Ich will mehr Schiffsverkehr

Einen Sonderbericht für die Fahrt eines anderen Fanclubs zu einem ganz anderen Spiel als dem VfL gibts auf dieser Homepage relativ selten, doch der Anlass scheint mir gerechfertigt.

2004 lernten wir bei der EM in Portugal Häges und seine Unterweißacher Jungs um Schland, Kahlschlag, Bertie, Körper, Haselnuss und Michtie Börner kennen (Banner: “Unterweißachtal”, bei Backnang, nördlich von Stuttgart) und besuchten diese bei Stuttgartauswärtsspielen und diese uns an der Castroper. Es gab unvergessene Spiele, wie das das 2-3 im Ruhrstadion, wo Maltritz das 2-1 für uns gemacht hatte und am Ende alle froh waren, dass Schalke nicht deutscher Meister war. Es gab ein 1-1 am Neckar, wo Babbel flog und viele lustige Abende in der Backstube (Gott hab sie selig), Backnanger Straßenfest, Wasen und natürlich Coachies liebstes Kind, den Köner Karneval und seine heißgeliebte FLOTTE, an der Zülpi.

Die Leute vom BOYZ Inferno feierten unseren 15. Commando-Geburtstag mit uns in einer Besenwirschaft, schenkten uns T-Shirts, einen sexy Doppelhalter von Wuppec und ein tolles Wochenende in Stuttgart. Ich galube, es war auch ein 1-1, das 1-1, naja meistes verloren wir um Nikolaus am Neckar in der jüngeren Historie.

Die Stuttgarter hatten zu ihrem 15. Geburtstag (1996-2011), sie sind damit drei Jahre “jünger” als unsere Gruppe, ein Schiff gemietet, das von Koblenz nach Bonn fahren sollte.

Wir fünf Commandanten fuhren mit dem Zug runter an das Deutsche Eck,drei von Bochum aus, der Rest stieg in Köln in den Zug nach Chur, der uns schnell in die BUGA-Stadt-Koblenz trug. Am Hauptbahnhof waren aufstiegsfreudige Rostocker (Ja, auch sie haben zweimal gegen Ingolstadt verloren!) und böse Lauderer,doch am lustigsten waren die grünen Bugas, die sich für den Koblenzer Sternmarsch geschmückt hatten.

Trifan und Jochen brachten uns zum Schiffsanleger, wo wir die ersten waren. Der Eigner des Bootes und die Crew waren auch schon da und so konnten wir zusteigen, Banner anbringen und die ersten Kölsch (Gaffel?) trinken. Die 140 Stuttgarter, davon 9 Geburtstagskinder, kamen 50 Minuten später in zwei Doppeldeckerbussen an, die uns alle in Bonn wieder aufnehmen sollten.

Unser Schwabenpfeil war heuer die Fortuna, die schon balb ablegte. Die VfB’ler verteilten Geschenke, Wasser, T-Shirts und Osterhasen. Wir hatten nur unsere Buttons, denn die Freunschaftsschals sollten zum Termin doch nicht fertig werden. Shit happens.

Die Fahrt ging also von Rheinkilometer 600 bis hoch nach Rheinkilometer 680 in die Stadt des Magentariesen, dafür brauchte die Besatzung 3,5 h. Sofort kam man mit diversen Leuten über die mögliche Relegation Stuttugart-Bochum ins Gespräch, denn die meisten rechneten nicht mit einen Sieg bei den heimstarken Kölnern.

Wir vom VfL hatten eine Megascheißwoche mit 0-5 Toren und 0 Punkten hinter uns und waren ganz froh, an diesem Tag mal ganz unbeümmert zum Auswärtsspiel zu reisen, vorbei am malerischen Rheintal.

Koblenz hatte man hinter sich gelassen, dann kam Neuwied und andere kleine Städtchen. An Bord stieg die Stimmung, während es oben bei 14 Grad leicht schattig wurde, gab es unter Deck einen DJ, der die Stimmung anpeitschte.

Nach einiger Zeit gab es auch Suppe und Wurst oder Schnaps,je nachdem, wonach einem war, uns war nur nach Bier. Dr. Bier sprach auch sein Wort, die Stimmung wurde weiter aufgeheitzt, so langsam freuten sich die VfB’ler auf den Sieg in Köln. Doch das schien Samstagvormittag noch sehr fern, hatten Poldi und Co die letzten sieben Heimspiele gewonnen. Doch im Fußball gibt es keine Automatismen, Serien reißen.

Wir waren bald darauf in Mühlheim-Klärich und darauf in BONN, wo uns die Busse und Kistenweise Stuttgarter Hofbräu erwarteten. Lecker! Und die ersten Helden wurden so langsam müde, als es zum Rhein-Energie-Stadion ging, wie passen für den Tag. Die Karten der Schwaben für uns waren auf Nord-, Ost- und Westkurve (?) verteilt, als das FC-Lied erklang, versuchten 4000 Stuttgarter dagegenzuhalten, was immer besser gelang, je besser die Würtemberger ins Spiel kamen.

Die erste HZ war ziemlich mau von beiden Teams, doch in HZ zwei ging es ziemlich rasch,dass der VfB 0-1 und 0-2 führte, weil Köln echt schwach war an diesem Tag. Poldi bekam wegen Meckerns die fünfte Gelbe. In der BAMS bekamen Brecko, Petit und Nova (trotz des 1-3) eine glatte 6. Stuttgart bekam noch einen zweifelhaften Elfer zum 0-3, dann war das Spiel vor 50.000 gelaufen und Drohnie hatte zweimal den FC gegen BMG und gegen VfB gesehen und fand, so schwach gerät der FC noch mal in Gefahr Relegation zu spielen, wenn man Ostern in WOB nicht punktet.

Die Schwaben feierten mit “Wir sind die Jungs vom Neckar” vielstimmig, das Fritzle tobte als Stofftier in OST und die Mannschaft des VFB hatte einen Big Point im Abstiegskampf gemacht.

Da auch Gladbach und Leverkusen an dem Wochenende verloren, war der Rhein zwar eine schöne Kulisse, aber er ist nicht mehr Ort großer deutscher Fußballgegenwart.

Die Musik spielte in Stuttgart und Wolfsburg und spielt jetzt wieder in Dortmund, München und Hannover, der Rhein ist auch da ein Teil der Geschichte.

Das war den Boyz Infero Jungs ziemlich Latte, sie müssen nächstes Jahr nicht gegen uns, sondern eher gegen Augsburg spielen. Außer es gibt ein Wunder und die gibt es ja von Zeit zu Zeit. Köln braucht einfach einen Sieg, sonst könnte die Gemeinschaft um Schäfer und dem Dom ganz schnell heikel werden und Overath kann vieles, nur nicht wunde Seelen heilen.

Der Troß aus dem Ländle begab sich in Bussen auf den Heimweg, 140 Leute feierten den 15. Geburtstag und einen überraschenden Auswärtssieg in Köln und ich brauche mehr Schiffsverkehr, an Rhein, Mosel Ruhr und Neckar ;-)))

Tom , CB’93, Sektion unteres Mittelrheintal

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