Ich hasse Schmerzen

ICH HASSE SCHMERZEN: Das ist die Aussage einer mehr oder weniger bekannten Dame aus den Einslive-O-Ton-Charts, die sich ihre Brüste vergrößern lies und die Implantate weh taten, als sie ihr Handy gegen die Wand werfen wollte!!! Mon dieu. Wir hoffen, es war kein Iphone und sie mußtem nicht auf Doppelt DD aufstocken. Dann kam eine weitere, kokainlose (?) Aussage der Woche; diesmal die des 39 Jährigen F. Mondragon: “Auch ist Jesus ist verraten worden!”. Garniert mit “Reporter werden niemals meine Freunde!”, zeigt ein anderer schlauer Mitmensch aus der C-Promisklasse tiefere Einblicke in die eigene verwundete Seele. Das ganze nach einem Intermezzo in New York mit dem kolumbianischen Kickerteam vor dem Spiel FC gegen BVB. Zum Glück kann man Seelen und Herzen nicht so leicht als leer “lokalisieren/benennen” wie den Kopf.

Marcel Maltritz kommt aus Magdeburg. Im Dreißigjährigen Krieg wurde die Stadt von Schweden so verwüstet, dass man bei völliger Vernichtung von “Magdeburgisieren” spricht. Hat nun Marcel Maltritz die VfL-Abwehr 7 Jahre buchstäblich oft “magdeburgisiert” oder wurde er, treu seine Dienste leistend, verraten wie Divchen Mondragon, äh Jesus. Die eigenen Fans spielten für Herrn Maltirz demnach “den Judas Ischariot” oder gar die Medien? Liegt die Wahrheit dazwischen? Wie wird man Maltritz gerecht, bei dem jedes Lüftchen einen Sturm entfacht…

Die Wahrheit liegt vielmehr auf dem Platz. Er war ein Spieler, der mit einer gut kämpfenden Mannschaft Bälle ablaufen konnte, wenn er einen sehr guten Tag hatte, auch mal das Kopfballduell gewann. Er wurde wie Zdebel (So bei Aachen auf der BANK!) älter und langsamer und verlor immer mehr die Laufduelle gegen schnelle Spitzen und am Ende gar Duelle gegen “Torkanonen” wie Valdez. Den Unmut über dies wiederholte Scheitern und seinen hölzernen Stil garnierte er trotzig mit Publikumskritik und wurde als Capitano (für den demissionierten Thomas Zdebel) mehr abgelehnt als geliebt. Indes blieb er dem VfL so lange treu wie Philip Bönig, auch anfangs Zielscheibe von Fanspott, sowas geht in Bochum angeblich schnell, er gab und gibt nicht auf.

Nun Bönig fehlt noch, aber Maltritz kann für Yahia spielen, er wurde zweimal eingesechselt, vermutlich im Team halbwegs integrativ und trainingsfleißig wie Prokoph. Pölen können se, Fußball spielen wohl eher selten. Prokoph ist an guten Tagen höchstens schlechte zweite Liga…aber Funkel bleibt prinzipientreu…

So wird es ein Sonntag ein Ja zum VfL von 16.796 Fans geben (mein Tip!), von Malle und von Paul Freier, einem vormaligen Pflegefall, der mit Tese zum Stabilisator von Funkels Team wurde. Funkels unaufgeregte Art hat den Sturz in die ABstiegsränge verhindert!

Er wird den in Karlsruhe agilen Maric ersetzten, Dabro bleibt oberste Führungsfigur hinter Funkel, der eine strukturlose Mannschaft vorerst festigte. Er ersetzte Heerwagen (von der Mannschaft wenig unterstützt!) durch Luthe, Grote durch Concha, Bönig wurde durch Kopplin ersetzt und in der Mitte der Kette auf Mavraj und Yahia gesetzt.

Davor Dabro (oder Maric), dann Freier, Toski (laut Kicker mit Trainerschelte!), Federico, davor Saglik (glücklos im Wildpark!) und Tese (laut Kicker kritisiert wegen der 4. gelben Karte). Nun Saglik und Federico warten noch auf eine Rechtfertigung - und Aza wird sich fragen, warum muß ich bei den Amateuren zocken (zur Zeit 17.), wenn der Giovanni spielt wie ich an schlechtesten Tagen. Weil er, AZA, KLAR WEG wollte (dies kundtat!) und nun den Ritter von der beleidigten Gestalt mimt. Funkel muß klar handeln, damit er Maric, Toski, Saglik und andere dazu bringt, “die Kampfsau” zu zeigen und den Gegner wie am Samstag in Karlsruhe zu magdeburgisieren und nicht die eigenen Zuschauer. Die zweite Liga im Kopf annehmen nennt Babbel vom Ligaprimus Hertha das und damit begann die Manschaft zaghaft nach Augsburg…

Funkel hat dem Team Halt gegeben, an Stellschrauben gedreht,Überzeugung vorgelebt und auch Aachen hat seit vier Partien eine Tendenz nach oben, auch wenn Benny Auer nicht der Striker ist, vor dem man Angst haben müßte. Dedic und Prokoph verbreiten aber noch weniger das Fluidum, das keine Schmerzen unter den eigenen Anhängern verbreitet.

Stieber, der andere Stürmer von Hyballa (einem fast-RWE-Trainer vor der Insolvenz!), hat gegen den FCI getroffen. Das neue Aachener Stadion war trotzdem leer gegen die Audistädter, das kennt man an der Castroper Straße, Aachen liegt nicht im Soll und hat Finanzprobleme dazu.

Am Sonntag gegen Alemannia hoffen die Initiatoren von WIR SIND VFL auf eine positive Resonanz, auch wenn Spiele gegen Augsburg und Fürth den Fans Schmerzen bereitet haben. Die hassen sie auch, die Schmerzen wegen schlechten Zocks.

Nun, beim Westduell am Sonntag gibt’s keinen Pflaumenkuchen mit Sahne, sondern Stehle gegen Saglik, Feisthammel gegen Tese, aber trotzdem sollten die Leute ihr Herz für den VfL zeigen, auch wenn’s schwer fällt. Hyballa setzt auf Kampf einer Mannschaft der Namenlosen, aber das spielerische Kommt da oft zu kurz.

Ein Sieg gegen schwarz-gelb bedeutete 15 Punkte vor dem Duell in Cottbus und wäre Gold wert. Auf meiner Plaise hat Saglik gegen Aachen 5 Tore gemacht. Es lebe die einfachste Stufe. Also, ihr Bochumer, gegen die Schmerzen des Abstiegs auf zu neuen Ufern, vernascht die Printenstädter zur Kaffeezeit.

Schade, dass Fußballprofis von solchen Gedanken weg sind, wie das Handymädchen vom klaren Verstand.

 

Tom, Kaffee- und Kuchencommando’ 93 

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