Der Endgegner

Es gibt ja in Videospielen fette und gruselig Endgegner, die man besiegen muß, um auf eine neues Level zu kommen. Bei Final Fantasy IV war das, glaub ich, der Newcromancer, man mußte das Pad kurz abstöpseln, wieder einstöpseln, um den zu besiegen. Ich hätte nach 3 min genervt aufgegeben, aber manche haben ihn geknackt, ob Chuck Norris dazugehört, weiß ich nicht. Chuck im Team am Sa, da wären die Jungs zumindest fit…

Trotz offensiver Woszmarschrute, trotz neuem Spaß am Training der einstigen Zaubermaus, hat so mancher Bochumer Anhänger einen berechtigten Zweifel, ob der Endgegner Hannover wie 2004 mit 3-1 niedergekämpft werden kann.

Es werden also nicht nur 21.000 Bochumer an der Castroper sehr ungewohnt fanatisch drauf sein, sondern auch 10.000 Rote, passenderweise in roten Shirts. Man muß sich fragen, ob es so geschickt war, nachdem man schon 4.000 Tix an den Gast verkauft waren, den Online-Verkauf fortzusetzten und nicht an einen NRW-Wohnort zu koppeln aus sicherheitstechnischen Gründen, damit Verlierer und Gewinner nicht Samstag direkt nebeneinander stehen. Gustl ist mehr so der Frauenfußballbeauftragte. Dass beide gemeinsam den Klassenerhalt und die Reli feiern, hängt für mich zu sehr von charakterschwachen Kölner Legionären ab, die nur dann siegen, wenn der Club zu dämlich ist. Wobei, die sind manchmal schon dämlich, 4 Niederlagen in Folge, das sagt schon was…

Dieses Endspiel, dieser Showdown, bizarrerweise am 8. Mai, wird Nerven der 31.500 kosten und jeder hofft auf ein besseres Ende, den Sieg gar, wennmöglich der Klassenerhalt am Samstag um 17.17, anstatt Randale, Frust, Depression, Tränen und brennenden eigenen Fahnen.

Hannover führt das 6-1 gegen auswärtsschwache Gladbacher Vorurlauber an sowie die “Unbesiegbarkeit” Ya Konan, dazu hat man einen teureren und mit besseren Einzelspielern besetzten Kader, der nach dem Enketod maustot schien. Darauf spekuliert man nun auf Seiten des VfL. Bochum siegte aber im Hinspiel 2-3 nach einem 2-0 durch Schlaudraff. Hannover wurde zuletzt oft von Bochum besiegt und Slomka besonders weiß, wie verlieren mit 10.000 mitgebrachten Fans in Bochum funktioniert.

Bochums Vorteil kann die leichte Arroganz und Anflüge Überheblichkeit der 10.000 Anhänger werden, weil Spieler sich sinngemäß äußerten, sie hätten nur Angst vor Fuchs. Das Statement würde zu Bayern passen, aber zu den Ns-Landeshauptstädtern? Wolfsburger und Braunschweiger mögen dem VfL die Daumen drücken, aber ey, dafür haben die ja Olli Pocher und Unsympath-50-1-Kind…

Nun kann 96 im Spiel entweder Pressen und uns zu schnellen Ballverlusten im Aufbau zwingen und kontern oder sehr tief stehen und von dort aus irgendwann mit Hanke, Bruggink und Balitsch nach vorne stoßen. Bochum könnte mit zwei Spitzen, am besten mit Sestak und Hashemian stürmen und am Ende Dedic bringen, wenn’s Not tut.

Hinten können Pferzel oder Maltriz für Concha kommen, ansonsten wird Darek der Münchenelf vertrauen, also erst Holtby, Hash, Grote und Yahia draußen. Es wird darauf ankommen, dass man HART spielt wie Oswald, dass man ENTSCHLOSSEN spielt wie Legat und dass man sich CHANCEN erspielt wie Wosz und nicht auf ein Zufallseinsnull hofft, was gerne nach Standards auch mal ein 0-1 wird. Dann wäre Bochum in Not, der 6. Abstieg nahe….Küßt einfach das Emblem und geht raus!

Bochums Fans werden Samstag voll da sein, das Kibbeln kam schon Di und die Provokation und Respektlosigekit der 96ziger Fans sich mit Ostkurvenkarten einzudecken, werden Bochums eigentlich treue Fans so beantworten, wie Fußballfans das tun. Dieser Trotz wird für tolle Emotionen sorgen, auch weil der 10.000 Mannmob von der Leine nicht still und stumm sein wird. Atmo, Spannung und Dramatik sind garantiert, aber auch Haue und Ärger.

Die VfL-Fans wollen Fr noch mal das Training besuchen und dann Sa von der Ostkurve, dem Block A oder sonstwo zeigen, wie sehr der VfL sich in der Not auf seine Fans verlassen kann, trotz des vierten Trainers, nur 7 Siegen in der Saison und 11 Spiele ohne Sieg oder der Meuterei vor dem VfB-Spiel. Samstag kommt der böse Endgegner.

Samstag sind wir FANS alle der VfL, da gibt es keine Fan Clubs, Ultras, Hools, Grüppchen, Zuschauer, Neutrale, VIPs, sondern nur Blau-Weißes Herz gegen Rot im Rund, bis zum bitteren Ende. Man weiß, wo man zu stehen hat. 

Tom, CB’93, Sektion Rheinland’04

     

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