Nach einer schlechten Massage zum Happy End kommen !

Dass das Spiel gegen den FSV Frankfurt nicht das Highlight werden würde, wollen besonders die geahnt haben, die lieber bei Bochum-Total “den verlorenen Sommer feiern wollten”. Alle anderen 12.300 die da waren, versicherten sich hinterher fleißig, dass es ein größtenteils Scheißspiel war.  Vielen diskutierten die Aufstellung Funkels, wieder im defensiven 4-3-2-1, vor allem im Hinblick auf den nicht zu erwarteten Sturmlauf der in rot spielenden Frankfurter.

Die erste Chance über Yelen und Benyamini sollte Luthe entschäften, doch sonst hatte der FSV-Keeper mehr zu tun. Doch wenn zwar Maltritz und Sinkewicz ihren Job machen, aber die Außenverteidiger sich dem tristen Offensivniveau von Dabrowski, Vogt und Johansson anpassen, dann läuft nicht viel im Offensivspiel des VfL. Da kann man über die fehlenden Azaouagh und Tese hadern, von Freier muss einfach auch mal mehr kommen als nur intensives Bemühen.

Berger war ja gesperrt, Kefkir bemühte sich erfolgreicher als manch anderer, doch Aydin braucht einfach einen wendigen Sturmpartner, um die Unterlegenheit im Mittelfeld auszugleichen. Oder wenn Funkel Ginszewski von Dortmund 2 langsam entwickeln will, dann muss er zumindest Federico eher bringen, weil der wenigstens Torgefahr generiert.

Für den Zuschauer war diese erste Hälfte einfach nur Scheiße und endete folgerichtig. Man könnte die Funkeltaktik nur loben, wenn die Hessen ohne Chancen geblieben wären, aber auch das war ja nicht der Fall.

Klar sahen die Bochumfans eine stur defenvise Grundausrichtung der FSVler, aber wer will es der Elf vom Bornheimer Hang verdenken, schließlich hält man sich mühsam in Liga Zwo, während Hessen Kassel, Offenbach und Dramstadt unterklassig spielen.

Friedhelm Funkel machte sein Team diesmal nur sporadisch fit, wie in Düsseldorf war die erste Halbzeit schlapp, weil wieder torlos. In Düsseldorf war der Gegner klar stärker und Bochum dennoch spielstärker, diesmal schläferte die Taktik die Fans ein und das Schnarchen schien die Mannschaft zu lähmen oder man kann einfach n icht viel mehr als das - ich weigere irgendwie das zu glauben.

Mini-Frankfurt hatte Chancen, aber die wenigen wurden nicht genutzt, da fehlt einfach Klasse. Ein 0-1 wäre aber auch des Guten zuviel gewesen, man erarbreitete sich Chancen, wobei Freier fast alles mißlang, was er auch immer versuchte. Der Unmut blieb stumm, aber er wurde auf den Tribünen gedacht und ausgesprochen. Aber wen hätte man bringen sollen für ihn? Toski?

Ginszewski kam, dazu Kramer und Federico - und sie sollten die Kombination zum 1-0 kreieren, ein Happy End für 12.000, das wichtig war, enorm wichtig, aber nicht darüber hinwegtäuscht, dass es genau so nicht wirklich weitergeht. Funkel muss sich fragen, warum er Gefahr läuft, den zweiten Saisonstart zu verpennen, weil er solange auf die bewährte Defensive setzt, bis fast nichts mehr geht und die Interessierten fast einschlafen beim Betrachten der Resultate, denn wenn das gestern bildlich gesprochen eine Thai Massage gewesen wäre, hätte man sich auch vom Bus überrollen lassen können. Und der Verweis aufs Happy End zeigt die Fragilität des Konzepts.

Todt und Funkel müssen schnell analysieren, warum die Kreation von Chancen wie bei einem Drittligisten wirkt und wie man diesmal wirklich aufsteigen kann. Denn dieses Rumwurschteln erinnert an Kollers “Beamtenfußball”, erfolgreich (im Rahmen der Möglichkeiten), aber grausam anzusehen. Dass man nun ein eingespieltes Team hat, das hört man von Bochums Verantwortlichen immer dann, wenn man keine Ideen für spektakuläre Transfers hat oder wie meist- kein Geld.

Aber wenn Funkel nun doch auf die vielen Jungen setzt ist das zwar sympathisch, sieht aber zur Zeit mal wieder echt mau aus, so würde man 6. Nur Duisburg ist unter den Aufstiegsfavoriten schwächer gestartet, mit 1 Tor in vier Halbzeiten ist der VfL vorne viel zu harmlos, um echt aufzusteigen.

Die Trauer um Wüst und das happy End werden das Einzige sein, was ich von diesem Spiel mitnehme, der Rest kommt in die Kiste “unbrauchbar/sperrig”.

Tom, CB’93

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