Bochum is the crisis

Am Samstag um 14.00 Uhr trafen sich ca. 4000 OccupyLinke und der schwarze Block plus travelling Randale-Support [Motto: Wir randalieren am 1. Mai am Lausitzer Platz!] am Frankfurter Hauptbahnhof, um “gegen den Kapitalismus als Dauerkrise” zu protestieren. Motto des Ganzen: “Capitalism is the crisis!”. Das was wir in Bochum vielleicht früher bei Zechenschließungen und heute bei Werkschließungen von Nokia oder Opel denken, ist eher das, warum erwischt die Krise uns gerade so hart, während München, Stuttgart, Düsseldorf oder Frankfurt wirtschaftlich boomen?

Der VfL Bochum ist aber seit 4-6 Jahren die fußballerische Dauerkrise, vielleicht noch übertroffen von Bielefeld und Freitagabend in Frankfurt (Nein, nicht FREITAG NACHT IN FRANKFURT IST ES SO SCHÖN!) da zeigten sie, die Spieler, sich in der 2. Liga zum sechsten Mal sieglos. Luthe, Maltritz, Dabrowski, Freier, Inui und Ginczek sind die schlechteste Bochumer Fußballmannschaft seit 40 Jahren und das ist keine leichte Hürde. Hut ab Jungs, das habt ihr ganz alleine geschafft, mit den Herren Funkel und Bergmann an der Seite.

In Frankfurt verloren sich 400 der treusten Bochumer im Gästeblock, zumindest in der 1. Halbzeit sahen sie ein Debakel der Bochumer Rumpf- und Rumpeltruppe.

Vor 40.000 Fans sah alles nach Bundesliga aus, zumindest, wenn man sich Eintracht Frankfurt gegen VfL Bochum als Namen auf der Zunge zergehen lässt, noch vor einem Jahr wäre das 100 % das Montagsspiel auf Sport 1 gewesen. Doch nachdem Maltritz einmal auf das Tor von Nikolov geköpft hatte, nahm das erwartete Debakel seinen Lauf. Bochum unter Dauerdruck, alle rotschwarzen gegen Luthe. Die Abwehrspieler Maltritz (bei 1-0 und 2-0), Kopplin (in Orange) und Aqua (weil er oft schwimmt passt der Name), konnten ihren Keeper nur verunsichern. Köhler fühlte zunächst beim Freistoß vor. Mo Idrissou machte im zweiten Versuch in der 18. Minute das 1-0 im Nachschuss, weil Kopllin den Ball rauslöffelte und Maltritz pennte (wie so oft in den letzten 8 Jahren!). Das 2-0 durch Alex Meier war diesmal ein Dabro-Assist, den ich an der Eckfahne oft mit Schnappatmung sah und Malle - ihr denkt es euch - pennte . Total überfordert sollte sich der VfL auch bei 3-0 anstellen. Der Drops war nach einem Drittel der Spielzeit zurück, ein 6-0 bis 7-0 wäre drin gewesen.

Doch Frankfurt mit Supertalent Ronny Kittel schaltete zurück, denn sie waren um 18.45 Uhr schon Tabellenführer und sollten es bleiben, da man in der 2. Halbzeit nur einmal Ginczek und zweimal die Adlerträger übers Tor ballern sah. Beide Teams schonten sich, Bochum wirkte gegen die Hessen überfordert als spielten sie gegen Barcelona oder Bayern, nicht gegen den Vorjahresabsteiger aus der Bundesliga.

Die Ultras verließen in der Halbzeit den Block und fuhren heim, Glückwunsch Dämon zum 29.ten, man kann seinen Geburtstag echt besser feiern, als in diesem Gästeblock der Lethargie.

Es kam noch Vogt (ebenfalls mit orangenen Messi-Schuhen, was angesichts der Technik der Spieler wohl als Selbstironie oder bodenlose Dummheit zu verstehen ist!), es gab noch einen lustlosen Kurvengang dieses “Teams”, es gibt die Sieger Karlsruhe und Rostock am Wochenende plus einen neuen Trainer in Aachen nach Funkel.

Das heißt, die andauernde Bochumkrise geht weiter und der Trend zeigt sowas von nach unten, dagegen sind die Aussichten Griechenlands echt rosarot. Seit dem 22. Spieltag kein Sieg, wichtige Spieler wie Aza,Aydin und Delura fehlen, die Führungsspieler werden und wirken alt, der Trainer verkuschelt die Nieten in Blau-Weiß und der Aufsichtsrat ist leer, wie ein Parkplatz in Sibirien.

Bochums Krise hat viele Aspekte: Der Mannschaft sind die Fans scheißegal. Der Mannschaft fehlt Qualität, Leistungsgedanken und sie ist immer noch überbezahlt. Der Trainer und der Manager haben kein Geld, weil nach Altegoer und Goldmann niemand mehr Geld in den Verein stecken will und kann.

Nun kommt total unerwartet der Abstiegskampf Richtung Liga Drei und Karlsruhe zu Ostern und Aachen danach werden echte Prüfungen des Herrn, was die Fans des VfL angeht.

Die Bochumkrise raubt die Kraft und wird zur sich selbsterfüllenden Prophezeiung. Die Fans verlassen wortlos und mutlos das Stadion, während die FC Köln Fans zweimal den Mannschaftsbus stoppen, bleibt bei uns das Stadion leer. Das Ganze ist so absurd, dass es wie eine Goosens-Story zu sein scheint, diesmal ist es die graue Wirklichkeit.

Wer glaubt nach den letzten sechs Wochen noch daran, dass es mal besser werden kann? Während der BVB beim 4-4 selbst in der Nachspielzeit mehr Chancen hat als wir in einem Spiel, verliert der VfL Bochum den Glauben an sich und seine Zukunft. Wenn nun der Abstieg in die dritte Liga droht, dann kann es ganz finster werden, so finster wie die Große Depression in den Dreißigern, allerdings nur für uns, nicht für Schalke, Dortmund oder andere Nachbarn in NRW.

Ach ja, Malle und Dabro werden sicher anbieten, den Karren aus dem Dreck zu ziehen. Manche Bochumerkrisen-Fans werden sicher zu Ostern nach oben schauen und sich eine Kreuzigung ohne Jesus wünschen.

Herrlich hatte sowas von Recht mit den Osterhasen…

Tom, Osterhasencommando

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