Bochumer zur Sonne, zur Freiheit!

Als um 13.00 die Sonne des Traumoktobers über Deutschland am Himmel stand, als in München die Massen über die Wiesn zogen, als der Tom aus seiner Wohnung zur Kneipe HEIMSPIEL radelte, da dachten wenige VfL’ler an das legendäre 3-4 in Düsseldorf mit Pepi Hickersberger. Ich auch nicht. Angekommen anna Zülpi sah ich erst mal die Kette vor der Tür hängen. Drinnen lief der Bochumvorbericht auf SKY. Die Kellnerin bat mich aufzuschließen und so war ich erster in der Kneipe und sah die erstn drei-vier Minuten vorbeiziehen, als AZA das Kunststück fertigbrachte, eine Ballstaffette von Freier auf Inui mit einem Schuß in eben diesen blauen Himmel zu beenden. Kein 0-1 beim Angstgegner FCI, sondern ein brandgefährlicher Angriff, den Luhte entschärfen konnte. Schließlich hatte Julien auch eine Schorle an den Tisch gebracht und wir sahen das 1-0 durch Buddle, als Kopllin sich übelst vernaschen lies und Johannson pennte. Nichts deutete auf einen schönen Samstagmittag hin und ich fluchte in die ganz leere Kneipe, hinten saß ein Typ, der Pauli in Cottbus glotzte. Dass 2-0 war eine Co-Produktion von Jo und Luthe, der viel zu weit vor dem Tor stand - die dritte Niederlgae gegen die Schanzer in 12 Monaten? Es schien so, obwohl Bergmann mutig aufgestellt hatte und die Offensiven mit Tese, Inui und Aza ordentlich Dampf machten. Man lag 2-0 zurück, als Tese den zu weit vor dem Tor stehenden Schanzerkeeper mit einem fulminanten Schuss das Nachsehen haben lies, auch weil der wie die Bochum-Fans in die Sonne schaute. Man einigte sich am Tisch darauf (Wir waren zu dritt, Yassar sollte nicht mehr kommen!), dass der Keeper von Ingolstadt Rocko Sifredi sei und hätten Spaß daran gekriegt, wenn Bochums Abwehr nicht in einem Anflug von schwerer Umnachtung das 3-1 zugelassen hätte. Klar es fehlten Malle, Sinke und Dabro, aber so darf man sich nicht vorführen lassen. Leitl oder sonst einer der Schwarz-Roten setzte sich gegen zwei Bochumer (Ostro und ?) auf rechts durch, flankte in den Rückraum, Buddle lies passieren wie zwei Bochumer und Buchner lies Luthe keine Chance. Kopplin deckte wie immer den leeren Raum. Unfassbar. Bei meinem Wutausbruch kam Philip vom KLO….

Eigentlich hätten die 500 Bochumer unter den 6.000 Fans nach Hause oder zur Wiesn fahren können, man hätte mit dem üblichen 4-1 rechnen können. Aber der Kopfball des bis dahin megablassen Federico konnte Rocko Sifredi nur mit einer Weltklassereaktion und Glück meistern. Das 3-2 durch Teses zweiten Streich wurde durch einen klugen Pass eingeleitet, den der Nordkoreaner zum 3-2 verwandelte. Er hatte auch schon eine Chance mit einer in der Mitte stehenden Person vertändelt. Nun spielten nur noch die Blau-Weißen, die Schanzer verfielen in Schockstarre. Dass 3-3 fiel durch Edeljoker Ginczek, das 3-4 machte Tese wieder selbst. Torjubel in der leeren Kneipe durch den Kölschen Klüngel und das 3-5 nach einem Biliskovfehler nutzte Inui sensationell. Er hatte gegen Duisburg noch Fußballcomicfahrkarten geschossen, heute war er ganz agil und stark.

Bochum besiegte seinen eigenen Schatten und glaubt wieder an sich und sein Zukunft, nach dem 0-4 gegen Paderborn ein Wunder….

Es ist noch keine Oktoberrevolution, aber die Bochumfans glauben wieder an ihre Fahnen und gegen Frankfurt wird es interessant, nicht nur für Freunde der dritten Halbzeit….

Bochumer, zur Sonne, zur Freiheit!

Tom, CB’93

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