Dreckige Siege

Wer den dritten Sieg des VfL Bochum in Folge live erlebte, hat trotz der +2 Grad Kälte im Stadion innerlich ein wenig “erleichtert geglüht”, außer er kam aus Osnabrück und randalierte nach dem Spiel im Gästeblock. Ich weiß nicht, wieviele Jahre der VfL in Blau-Weiß nicht mehr drei Spiele in Folge gewonnen hat, doch nach dem 1-4-Ingoldstadtdebakel haben die 10.000 verbliebenen Treuen keinen Pfifferling auf diese unerwartete Serie gegeben. Die ersten “Funkel raus” und wenigstens die seichten “Ernst raus”-Rufe gab es auch gegen díe Niedersachsen nach deren 0-1 Führung und den vergeblichen Versuchen den OSNA-Beton-Riegel zu knacken. Funkel bot ein 4-3-3 auf, Dedic unterstützte die später erfolgreichen Tese und Saglik. Pferzel vertrat den schwer verletzten Concha mehr recht als schlecht, für den Fans im Block A mit Autogrammkarten Genesungswünsche sammelten. Doch die ungefähr 1000 lila-weißen Niedersachsen sahen ihre auswärtsschwache Elf munter dagegenhalten gegen ein Bochumer Mittelfeld, dem Freier fehlte, Federico weniger.

Bochums mißtrauisches Publikum sah eine angagierte, aber teilweise im Ballbesitz hilflose Bochumer Elf. Die Ostkurve bewies diesmal wenig Fingerspitzengefühl zur Pause mit den Pfiffen, denn es hatte das Anrennen gegen 10 Osnas als Fehlleistung abgetan. Etwas ungerecht. Deniz Aytekin hatte Heidrich ertwas hart, aber korrekt mit gelb-rot runtergeschickt, doch gegen 10 Osnas ab Minute 26 fiel den Bochumern erst wenig ein. Natürlich war das eher ein 0-0 Spiel zum Pausengrog, doch das 0-1 hatte traumatische Erinnerung bei Spielern und Fans hevorgerufen. Angst und Verunsicherung kroch in die Glieder. Die spielerischen Defizite glichen auch die Youngster Vogt, Kopplin und später Ostrzolek nicht aus, aber sie stehen für den neuen Teamgeist ohne die Problemspieler Maric, Mavraij und Grote. Die Elf will, aber sie kann nicht. Da braucht sie eher Support als Tadel im Moment. Tese zeigte dies auch der Kurve.

Dass Saglik in der 68. Minute und Tese in der 72. Minute das Spiel drehten, lag auch neben unserem neuen Teamgeist sowie der Ballbesitzdominanz an den Osnabrückern selbst, die nun nicht mal mehr versuchten mit 2 Leuten in unsere Häfte zu gelangen, Baumann sollte später etwas albern dem Schiri die Schuld geben, denn mit einem weniger kann man 63 Minuten schlecht bestehen. Man muß aber den Lila-Weißen vorwerfen gegen die Funkel Elf zu passiv agiert zu haben.

Bochum siegte wie gegen Paderborn verdient in einem Heimspiel, der Sieg in Union Berlin hingegen war glücklich und wegen Concha teuer erkauft.

Fazit: Drei Siege in Serie, ein neuer Teamgeist, ein paar hoffnungsvolle Youngster, Glauben auf den Anschluß zur Spitze vor dem Pottderby in Duisburg, dazu die Perspektive, dass Bönig und Aza dem Team in der Rückrunde einen Schub geben. Doch die Mängel um den Capitano Dabro bleiben, da gibt es zu oft lange Bälle auf Tese, der nun achtmal traf.

Saglik bewies beim vergebenen 3-1, dass er keiner ist und viel Kuschel braucht. Pferzel pennte in der 18. Minute und ist immer wieder unkonstant, insgesamt wird man 3-4 Leute im Winter austauschen müssen.

Das Spiel in Duisburg wird enorm wichtig, damit am 4. Advent in Bochum Frieden herrscht, ein westfälischer…..

Tom, CB’93

 

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