Porno-Ralle schläft bei Negerkalle!

Egal ob man an Kiezgrößen wie den in Hamburg legendären Negerkalle, Volker Ippich, Herbertsstreet oder an die Davidswache denkt, an das Großstadtrevier, den Fischmarkt sowie die Große Freiheit oder gar an Hans Albers, Hamburg bleibt trotz Schlagermove, Hafenstraße oder HSV, der Ort, wo dr braun-weiße FC St. Pauli herkommt.

Einst ein biederer, 1978 abgestiegener, ”SPD”-Club um Hans Apel, die zu klein geratene Alternative zum bürgerlichen HSV, wurde der braune Verein schwarz-rot-grün und repräsentiert seit 1987 die alternative Szene im Fußball. Es gibt keinen populäreren linken Club, daher wird er von Bremen, Braunschweig, Rostock oder dem HSV auch leidenschaftlich gehasst. Die jüngsten Hallenturnierauschreitungen gegen Lübeck zeigen das….

Zum ersten und einzigen Mal als “Asylant” bezeichnet wurde ich dort (auffa Domkrimes) und im alten Bruchhüttenstadion sah ich in den Achtzigern und Neunzigern viele schlechte Spiele, 0-1 Niederlagen, schlechte Remis, oder andere Widrigkeiten des Abstiegskampfes. Der große, spanndende Pauliflair kam für uns Bochumer selten auf, wenn gleich man Sankt Pauli “irgendwie nett” findet, wie alle Bochum “irgendwie nett” finden. Der Underdog halt…das Anti-Erfolgsmodell!

St. Pauli entwickelt sich aber zu einer Marketingmaschine, die geschickt alternative und linke Wunschtäume mit der kapitalistischen Realität des Fußballkommerzes verbindet. Rosa Cuba auf erfolgreich quasi….

Oder, wie schrieb es ein rechtsintellektueller Rostocker in ein Forum: “Ihr mit Euren in den Sozialstunden selbstgebastelten Che Guevara-Fahnen seid BRD-Kommerz wie Hoffenheim!”. Daher gehen die “wahren Linken” nun zu Altona 93 oder verpacken ihre St. Pauli Begeisterung immer mit dem Deckmantel der Selbstironie, Kritik am Komerz, Liebe zur wahren Idee. Linke können das gut, solche Träume müssen ja nie eingelöst werden…

Trotzdem bleibt St Pauli im neuen Stadion gleichsam hip, wild und gemäßigt alternativ wie Smoodo und Schlägereien sind, klar, immer “irgendwie gegen Nazis”….was sonst.

Bochumer sind ja eher nicht im links-rechts Schema drin, zZ eher in der Spule erfolglos und unwichtig, wenn man das als politisches Statement sähe, wäre das die FDP mit den grauen Panthern, aber aus Blankenese kommen die meisten Bochumer nicht, nicht mal aus Stiepel.

So fahren, sage und schreibe, fast 2500 Bochumer nach Hamburg (1200 HRO waren schließlich auch in Bochum!) und werden sehen, wie Ex-St. Pauli Coach Andreas Bergmann sich in seiner alten Heimat macht. Er ließ von 2001 bis 2006 einen Fußball spielen, der - das passt zu Bochum und Pauli - vom Kollektiv geprägt war. Dann ging Bergmann nach Hannover, scheiterte dort am Enkeselbstmord und dann ging er zu H96 2.

Beim VfL feierte der Bergmann keine spektakulären Erfolge, aber er stabilisierte den 18. der 2. Liga und führte ihn auf Platz 9. Kompaktheit und schnelles Umschalten, das will er in Bochum sehen.

Im Hinspiel sah ich im sonnigen Miami South Beach das unglücklich 1-2 gegen Pauli, Dabro hatte das 1-o gemacht. Das 1-1 war verdient, das 1-2 nicht, aber so kams. Funkel musste irgendwann gehen, im Winter gingen Tese, Ostro und Heerwagen. Da ging gleich nach Hamburg und schätzt Bochums Mannschaft als stark, aber zu viel Respekt habend ein.

Dass Bochum mit einem Sieg in der Fremde seine Bilanz ausgliche, ist nur ein Nebengedanke. Man will mal einen großen schlagen, man will zeigen, dass man eigentlich auch da oben stände. Doch gehört man dahin? Ist der 6. Platz nicht das ultima ratio? Ist der nach einem Sieg mögliche 9 Punkte Rückstand auf Hamburg aufholbar?

Bochum will es mit folgender Elf versuchen: Luthe (Elferkiller) — Koplin — Maltritz - Acquistapace — Toski - Kramer - Azaouagh - Dabroski - - Federico - Inui -Aydin .

Freier säße wie beim knappen 2-1 gegen die Kogge auffa Bank wie Siegtotschütze Gelashvili oder Ejyöflson. Dazu Paulis-Team-Antwort : Pliquett - Schachten, Zambrano , Thorandt, Volz, Boll, Funk - Bruns - Kruse, Bartels - Ebbers.

Auch Pauli ist nicht der Favorit auf den Aufstieg, eher die Nummer 4-5 der Zweiten Liga, wir sowas wie die heimliche Nummer 6. Was also gibbet an der Waterkant?

Jibbet was zu fieren anstatt zu frieren im Gästeblock? Naja, ein Unentschieden würde ich kaufen, dann ein Sieg am Karnevalssamstag gegen Union Uerlin und der VfL wäre wieder auf Deck nach einer stürmischen Hinrunden ,letzte Woche wurde die erste Kogge versenkt.

Ich freue mich auf nette Bochumer, nette Hamburger (trotz der neuen St paulirandale Schlagzeilen) und auf ein niederlagenloses Wochenende….

Mein Tip: 2-2, das wäre voll LASER!

Tom, Abrißcommando’93

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