Sudden Death

Wenn man eines der besten Heimspiele des eigenen Clubs sieht und eine Vielzahl von Chancen der sonst eher mageren Heimelf, müßte man eigentlich zufrieden nach hause gehen können. Doch wenn das 1-2 in der 88. Minute durch Ruud van Nistelroy kassiert, ist man nie glücklich, egal ob’s das 1-1 gegen Deutschland 2004 war oder heute dieses unverdiente Last Minute-Erlebnis im Ruhrstadion.

Die 26.000 Zuschauer sahen am Sonnatagnachmittag erst mal die Choreografie des Block A für “Pippo” Bönig, der eine brilliante 1. HZ. hinlegte, ebenso wie Maric, der nur beim 0-1 durch Tesche pennte. Dedic, der das hochverdiente 1-1 markierte, war ebenfalls sehr, sehr gut an diesem Tage (80 Minuten!), doch alles das wurde nicht belohnt und wie immer hatte der Mißerfolg viele kleine Väter.

Zunächst legte Bochum los wie die Feuerwehr und Epalle’ und später Dabro vergaben Chancen zum 1-0 oder 1-1, Rost mußte häufig fliegen, um Bochumer Tore zu verhindern. Dass Hamburg führte, war glücklich, bei einer Ecke fehlte die Zuordnung, der Rest war das xte Kopfballgegentor. Pferzel, der Gegenpart in der Kette von Bönig, war einer der schwächsten Bochumer an diesem Tage, er konnte Yahia und dem in der 1. HZ. unsicheren Maltritz keine Hilfe sein. Heerwagen ist kein Drobny und daher ist bei Bällen in den Strafraum immer Zittern angesagt. Das 1-1 zur Halbzeit hätte Van the Man in ein 1-2 umwandeln können. Remis zur Halbzeit, es wäre auch am Ende verdient gewesen.

Die Bochumer mußten in der 2. Halbzeit den humpelnden Dabro ersetzen und der blasse Johansson spielte viel Alibi und war eine Quasi-Schwächung für sein Team in einer intensiven BL-Partie. Doch das 1-1 hatte Bestand und Fuchs, der gekommen war, hätte das 2-1 gegen Rost machen können, wurde vom Ex-Schalker posthum umgetreten.

Auf der anderen Seite hatte Petric oft keinen Spaß, er sollte ohne Tor im Ruhrstadion bleiben. Maltritz und Yahia kämpften sich zurück…

Das 2-1 fiel leider, leider nicht, Freier kam auch nicht und Hashemian kam erst sehr spät, als Van the Man das 1-2 in der 88. Minute erzielt hatte, da war Dedic schon 10 Minuten total platt auf Rechts gewesen, Herrlich reagierte hier zu spät. Ob’s entscheidend war, wer weiß es.

Ein Unentschieden wäre Gold wert gewesen, Hamburg hatte früh mit Berg einen dritten Striker gebracht und das 1-2 für den Europa-League-Halbfinalisten fiel dann auch, Bochum stand unter Schock des Sekundentodes. Fußball kann sehr grausam sein, das sollten an diesem Nachmittag auch die Nürnberger gegen einen anderen Nordclub erfahren, während Hamburgs 3500 Fans den Sieg feierten, Holtby und Co guckten dumm aus der Wäsche.

Bochums Zuschauer waren schweigend stehen geblieben, es gab leisen Applaus, denn die guten Teile der Leistung wird man brauchen, um in Köln endlich dreifach zu Punkten und nicht in die Reli oder die 2. Liga zu gehen. Gerade so um 17.17 sah es ein wenig nach Abstieg aus, denn, wer so verliert, der wird auch nicht glücklich.

Bitter.

Nein, sehr bitter.

Tom, CB’93

 

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