Don’t need no Green Day

Bremen ist ein Verein geworden der bundesweit viele Sympathisanten und Fans hat. Begann man 1981 nach dem Aufstieg eine regionale Macht über Oldenburg hinaus zu sein unter König Otto dem I., so ist man heute 2010 die einzige Konkurrenz in ganz Norddeutschland zum HSV, H96, WOB, wenn man St. Pauli als “freaky, punk und international” verortet, dazu Rostock als zu “sehr Osten, rechts und krass”.

In grossen Städten sind megaviele Bayern-Fans und noch mehr auf dem Land und daher gibt es als “ideologischen” Gegenpol auch überall Werder Fans. 25 jahre Europapokal im TV machen sich bezahlt. Bei Spielen des SVW drängeln sich in der Kölner Kneipe Müller-Lüdenscheid so ca. 200 Leute mit Citybank-Trikots mitten in NRWs grösster Stadt. Das gab es vor 20-30 Jahren nicht, heute baut man mal wieder das gute alte Weserstadion aus, an das Bochum-Fans nur gequälte Erinnerungen haben. Wieviele Male man 4-1, 3-1 oder 5-1 nach hause fuhr im Regen vom Knick am Weserstrand, keiner hats echt gezählt. Es war zu oft.

Zu Hause denkt man an der Castroper Strasse an üble 0-1, 1-2 - oder gar ein 0-6 mit Herbert Grönemeyer als Einpeitscher vor dem Spiel. Kurzum, Werder Bremen ist ein Angstgegner par Exellance für den VfL Bochum früher wie heute und auch am Samstag. Während “alte” Angstgegner wie der 1. FCK, Köln und Gladbach längst Kuscheltiere geworden sind, sind die grün-weißen echte Punktefressermonster gegen uns geblieben. Die Statistik ist so schlimm, das ich sie ganr nicht aufzähle.

Daher hat Schaaf seinen von Barca beobachteten Mesut Özil gegen Hoffenheim wohl ebenso so wenig geschont wie Marin, um gegen uns zu bestehen. Beide Dribbler fehlten gegen Hoffenheim (kam später), was das Spiel von Werder in der Sinsheimer Arena sehr statisch machte. Mit Almeida und Pizarro sowie Hunt und Borowski riss Werder keine Bäume aus, stand aber hinten mit Frings, Bargfrede, Naldo und Mertesacker dicht, Frtiz feierte sein Comeback. Werder siegte ziemlich humorlos 0-1.

Bremen braucht Ruhe wegen der Dreifachbelastung mit Valencia, Augsburg und BL, doch wie das Aussehen kann, bewies “Bayern 2″, äh Bremen, beim 3-2 im Vorjahr. Werder lag 0-2 zurück, Sestak hatte Wiese doppelt genatzt, der Klassenerhalt schien zum Greifen nach. Das 3-2 war der Absturz, den nur ein Sieg gegen Frankfurt verhinderte. Fast hätte Bremen den Sargnagel geliefert.

Diesmal hat die Herrlich Elf zwei 1-4 im Gepäck und gegen Bremen würde man Maltriz, Dabro, Holtby und Co nicht nur wegen der Dreiwochensperre gegen Maric das dritte 4-1 zutrauen. Wer hofft an der Castroper Strasse von einem Sieg durch ein Kontertor von Dedic, Freier oder Epalle? Die Punkte auf Hannover und Nürnberg schmelzen, d.h. weder Bochumpanik a’ la “alles wird schrecklich” noch Selbstzufriedenheit “wir bleiben standhaft” ist angesagt. Und auf Klimo, Grote, Pferzel gibt man auch nicht mehr viel.

Die dritte Niederlage in Folge und damit das fünfte Spiel ohne Sieg seit Hoffenheim wäre eine schlimmer Hypothek für die “Endspiele” gegen Frankfurt und Freiburg, wenn man nicht gegen HSV, VfB und FCB arg unter Druck stehen will.

Die kompakte Ex-Form von Concha, Mavraj und Johansson und Epalle’ kann in Bremen ein Vorteil sein, wenn Werder nicht die geistige Frische haben sollte, die Bochumer Elf um Heerwagen am kontern zu hindern, d.h., durch Pressing den VfL-Spielaufbau zu ersticken. Dortmund hat das gezeigt, aber viele Mannschaften von oben machen dies gegen uns.

Wir werden wie immer wenig Tor-Chancen haben, die dann genutzt werden müssen (!) und gleichzeitig müssen hinten alle dicht halten und wenig Fehler machen.

“Schaun mer mal”, es sieht ernst, aber nicht hoffnungslos aus.

Tom, CB’93

 

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