Verstrahlte Menschen

Wir haben weder Freitag, noch Samstag, noch am Sonntag beim Spiel “radioactive man” live gesehen. Die alten Obstschalen mit Farbpigmenten aus dem Erzgebirge strahlten früher noch wie kleine Castoren, doch nach 14.00 strahlte gestern beim VfL Bochum niemand mehr so richtig.

Das lag einerseits am starken Platzregen im Erzgebirgsstadion, der um 14.00 pünktlich wie von Wetter.de angekündigt runterkam und die 180 Bochumer durchnäste und in den Wald hinter der Kurve trieb, andererseits weil dem VfL im Ganzen Jahr 2012 kein Auswärtssieg gelang, der letzte datierte vom Dezember 2011 beim FSV Frankfurt.

Wie damals bei dem Spiel in Bornheim hatte des Commando eine ordentlich verstrahlte Truppe auf die Beine gestellt. Acht Commandanten hatten ein apartes Sporthotel gebucht - und viel Falsches und Leckeres gegessen, ordentlich getrunken, sauniert, wieder getrunken, gechilled und ein wenig Sport gemacht, um am Ende zu viel zu trinken. Dieses Trainingslager scheinen die VfL Profis auch die Saison über bezogen zu haben, denn 17 Niederlagen sind nur drei weniger als die vom 1.FC Köln und seinem Bundesligaabstieg, allerdings eine ganze Liga schlechter. Das sagt alles, wie schlecht diese VfL-”Mannschaft” war. Sehr schlecht. Ein echter negativer Superlativ ein an negativen Superlativen reichen Saison.

Dass die orangenen Bochumer schon durch das erste Saisontor des Veilchens Klingbeil zurücklagen war verdient. Die 12.500 Westsachsen hatten sich mit toller Choreo in Stimmung gebracht und so ließen Baumanns Jungs Bergmanns Jungs verteidigen und jede noch so stumpfe Angriffsreihe wird gegen die Westfalen eine Mordswaffe a la Real Madrid.

Doch die Maßnahme Dabro neben Ginczek nach vorne zu stellen brachte sogar Erfolg und Freier scheiterte am Ausgleich oder wie immer an sich selbst.

Das 1-0 zur Pause war nicht schlimmer als der Regen, der uns Bochumer durchwalkte und das 1-1 durch das La Beau Eigentor sah man vom Waldhügel, hinter dem La Onda Leute von der Strasse hinter der Gästekurve ihren Support gemacht hatten. Die Kurve hinter der Kurve war interessanter als Aues Abstiegskampf, der mehr und mehr zum Krampf wurde. Es fehlte ein Tor zur Relegation der Lilanen, doch just als Bochum aufkam patze Esser, als er herauskam und wieder ins Tor lief und der gedisste albanische Volksheld Curri das 2-1 machte und damit eine Rückrunde zum Abgewöhnen vollendete.

Bochums Elf in orange spielte sehr unholländisch und Inui sowie die eingewechselten Kefkir und Gelashvili mühten sich noch 15 Minuten im Regen, um das 2-2 zu machen. Vergebens.

Da waren einige Commandanten auf der Autostrasse Richtung Autobahn, um Städte wie Annastadt oder Zwickau zu erreichen, die sicher nicht die Metropolen der Bundesliga sind oder sein werden.

Für Bochum heißt es Aalen, Sandhausen und erneut Aue - mehr geht zZ in diesem Verein auch nicht. Der Spieleretat wird von 12,5 Mios auf 7,5 Mios heruntergefahren werden müssen und wenn man aus der Sanierungsabteilung der Sparkasse Bochum rauswill, dann muss der Wasserkopf des Vereins verschlankert werden.

Ein Topgehalt von Sestakstarverkäufer Herrn Schwenken scheint da ebensowenig in die Zeit zu passen, wie Hochverdiener wie Heerwagen, Freier, Malle und Dabro. Alles muss auf den Prüfstand, vom Ticketverkauf bis zum Würstchenman. Es muss mit Verstand gespart werden, nur nicht bei talentierten Spielern.

Denn wenn man talentfrei und nett sein muss wie Bönig, um einen Profivertrag bei uns zu kriegen, dann hat der VfL Bochum keine Chance mehr im deutschen Profifußball.

Tom, Saunacommando’93

 

 

 

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