Osterhasen in Zeitlupe

Wer sich den Fernsehgarten vom ZDF anguckt und sich toll unterhalten fühlt, wer gerne mit Statistiken arbeitet oder die 3. italienische Liga mag, der würde sich auch Sonntagmittag beim 0-2 der Augsburger an der Castroper Strasse unterhalten fühlen. Sonst ist der von Bernd versprochene Pflaumenkuchen mit oder auch ohne Sahne spannender, als das was diese “Mannschaft” gegen die Fuggerstädter boten.

Der Trainer wirkte mit seiner Maßnahme den profifussballuntauglichen Prokoph anstelle vom angeschlagenen Tese zu bringen und Maric und Dabro ebenfalls auf der Bank schmoren zu lassen, schon nach 20 Minuten als gescheitert. So lethargisch, seelenlos und zweikampftharmlos war man zuletzt in Offenbach versenkt worden, diesmal sollte es ähnlich mau werden. Das erinnert fatal an die Phase der 10 verlorenen/sieglosen Spiele.

Die 14.000 Unentwegten Fans sahen erneut eine VfL-Abwehr zum fürchten, Maltritz hatte seine üblichen Patzer, ganz ohne Nieselregen, Mavraj wirkte lustlos. Als ein Freistoß von links kam, war der bis dato torlose Thurk megafrei (Mavraj!!!) und köpfte fast in die Tormitte, Heerwagen stellte sich trotzdem als überfordert dar, das verdiente 0-1 von biederen Gästen gegen Gastgeber, bei denen sicher nicht alle Spieler “wollten”. Yahia musste sich von Schiri die Seitenwahl erklären lassen und wollte in der Zweiten Halbzeit auf die leere Westkurve spielen, das sagt alles über unsere tollen Profis. Fuchs, Holtby zaubern jetzt in Mainz, da ham die Diven wieder Bock.

Nach dem 0-1 konnte nur Slavo Freier und selten Kopplin mal zeigen, das Fußballprofi ein echter Beruf sein kann. Die Zuschauer langweilten, ärgerten und beschäftigten sich mit Nebensächlichkeiten. Bochum fand nicht statt, wieder waren Toski, Federico und Mavraj und Co mit einem Mittelfeldspiel komplett überfordert. Saglik hing in der Luft und wartete wie Sestak früher vergeblich auf den Ball, es war ein Jammer. Zur Halbzeit war der Kaffee aus, ohne Scherz, viele hatten wohl Angst einzuschlafen. Vorher hätte Federico das 1-1 um eine Fußspitze verpasst und Bochum wurde ein Handelfer verwehrt, hier hätte das Spiel noch mal unberechtigterweise kippen können. Der in Aue schlimm patzende Heerwagen unterlief eine harmlose Flanke, besser er lies den Ball fallen,- und den Jong machte das 0-2. Entsetzen im Rund ausser bei den 300 FCAs und der dritte Treffer in Folge, wo der Torwart seine Nerven NICHT im Griff hat. Luthe ist verletzt, kommt nun Esser? Eine menschliche Tragödie um Philipp, der schlimm spielte…

Die zweite Halbzeit war so ideenlos, uninspiriert, planlos und langweilig, dass die Wut der ostkurve sich erst noch aufstaute und dann aus Ereignislosigkeit verpuffte. So leise war selbst Bochum selten, das muss gespentisch wirken auf neutrale Zuschauer. Eine echte Unterstützung sieht sicher anders aus, aber Bochums Mannschaft hat schlicht Leute wie Mavraj, Grote und Yahia, die mit ihrer Unlust ihrem Beruf nachzugehen, andere anstecken, dazu kommen Leute wie Maltriz, Prokoph und Heerwagen, denen schlicht die Qualität fehlt. Das hatte Herrlich erkannt, das wird auch Funkel so langsam ratlos machen. Die Zuschauer werden müde gemacht - oder mürbe gemacht - und singen am Ende “ein belegtes Brot mit Schinken”. Gegen Bielefeld werden wir am Mi um 17.30 an der 10.000 Marke knacken, wenn wir auch in Oberhausen so blutleere Osterhasen auf den Rasen schicken.

Keine Körpersprache, die den Ball fordert, keine Zweikampfhärte, nur Westernstyle Trikots, Herbstwetter und drei Niederlagen in vier Spielen, dazu 2 Heimsiege 2010 an der Castroper in einem Pflichtspiel. Bochum ist zur Zeit eine Mischung aus peinlich, grau und bedeutungslos. Man trudelt auch in dieser Liga nach unten, weil nur Chong Tese Hoffnung macht oder das Comeback von Phil Bönig.  Das 0-3 viel nicht, weil die schwarz, rot, weiß, grünen Farben (einst von Schuster und Haller) auch nur teuer getragen wurden von Jentsch, Taure’, Möhrle, Thurk und das reichte gegen unsere müden Sonntagscowboys.

Viele gingen vorzeitig und manche kommen bald nicht mehr wieder. Den Spielern ist das offensichtlich scheißegal und Ernst kann seine Ladenhüter in Dubai anbieten, kurz vor der Frauen-WM mit neuem Stadioncenter, wo wir auch nicht siegen würden mit der von Koller einst weichgespülten Wohlfühltruppe, über die wir uns ja jede Woche aufs Neue ärgern.

Nächste Woche in der Kanalkurve in Oberhausen, wo et müffelt und vermutlich regnet und wo wir mit 0-3 und 1-6 untergingen. Mahlzeit, Herr Gossens übernehmen SIE…

Tom, CB’93

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