Traumatherapie

Bochums Bilanz gegen den FC Ingolstadt war schon letztes Jahr als man Dritter wurde ziemlich desaströs [1-4/0-3], nun folgte gestern die dritte Niederlage im vierten Spiel gegen die Berbayern mit einem 0-1. Ich könnte “unglücklich” schrieben, weil das Tor in der 88. Minute fiel, erzielt durch ein 50 Meter Solo von Drogbas Clon in schwarz-rotem Trikot. Oder wars unnötig?

Dass damit das 5. Spiel ohne Sieg vor dem schweren Auswärtsspiel am Freitagabend bei Eintracht Frankfurt vorgelegt wurde, kann man versuchen mit den Langzeitverletzten Delura, Aydin, Azaouagh oder Fabian erklären, aber das alleine greift nicht. Dazu hat man mit Tese (50 Minuten Köln?), Ostrolek und Heerwagen Substanz abgegegen (und dringend notwendiges Geld gemacht!) und “Dauerpatienten” wie Concha und Bönig machen zu wenig Druck auf Kopplin und Toski, die chronisch schwachen Außenverteidiger des VfL. Die IV wäre mit Yahia/Mavraij stärker aufgestellt als mit Maltritz/Aquistapace, aber wir haben uns am Saisonanfang Sinke geholte, der auch nie “soweit ist”. Malle sah beim 0-1 wieder sehr alt aus, genau wie Kopplin und Aquistapace!

Zu “den Abgehalfterten” und “Verkauften” kommt sowas wie die Bestandswahrung durch Freier und Dabro, der nur dadurch auffiel, dass er dem Team “verbot” in die Kurve zu gehen.

Nur mal so als Klatsch-und-Tratsch-Info, der Bochumer Kaptain, ein netter Kerl sicherlich, geht mit seinem kleinen Sohn zum BVB (Fortbildung in Sachen schnelles Spiel, könnte man meinen), der Sohnemann hat einen BVB-Schal [wohl wegen der BVB-Polen-Konnektion], das passt ins Bild; er (Dabro) ist (zurecht) sauer, dass Bochums Ost, das Fast-2-0 höhnisch bejubeln (oder das Abseits 2-0), aber inwiefern sieht man beim VfL-Kaptain, dass er zusammen mit Maltritz als verlängerte Arme des Coaches die Truppe noch erreicht und ALLES GIBT? Inwiefern könnte alternde Fast-Ex-Pöler mit gutdotierten Altverträgen nächstes Jahr beim Wiederaufbau helfen? Wieso werden alle Neuen wie Gelashvili schnell auf das VfL-normal-bocklos-Niveau gezogen? Das muss vor allem Todt sich fragen, der ohne Moos zaubern muss 2012/2013 und das als “spannend” ansieht.

Dabei begann das VfL-Team nach 5 Minuten druckvoll, also so gegen ca. 18.05 Uhr, recht flott nach vorne zu spielen, “Gulashvili” vergab ein Riesending, d.h. sein Traumtor gegen Rostock wurde relativiert. Er war zwar gestern beweglich, aber auch im zweiten Schritt ungeschickt, der braucht den sofortigen erfolgreichen Abschluss, ER MUSS ES REINMACHEN, mehr kann man vom Georgier, einer Art “Gekas in schlecht” nicht erwarten! Auch Freier und Federico hatten wieder ihre Dinger ….

Auch Inui auf links und Freier auf rechts waren stets bemüht und forderten Öcan und FCI-Defense bis zur 40. Minute heraus, F. Toski beispielsweise fackelte mal einen Freistoß ab. Insgesamt kam zu viel durch die Mitte gegen tief stehenden Audistätter, die Flügel waren verweist und vorne kam der letzte Pass nicht an.

Dann kam nach einem Leitleckstoß Görlitz zu einem Unterlattenknaller, der FCI meldete sich nach einer langen Bochumer Druckphase zurück - und machte erneut Görlitz fast doch noch das 0-1 zum Pausentee. Doch es sollte 0-0 bleiben - und Bochums Fans fürchteten nach erneut passablen ersten 45 Minuten wie so oft eine schlechte zweite Häfte. Es sollte wieder so kommen, dass man zwischen der 75.-88. Minute das tödliche Tor kassiert.

12.345 Zuschauer sahen dann weiterhin spielerisch zwar gefälligere Bochumer, die aber keine Gefahr in der Sturmspitze entwickeln konnten. Die Flügelspieler sind zu langsam, um präzise Flanken auf Gela oder später Ginczek zu schlagen, dazu fehlt einfach Ballbehaupter Aydin und auch der quirllige “Verräterchinese” Tese.

Oral wird seinen Schützlingen gesagt haben, steht weiter tief und kompakt, wartet auf die Fehler der Bochumer und gebt ihnen wenig Platz in der Mitte. Bergmanns Truppe fehlte überall ein wenig, um das Rätsel “tief stehen” zu lösen. Am Ende fehlte vor allem der letzte Willen und die Entschlossenheit beim Torabschluß, das konnte man gegen Duisburg und Ingolstadt vor allem Mitte der zweiten Hälfte deutlich sehen.

Dass dann bis zur 88. Minute niemand den Sieg verdient hatte, ist ebenso wahr, wie Exslagers 1-2 letzte Woche Abseits war. Aber “hätte, wenn und aber” gibts nicht im Fußball und dann machte die schwarze Perle ein 50 Meter-SOLO und tunnelte am Ende Luthe.

Ist es tragisch, wenn Bochums Bester Freier einen Konter einleitet gegen Ex-Bochumer-Matip den Ball verliert - und aus diesem Konter das 0-1 durch Caiuby (Assist Matip!) wird. Am Ende ein ein bißchen verdienter Auswärtssieg, weil Bochum einfach nicht trifft und vor dem Tor zu wenig effizient ist und einen totalen Antilauf hat im Gegensatz zu ING. Die Bochumer Verteidiger wie Kopplin, Malle und Aqua sind auch oft zu wenig energisch und schnell in spielentschiedenden Situationen.

Bochum bleibt noch 10. und kann gegen Frankfurt unten reinrutschen, dann gibts Ostern wie immer Abstiegskampf anna Castroper, diesmal Richtung Liga Drei. Ach du dickes EI.

Im Verein bewegt sich was nach zwei Jahren ohne Altegoer, zZ ist die Richtung leider die total falsche, nach unten.

Ich persönlich lasse mich nicht vertreiben und fahre schön brav nach Frankfurt zur nächsten Klatsche. Auch wenn die Spieler sicher “DIESE FANS” nicht verdient haben. Das sage ich mit viel Ironie, aber ohne Ironie merke ich an, muss man sich in der Ost fragen, ob man das spielerische Niveau des Spiels noch unterbieten will. Die mögliche Auswärtssperre in Aachen ist nicht für jeden Fan eine Drohung.

Tom,CB’93

Kommentarfunktion ist deaktiviert