Irish Joga

Als wir Adlerteamfans (Nokis, CB, TUS) Freitagmittag an der Halle in der Nähe von Shiphol mit 13 Leuten auf das Shuttle warteten, sollte uns allen nicht richtig klar sein, dass die Spiele der Deutschen Nationalmannschaft Freitag Sieben und Dienstag Acht Tore bringen würden. Ein toller Weltklasse Offensivwirbel in Weiß, Tore von Reus, Klose, Özil, Kroos und Co, Balldominanz 70 %, lange, gute Kombinationen, je eine 4-0 Führung nach 50-60 Minuten - und ein 6-1 und ein 4-4 am Ende. Langeweile Fehlanzeige. Fußball paradox gegen Schweden, Gala in Eire.

Ja, torlose Langeweile wie in Bochum in 10 Pflichtspielen sollten wir in Dublin nicht sehen, Guiness ist zwar kein Fiege und Sausages keine Dönninghaus, doch Dublins Fair City sollte wie beim 0-0 2007 ein Highlight werden. Damals war Trap froher nach dem Spiel als diesmal, seine Ablösung drohte nach dem 1-6.
Von Aer Lingus fix transportiert, schnell zum Arlington Hotel am Lyfee mit dem Taxi, mancher unserer Gruppe konnte sein Bier nicht schnell runterschrauben, denn im Aviva-Arena-Gedöns sollte es kein Sprithaltiges geben.
Der hoteleigene Pub und zwei weitere Pubs gaben uns weitere Möglichkeiten Guiness, Pale Ale und Lager zu probieren, manche tranken gar Fosters, doch die Stimmung unter den vielen Deutschen und netten Iren war bestens.
Es ging zum neuen Stadion, nicht auf dem Hill 16 Stand stehen, sondern auf der schmalen Seite stehen und Mexico singen und Fußballmafia-DFB (…gegen den CODEX!!!). Da schoss Reus schnell das 0-1 und es fiel das 0-2, trotzdem froren Marry und ich, während Drohni und Lodda hinter dem Tor standen.
Nach dem Wechsel und zwei Fish and Chips später sollte das Team in Weiß wirbeln und ohne den Ball abzugeben, 0-3, 0-4, 0-5 und 0-6. Marry durfte trotzdem nicht rauchen in der schicken, neuen Arena, es ist wieder so ein trostloses Multifunktionsding ohne Seele. Aber uns gefiels, obwohl die Stimmung im engen Gästebereich lau war.
Das 1-6 wurden von den 40.000 Iren bejubelt, nach dem Spiel gabs viele irische Glückwünsche, Guiness und viel lustige Momente.
Dann konnte man also Samstag in Dublin shoppen, Chai Latte trinken, ins Naturwissenschaftsmuseum gehen und sich ein Mietfahrrad mieten. Nein, nur Spaß, wir saßen nach dem Frühstück im hoteleigenen Pub tranken (ich nicht!) wieder Bier und waren vor dem Rugbyspiel gegen Exeter wieder voll. Nein, nur einige waren im Stockhouse, der Rest war voll im Stadionpub, der während des Rugbymatches leer war wie die Ritterburg bei einem Revierderby.
Lustig sollte es abends werden, weil man - ihr ahnt es schon - wieder in einem Pub war, diesmal mit Livemukke. Der Vorglühladen war weltklasse mit Gratishäppchen, doch die Großraumdisse war schwierig zu entern für mich - ich traf den Türpfosten. Dafür haben Iren Verständnis und man brachte mich in den Laden, wo ich das Nirwana erreichte, nur ohne den geistigen Zustand, den man dazu braucht.
Währenddessen ging mal wieder was verloren, ein Pass diesmal und am nächsten Tag hatte man Probleme mit der Einreise in die Niederlande!
Doch gegen die Abwehrprobleme der Deutschen nach 4-0 gegen die Ikeas waren wir immer souverän. Özil schwankt zwischen Genie und Passivität, Kroos ist eher ein 10er als nen 6er und der Reus ist zZ super drauf, Kedhira der Gewinner wie Hummels, weil er nicht dabei war.
Badstuber, Merte und Neuer waren die kopflosesten unter den Deutschen, die Dienstag echt ein 4-0 verspielten. Unfassbar, es wurde ein 4-4 gegen Zlatans Zeugen.
Aber Sonntag sollten die 13er Crew in der Sonne Irlands nicht ahnen, was Dienstag passieren sollte.
Deutschland bleibt erster, Irlands Menschen die Fairsten in der EU und wir hatten mal wieder ne richtig geile Stopmakingsense-Tour.
Danke an alle, die dabei waren. Es war pralles Irish Joga!

Tom, CB’93

P.S.: Ich bin für schottische Unabhängigkeit und gegen den Codex!

Kommentarfunktion ist deaktiviert