Freiheit - oder BILD lügt!

….was für ein Gefühl der Befreiung. Die Emotionen schlug hoch in Bochum am Wochende, die Stimmung war erst pessimistisch, dann wieder einfach nur glücklich rund um die Castroper Strasse. Der VfL Bochum hatte sich 5 Niederlagen in Folge gegönnt und die Fans waren am Boden und hatten Angst vor dem Supergau. Alle hofften auf den Sieg gegen Eintracht Frankfurt, der durch eine günstige Konstellation zum Klassenerhalt reichen sollte. Freitagnachmittag hatten sich ca 100 Bochum-Fans - darunter auch ein COMMANDANT - zum Training begeben und sorgten u.a. mit Rauch und einen Banner “Zerreißt euch - sonst tun wir es” für eine Hetzkampagne der Blöd Zeitung. Sie machte daraus einen Mob, dem es um Randale ging. Viele Spieler wie Bönig, Schröder und Imhoff stellten sich der ungewohnten und wohl auch unangenehmen Situation und zeigten sympathisch ehrlich wie es ihnen dabei geht. Auch GUSTL hatte wie schon bei einem Gespräch vor 2 Wochen viel Zeit für Fans und war auch sehr ehrlich bei der Selbsreflexion. Das würde der Springer-Presse auch mal guttun, über das eigene Handeln nachzdenken. Nur Dabro fiel auf, er hatte gar kein Verständnis für die Nöte der ULTRAS und zeigte wie beim Spiel in Hamburg, dass er zur Zeit von der Rolle ist.

Samstag, um 15.30 standen 24.000 Bochumer wie eine Wand hinter dem Team, was Koller auf den Rasen geschickt hatte. Der nicht populäre Trainer schaffte tatsächlich das, was ich icht mehr erwartet hatte. Er schickte einen offensive Truppe mit einem neuen Torwart auf den Rasen und die gaben wirklich alles in diesem “Endspiel”. Bönig machte sein bestes Spiel im VfL-Dress und er wurde später mit stehenden Ovationen verabschiedet. Jeder erkämpfte Einwurf wurde beklatscht und die 8000 Frankfurter auf der Westtribüne wurden zum Schweigen gebracht durch eine Bochumer Mannschaft, die nicht tot war, sondern lebte. Die leblose Reisetruppe, wurde zur Kämpfertruppe, Epalle, Imhoff und Maltritz kämpften um JEDEN Ball. So muß es sein. Wieder mal war Epalle die Kampfsau und gab die Flanke, die Hashemian zum 1-0 ins Tor wuchtete - sein erster Treffer seit 1,5 Jahren.

Das Stadion bebte, die Ostkurve und der Block A supporteten ein Team, das sich an sich selbst aufrichtete. Funkel hatte seine Mannschaft mit Fenin sehr defensiv eingestellt, Amanatidis kam sehr spät für den einzigen Stürmer auf dem Platz. Bochums 1-0 war hauchdünn und es hätte das 1-1 fallen können, aber Heerwagen, der hinterher gefeiert wurde, blieb der Fels, an dem die wenigen Frankfurter Konter zerschellten. Man brauchte das 2-0, die Konkurrenz spielte mit, denn Mönchengladbach und Bielefeld verklatschten sowie Cottbus, das 2-0 wäre der KLASSENERHALT. Klimo vergab eine Riesenchance, dann kam die 70 Minute und da fehlt es Bochum oft an Konzentratio. Diesmal nicht, keine Pfiffe, kein Gemecker der Zuschauer, nur der Wille zum SIEG. Es fiel das 2-0 durch Klimo, der Rest war Jubel. Ganze Zentnerlasten von Steinen fielen Schwenken, Ernst, Koller und Co ebenso vom Herzen wie den Fans. Viele waren geflasht vom Moment, den Triumph des Willens im Herzen. Es gab Bier für ein Euro im 1848, der Rest war Jubel und unsägliche Freude. Viele konnten nicht fassen, dass man es wirklich geschafft hatte. Die Spieler waren mit Kindern auf dem Rasen und die 8.000 Frankfurter (super Auswärtsblock, Hut ab!) pfiffen Funkel und seine Spieler um Unsympath Spycher aus. So hätte es bei uns werden können, doch ein Sieg verhinderte den SuperGAU. So ist Marcel Koller der erste Trainer seit langem, der drei Klassenerhalte mit dem VfL schafft. Dafür ist sein VfL mit 31 Punkten (ich denke nicht, dass wir jetzt noch was in Köln holen) der schelchteste Nichtabsteiger seit Einführung der Dreipunkteregel. Das sind die Fakten, das Gefühl dieses Klassenerhalts war überwältigend, Bochum feierte seine Party, ein Meer von schönen Gefühlen ergoß sich und auch Moppel war sichtlich erleichtert.

Verlierer des Tages war die Blöd-Zeitung, deren dumme Hetze dazu beitrug, dass Bochums Fans zeigen wollten, wenn es Ernst wird paßt kein Blatt zwischen Team und Fans. Auch die Verantwortlichen des VfL agierten besonnen und ließen sich nicht anstecken von der Medienkampagne.

…und in Köln wird nur noch gerunken und 0-5 vergeigt. Scheißegal…

 

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

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