg und Hamburg eine Spitzenmannschaft. Doch als Bönig Wadenkrämpfe hatte und der Trainer lieber Kanoglu (definitv nicht bundesligareif) und den wieder total überforderten Psycho-Freier brachte, ging dem VfL (Dabro, Aza, Epalle) die Luft aus - Hilbert und Co nahmen die Geschenk erst nicht an, doch dann machte Tasci seinen ersten Saisontreffer und die Nichtbadenser schoben sich auf Rang 5 vor, auch weil Mavraj ein  Kopfballduell verlor.

Bochum wird so auch in Hoffenheim Probleme haben, wenn man zum Verletzungspech noch “das Pech der falschen Einwechselung” und der Kraftlosigkeit dazukriegt und einfach auch keinen Keeper hat, der bei hohen Flanken oder beim Herauslaufen sicher ist.

Aber das sehen sie in Bochum anders und so wird der Rest der Saison sehr spannend, weil es um Nuancen geht und einem nicht überall das Glück so hold ist wie im Borussiapark. Und dass dann ein gutes Heimspiel vor 24.000 verloren geht, ist besonders bitter, weil dieser Punkt am Ende fehlen kann zum Klassenerhalt. So war es dann erst eine rauchige Partie (die VfB’ler fakelten was ab), dann war sie spannend, dann gutklassig, dann eng und am Ende waren die Schwaben die verdienten Sieger, weil sie in der 2. Halbzeit zulegten und mehr individuelle Klasse aufwieden trotz Gomez Formtief.

Diese Heimniederlage tut weh wie eine abgebrochene Boogiegbahnfahrt oder ein JungesellInnenabschied am Haus Frein.

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

 

 

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