Following the Magenta Army

Das es kalt werden würde, war vorher klar. Das Bochum in Magenta spielen würde, ergab sich aus der Tatsache, dass Hertha als Heimmannschaft auch ihr Blau-Weiss währt  und nicht ihr schwarz-rot. Insofern war die Sache logischer als die Farbwahl auf Schalke, wo Schalke, wie Drohnie gestern im Block feststellte, ein Schalker Blau, dass ein Bochumer Weiss bedingte, aber eben kein ungeliebtes Rosa notwendig macht. Nun gut, Ernst, der Manager, nahms mit Humor, sprach vom Kultfaktor (Trashig isset!) und lies dann den Transfercoup mit Lewis Holtby vermelden.

Was nicht klar war, dass das Spiel Rostock gegen Berlin abgesagt wurde, was ja noch nichts mit Bochum-Hertha zu tun hat, denkt man sich so. Doch das Spiel wurde erst sehr spät abgesagt und 300-400 Leute sollten dann ne Anti-Hertha-Paddy feiern. Doch dass die im Bochumer Block wollten, dass war schon problematisch, vor allem weil da auch manchmal Befis sind. Die Polizei und die Ordner reagierten auf diese im Bochumer Fanlager mit Fragezeichen versehene Umarmung mit Ausweiskontrollen, dass nur Leute aus NRW eine Karte an der Tageskasse für den Gästeblock holen sollten. Was logisch klingt, wird halt problematisch, wenn ein normales Pärchen aus Leizig schwindeln muss, um in den VfL Block zu kommen. Aber die Gefahrenlage war da, deshalb ist eine solche Massnahme schon nachvollziehbar.

Bochums Fans staunten dann auch über 10 Rostocker, die sich allerdings ruhig verhielten und daher nicht störten. Die eisernen Unioner wurden in einen Nebenblock geführt und machten da ihre eigene Anti-Hertha-Paddy, die wiederum den 850 Bochumern egal war.

Das Spiel des VfL in Anilinrot strotzte vor Selbstbewusstsein. Herrlich hatte Aza gebracht und Freier und Hashemian als Joker auf der Bank gelassen, was nach dem 2-2 (”geühlten”) Derbysieg schon überraschte. Vielleicht war das ja der Sinn, auf jeden Fall konnte sich die doch recht ansehnliche Offensive der Berliner nicht entfalten. Wieder lag die Eisschrankälte dem VfL Bochum. Das 0-0 zur Pause stellte, so fand zumindest ich, aber nicht der TV-Kommentator, ein Spiel was sich besser gestaltete als der Tabellenstand 14.-18. es versprach.

Nach der Pause kamen die Herthaner dann öfter vor das Tor von Heerwagen, aber es sollte nicht rappeln, auch weil Ramos und Cicero sowie Gekas und Raffael nicht ihren besten Tag hatten.

Bochum nutzte das, ohne das Sestak und Co ihre Chancen nutzten. Es war eine verdiente Punkteteilung, weil der Tabellenletzte mehr investierte als in der 1. Halbzeit. Wie gegen Gladbach nutzte die alte Dame ihre Stärke nach vorne nicht, blieb aber zum dritten mal torfrei. Funkel war gefasst, Friederich stinksauer und Bochums travelling support zufrieden. Die Unioner langweilten sich und provozierten die Hertha-Familien im gleichen Block, die wohl nicht verstanden, was die Rot-Weissen beim Spiel von Blau Weiss gegen Blau-Weiss machten.

Egal ob Bochumer oder Berliner man gehörte zu 38.000 frierenden, die gerne schnell in warme wollten. Im Preußischen Landswirtshaus nahm man noch ein paar Berliner Pilsener und aß ne Wurst, weil beide Städte die Currywurst feiern.

Vermutlich kommt Union nächstes Jahr regulär nach Berlin, genau wie Rostock, das haben die Fans gestern schon mal “Probegestanden”.

Mit dem Punkt bin ich mehr als zufrieden, die Spieler selbst nicht, sie wollen zur Zeit mehr. Dass das im Heimspiel gegen die Pillen klappen wird, ist nur eine vage Hoffnung.

Träumen wir sie…

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

 

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