Wer braucht schon grüne Wölfe…

Wenn die ersten Wölfe aus Polen in die Lausitz wiedereinwandern, freut sich der Naturfreund und ärgert sich der Dorfdepp in Cottbus oder Schwedt, doch grüne (!) Wölfe mit grünen Katzenaugen (?), dass ist wie ein LSD-Trip beim Kaffeekränzchen bei der Omma am Sonntagnachmittag, braucht kein Mensch, nur die 27.000, die den VfL Wolfsburg live sehen wollten und unseren VfL. Mauz !

Der VfL Bochum begann im dichten Schneetreiben der unter Null-VW-Arena mit viel Durchblick, akkustisch unterstützt von ca. 500 blau-weissen Fans, während der TV-Zuschauer nur Schnee sah und sonst wenig. Weil Bochum diese Saison den weissen Niederschlag und die frostige Kälte mag, ließ man die weiss-grünen Wölfe vorerst zu harmlosen Plüschwölfen werden. Grafite hatte die einzige Chance in der Anfangsphase, schlechter Maltritzblock, ansonsten blieb der Wolfsburgsturm blass, Dzeko noch unauffällig. Der VfL Bochum arbeitete nahezu perfekt gegen den Ball, so der TV-Kommentatorentenor von Sky und Liga Total. Es war auch so, dass Bochum super stand und taktisch diszipliniert agierte, trotz der Ausfälle von Sestak, Klimo, Aza und Concha.

Bochums Trainer hatte umgebaut zum Spiel gegen den aktuellen deutschen Meister, Hash stürmte vor der Dreierreihe um Freier, Epalle und Holtby. Die Defense mit der Doppelsechs um Maric und Dabro antizipierte bombig ‘ne Stunde, dahinter die Doppel-M-Innenverteidigung und Pferzel links für Concha, Fuchs wie gewohnt mit Drang nach vorne. Ok Maric war unauffällig, Pferzel stand oft falsch. Trotzdem alles gut soweit, dachte sich der gemeine Fan, der mit den ungeschlagenen Jungs von der Castroper Strasse sympathisierte. Keine Panik, wir werden es schaukeln, wie immer 2010, oder?

Der VfL Bochum spielte hinten weiter sehr sicher und Wolfsburg wirkte oft ratlos. Dejagah konnte Zwetschge nicht ersetzten, Josue’ blieb grau. Vorher hatte Hashemian Barzagli “aus Versehen” getreten, der wirkte verwirrt und lies eine Flanke prallen, Slavo Freier nahm den Ball mit und schlenzte ihn ins Eck, Hitz konnte nichts machen, BOMBE!

Wolfsburg kam zwar auf, aber das 0-1 wurde in die Pause gebracht. Aber die Niedersachsen deuteten schon an, was passieren könnte. Man musste reagieren?

Heiko Herrlich wagte (zu schnell zu) viel und ersetzte Hash und Epalle durch Prokoph sowie Dedic. Zunächst schien diese überraschende Wechsel gewagt, aber ok zum Kontern, Bochum wieder bis zur 60. Minute prima in der Ballkontrolle, dazu kamen die Ergebnisse von den anderen Plätzen, Klasserhalt schon im März, Euphorie pur bei Tom im Wohnzimmer…aber….

Nein, leider kam nach einer Schäferlinksflanke zunächst Pferzel zu spät, dann Maltriz gegen Edin Dzeko, der zum 1-1 traf. Daher will den Bosnier der AC Milan; er brachte die Wende. Damit kippte das ganze Spiel - leider - und der Bochumer Coach hatte nix mehr wirklich auf der Bank und hatte ja nun schon doppelt gewechselt - und leider falsch Dedic und Prokoph echt schwach. Fast hätte Dzeko den Doppelpack gemacht, Dedic hatte höchstens eine gute Szene. Mavraj und Prokoph fehlen gegen Dortmund wegen gelb nr 5., in der Form sicher zu ersetzten. Doch das 2-1 fiel durch Obafemi Martins, der schon (für Veh) im Hinspiel getroffen hatte. Wie gegen Schalke hatte Wob das 0-1 gedreht. Nun traf er (für Köstner), der ihn für den enttäuschenden Grafite gebracht hatte, diesmal pennt Mavraj, ist viel zu weit weg vom Mann. Köstner hatte Recht mit seinen Wechseln, das machte den Unterschied am 6.3.2010 zwischen den beiden VfL’s.

Heerwagen brachte dann einen eingefädelten WOB-Stürmer (Dzeko?) zu Fall, dann machte Dzeko, den Doppelpack, das 3-1 per Elfer, obwohl Philipp die Ecke ahnte. Mist.

Damit war’s das an diesem Tage, frostige Temperaturen halfen dem VfL Bochum nun nicht mehr. Die Serie von 8 Spielen ohne Niederlage riss vor dem Westfalenderby, sie riss recht abrupt, 60 Minuten hatte es anders ausgesehen, aber sie riss mit 4-1 auch spektakulär, vielleicht auch, weil Heiko diesmal zu füh wechselte und die mühsame Ordnung verspielte.

Der nächste Einwechsler von Köstner, Santana, machte das schöne 4-1, viel zu hoch vom Spielverlauf, der Plüschwolf tobte also doch noch. Buh.

Der Trainer, den RWE und RS zum Teufel wünschten, Lorentz-Günther Köstner, machte bei diesem Spiel den Unterschied, plus die individuelle Qualität der Spieler, dazu eben der frühe Doppelwechsel bei Bochum. Der deutsche Meister hat nun vier-fünf Siege in Serie und ist raus aus dem Veh-Loch, Bochum muss den ersten Rückschlag verarbeiten, hat sieben Tage Zeit.

Mund abputzen und wieder gegen verhassten BVB alles geben….

…denn sieben Punkte sind schnell drei Punkte und dann droht wieder die Relegationszitterei, wenn’s ganz dumm läuft….

Heiko, richte die Jungs schnell wieder auf…

Tom, CB’93

 

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